Fliesen auf Fliesen verlegen

Um deinen Materialbedarf zu bestimmen, legst du zunächst die zu verfliesenden Bereiche fest und vermisst die betroffenen Wand- beziehungsweise Bodenflächen. Bei der Bedarfsabschätzung hilft dir die unten aufgeführte Einkaufsliste. Wähle das gewünschte Fliesendesign und nutze Bordüren oder Dekorfliesen zur individuellen Gestaltung. Denke daran, 10 % Verschnitt einzurechnen, und ein Paket Fliesen als Reserve für spätere Reparaturen aufzubewahren.

Zur Vorbereitung des Untergrundes prüfst du zunächst, ob dieser sauber, trocken, eben und stabil ist – dies gilt sowohl für Wand- als auch für Bodenfliesen. Teste die Tragfähigkeit des alten Fliesenbelags durch vorsichtiges Abklopfen mit einem Gummihammer. Klingen einzelne Fliesen beim Abklopfen hohl oder wackeln, entfernst du sie. Glätte anschließen sämtliche Unebenheiten durch Abspachteln mit Spachtelmasse. Dann lässt du die Masse nach Herstellerangaben trocknen.

Reinige die gesamte Fläche sorgfältig von Fett und Schmutz. Gegebenenfalls ist eine Behandlung mit einem Mittel gegen Schimmel notwendig.

Bevor du neue Fliesen auf den alten Fliesenbelag klebst, bereitest du den Untergrund vor. Als Grundierung trägst du mit Quarzsand vergüteten Haftgrund mit einer Schaumstoffrolle gleichmäßig auf die alten Fliesen auf und lässt ihn gut trocknen. Die Trocknungszeit entnimmst du den Herstellerangaben. Der Haftgrund ist sehr wichtig, denn die Grundierung gibt dem Fliesenkleber später Halt auf der glatten Oberfläche der alten Fliesen. Die Haftung der Grundierung reduziert sich mit der Zeit. Behandle daher schrittweise die Bereiche, auf die du auch bald neue Fliesen verlegst.

Falls deine Fliesen noch zugeschnitten werden müssen, nimm für Randfliesen ein Fliesenschneidgerät mit Diamantlochfräsenaufsatz. Runde Schnitte erzielst du mit einer Fliesenbrechzange oder du nimmst eine Bohrmaschine mit Lochfräsenaufsatz.

Zum Verkleben deiner Fliesen hast du die Wahl zwischen Dispersionskleber und Flexmörtel: Dispersionskleber ist bereits fertig angemischt, die Trocknungszeit ist jedoch relativ lang. Flexmörtel auf Zementbasis hingegen zieht deutlich schneller an und eignet sich ideal für glatte Untergründe wie deine alten Fliesen.

Trage beim Arbeiten mit Fliesenkleber Handschuhe und eine Schutzbrille. Den Fliesenkleber trägst du mit einer Kelle oder Traufel auf den Untergrund auf und kämmst ihn mit einem Zahnspachtel (Glätter) durch. Dabei hältst du den Zahnspachtel in einem Winkel von etwa 45°. Trage immer nur so viel Fliesenkleber auf, wie du in 30 Minuten verarbeiten kannst. Das sind je nach Arbeitstempo etwa 1 m² bis 1,5 m². Ist der Kleber beim Anlegen der Fliesen bereits zu weit durchgetrocknet, finden sie keinen Halt mehr. Kleinere Mengen an überschüssigem Kleber kratzt du mit einem kleinen Spachtel vom Zahnspachtel ab.

Drücke die Fliesen mit einer leichten Drehbewegung ins Kleberbett ein. Fliesenkreuze helfen dir, den richtigen Abstand zwischen den Fliesen einzuhalten. Prüfe stichprobenartig, ob sich ausreichend Kleber auf der Rückseite befindet – mindestens 80 % Bedeckung ist nötig. Die Fliesen klopfst du mit einem Gummihammer leicht an.

Für saubere Abschlusskanten nutzt du bei Bedarf Fliesenschienen beziehungsweise Eck- und Abschlussprofile für Wandfliesen. Halte bei Bodenfliesen mindestens eine Fugenbreite Abstand zur Wand. Bei Dehnungsfugen im Estrich planst du auch im Fliesenbelag an entsprechender Stelle eine Dehnungsfuge ein. An Übergängen zu anderen Räumen und Belägen übernimmst du die Dehnungsfuge auf dem Boden in der gleichen Breite.

Tipp: Falls die Fliesenkreuze deutlich niedriger sind als die neuen Fliesen, kannst du sie überspachteln. Wenn nicht, entfernst du sie vor dem Verfugen.

Die Fugen zwischen den Fliesen sind wichtig, weil sie Bewegungen und Spannungen ausgleichen. Noch bevor der Kleber nach rund 60 Minuten ausgehärtet ist, kratzt du Fliesen-, Eck- und Anschlussfugen mit einem Holzkeil sauber. Nach dem Aushärten des Fliesenklebers, das mindestens 24 Stunden dauert, rührst du flexiblen Fugenmörtel zu einem sämigen Brei an. Beachte dabei die Ablüftezeit.

Bei der Verarbeitung schützt du dich mit Gummihandschuhen. Verteile den Fugenmörtel gleichmäßig und drücke ihn mit einem Fugengummi beziehungsweise Gummirakel/-wischer diagonal in die Fugen. Überschüssigen Mörtel streichst du sorgfältig ab. Entferne die Mörtelreste nach dem Antrocknen mit einem angefeuchteten Schwamm. Arbeite dich dabei in Schlangenlinien vor, damit sich der Zementschleier nicht wieder auf bereits gereinigte Fliesen verteilt. Beseitige den letzten Mörtelschleier mit einem sauberen, trockenen Tuch. Alle Dehn-, Eck- und Anschlussfugen werden mit dauerelastischer Dichtmasse, zum Beispiel Silikon, verfugt.