Holz kommt beim Bauen für Dach und Decken, als Stützen, Balken und Schwellen, aber auch für Wände zum Einsatz. Doch nicht jede Holzsorte ist für den Hausbau geeignet. Um als Bauholz verwendet werden zu können, muss das Holz bestimmte Qualitätskriterien erfüllen, wobei sich die Regeln und Standards im Laufe der Zeit geändert haben und in vielerlei Hinsicht strenger geworden sind.
Sämtliche gesetzlichen Regeln für Bauholz kannst du in den Bauregellisten A und B nachlesen. Liste A benennt die deutschen Vorgaben, Liste B umfasst die Vorgaben für den europäischen Raum. Seit 2012 ist zudem die CE-Kennzeichnung von Bauschnittholz Pflicht.
Doch warum ist die Holzqualität so wichtig? Hierbei geht es um deutlich mehr als nur das Aussehen. Wenn die Qualität des Bauholzes nicht stimmt, können die Stabilität und die Sicherheit der errichteten Gebäude nicht gewährleistet werden.
Achte darauf, nur trockenes Holz zum Bauen zu verwenden. Bei halbtrockenem Holz drohen Bauschäden.
Halbtrockene Hölzer dürfen heute nicht mehr verbaut werden. Bauholz muss grundsätzlich trocken sein, da feuchtes Holz zu Bauschäden führen kann. Ein Grund ist, dass feuchtes Holz noch stärker „arbeitet“ als trockenes und Schädlinge anzieht. Mögliche Folgen: Das Holz schwindet, bekommt Risse oder ändert seine Form.
Nach dem Sägen beträgt die Feuchte im Holz mehr als 30 %. Wird dieses Holz verbaut, besteht nicht nur die Gefahr von nachträglichen Veränderungen, es können außerdem Schimmel und andere Pilze auftreten. Holzschutzmittel bei behandeltem Holz dienen zwar dem Schutz vor Schädlingen, haben aber auch einen entscheidenden Nachteil: Im Falle eines Rückbaus oder Abrisses kann chemisch behandeltes Holz nicht einfach recycelt, sondern muss gesondert entsorgt werden.
Entscheidend bei der Trockenheit von Bauholz ist die sogenannte Gleichgewichtsfeuchte. Das bedeutet, dass das Holz nur so feucht ist, wie die Umgebungsluft am späteren Standort. Dies ist in der DIN 1052 festgelegt. Gleichgewichtsfeuchte für:
Bauholz für Holzhäuser und Dachstühle nennt man Konstruktions-Vollholz (KVH). Das spezielle Holz zeichnet sich durch eine Feuchte von 15 bis 18 % aus.
Hast du beim Bauholz auf Qualität gesetzt, können beeindruckende Räume entstehen.
Ein wichtiges Element beim Bauen mit Holz sind Holzbalken. Balken haben viele positive Eigenschaften als Bauholz. Allerdings sind die aus einem Stück gefertigten Holzbalken auch anfällig für Risse und Windungen.
Durch solche Veränderungen am Holz kann ein Gebäude Fugen und Undichtigkeiten bekommen, die beispielsweise Wärme entweichen lassen. Dringt kalte Luft durch Risse und Fugen ins Haus, kostet das Energie – und damit letztlich Geld. Außerdem steigt die Gefahr von Schimmel und weiteren Schäden durch eindringende Feuchtigkeit.
Industriell gefertigtes Balkenschichtholz verhindert dieses Problem. Es wird auf die gleiche Art hergestellt wie Brettschichtholz: Durch das flachseitig und faserparallele Verkleben von zwei bis fünf Kanthölzern oder Bohlen entstehen sogenannte Duo- oder Triobalken. Die Hölzer für diese Balken werden aus dem Herzen des Baumstamms geschnitten, da das Holz in diesen Schichten nur kleine Astdurchmesser besitzt.
Außerdem dürfen die verwendeten Lamellen oder Kanthölzer bei der Herstellung nur eine maximale Feuchte von 15 % besitzen. So stellt weiteres Trocknen nach dem Bau kein Problem mehr dar und die Qualität des Bauholzes wird sichergestellt.
Ebenfalls zur Anwendung kommt bei der Herstellung die sogenannte Keilzinkung: Bei dieser sind in die Enden Zinkenprofile eingefräst, worin die Holzelemente dann unter Druck verleimt werden.
Duo- und Triobalken weisen in vielen Punkten die Eigenschaften von Konstruktionsvollholz auf. Auch deshalb wird das Bauholz gern verwendet, wenn es auf besondere Formstabilität ankommt oder kein chemischer Holzschutz verwendet werden soll. Weitere typische Anwendungsfelder sind:
Holzbalken aus einem Stück können Risse bekommen. Balkenschichtholz ist da die sicherere Variante.
Obwohl die fertigen Balken Klebefugen aufweisen, wirken sie wie Vollholz und sind zum Hausbau bestens geeignet. Sie zeichnen sich durch geringe Feuchte und hohe Formstabilität aus. Das gilt zwar auch für Leimbinder, doch besitzen Duo- und Triobalken deutlich mehr Eigenschaften von Vollholz.
So kannst du Duo- und Triobalken ebenso leicht bearbeitet und ein chemischer Holzschutz wird in den meisten Fällen ebenfalls nicht benötigt. Die Balken reißen selten und sind äußerst fest bei verhältnismäßig niedrigem Gewicht.
Duo- und Triobalken unterliegen in der Herstellung besonderen Anforderungen. Die Hersteller müssen Mitglieder der Studiengemeinschaft Holzleimbau oder der Überwachungsgemeinschaft Konstruktionsvollholz e. V. sein. Da es sich um tragende Holzbauteile handelt, wird die Qualität der Duo- und Triobalken von offiziellen Stellen überprüft. Herstellerfirmen benötigen entsprechende Nachweise der Kontrolle.
Neben der Selbstkontrolle durch die Hersteller erfolgt eine regelmäßige Überprüfung durch die Forschungs- und Material-Prüfungsanstalt der Universität Stuttgart (FMPA). Die relevanten Normen für die Produktion sind insbesondere die DIN 1052 und DIN 4074 (Hausbau) sowie DIN 64140-1, DIN 68141 und DIN EN 385 (Leimbau).
Es gibt verschiedene Klassen der Festigkeit und Qualität (DIN 4074), außerdem erfolgt eine optische Sortierung. Je nach Verwendungszweck wird das Bauholz darüber hinaus in Sicht-Qualität (Si) und Nicht-Sicht-Qualität (NSi) eingeordnet:
Die Nutzungsklassen 1 und 2 nach DIN 1052 legen die mögliche Verwendung im Innenbereich oder überdachten Außenbereich fest.
Auch für die Maße von Duo- und Triobalken gibt es genaue Vorgaben und Standards. Je nach Querschnitt können die Holzbalken bis zu 18 m lang sein. Dabei dürfen Schichten mit maximal 240 mm Breite und 80 mm Dicke bis zu einem Balkenquerschnitt von 1,50 qm verklebt werden.
Mögliche Querschnitte Duobalken:
Mögliche Querschnitte Triobalken:
Duo- und Triobalken werden aus heimischen Holzarten gefertigt – beispielsweise aus Kiefer, Tanne und Fichte sowie Douglasie und Lärche.
Als Klebstoff kommt Melaminharzleim, Polyurethanleim oder Resorcinharzleim zum Einsatz. Diese unterscheiden sich in ihrer Farbe und Witterungsbeständigkeit. Daher sind einige verklebte Balken nur für den Innenbereich geeignet. Dies musst du unbedingt bei der Auswahl des richtigen Bauholzes beachten.
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