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Eine Person erneuert den Sockelputz.

Feuchtigkeit und Nässe verursachen über die Jahre Schäden im Sockelbereich des Hauses. Dieser Ratgeber zeigt dir, wie du die Putzschicht mit Sanierputz ausbesserst. Erfahre hier, wie du dazu Schritt für Schritt vorgehst und worauf du achten solltest.

Wozu dient der Sockelputz?

Der Sockel des Hauses verbindet das Fundament mit der Fassade. Der Sockel schützt das Mauerwerk vor Spritzwasser und Regen. Außerdem fungiert er als optischer Abschluss. Aufgrund seiner Lage ist er stärkeren Belastungen ausgesetzt und muss deshalb regelmäßig geprüft und instandgehalten werden.

In den meisten Fällen ist der Sockelputz etwa 25 cm hoch und besteht aus einer unempfindlichen Schicht aus Zement- und Kalkmörtel. Er ist oft in einer anderen Farbe als die Fassade gestrichen, um sich farblich abzuheben.

Sofern das Mauerwerk nicht beschädigt ist, erneuerst du den Sockelputz deines Hauses selbst. Diese Anleitung zeigt dir, wie du dafür vorgehst.

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Welche Sockelarten gibt es?

Sockelarten unterscheiden sich in ihrer Bauweise, Funktion und Optik. Es gibt insgesamt drei unterschiedliche Sockelvarianten.

Vorspringender Sockel

Der vorspringende Sockel ragt ein Stück von der Fassade hervor und ist breiter. Diese Art wird beim heutigen Hausbau nur noch selten verwendet. Der Nachteil ist, dass die obere Kante des Sockels Wind und Wetter deutlich stärker ausgesetzt ist und somit auch mehr beansprucht wird.

Zurückgesetzter Sockel

Zurückgesetzter Sockel am Haus

Zurückgesetzte Sockel werden weniger stark beansprucht als vorspringende oder bündige. Du musst sie in der Regel seltener erneuern.

Beim zurückgesetzten Sockel ist die Mauer dünner als die Fassade. Dadurch entsteht eine optische und technische Trennung. Zudem bildet sich dadurch eine Tropfkante, an der Regen- und Spritzwasser abtropft. So wird der Sockel nicht so stark beansprucht und Reparaturen sind mit weniger Aufwand vorzunehmen, da du nicht in die Fassade eingreifst.

Bündiger Sockel

Der bündige Sockel schließt mit der Fassade ab, sodass keine sichtbare Kante entsteht. Vorteil diese Sockelart ist die Optik, da der Übergang von Fassade zu Sockel fließend ist.

Schäden an dieser Sockelart sind jedoch wesentlich aufwendiger zu reparieren, weshalb du bei dieser Sockelart einen Fachbetrieb hinzuziehen solltest. Diese Art bietet sich nur in Verbindung mit einem Dachüberstand oder in Lagen mit geringem Spritzwasser im Sockelbereich an.

Schäden und ihre Entstehung

Haus mit verfärbtem Sockelputz

Zu den typischen Schäden am Sockelputz gehören auch Risse oder Ausblühungen.

Durch seine Lage nahe dem Boden ist der Sockel Bodennässe und Spritzwasser mehr ausgesetzt. Risse und Schäden entstehen daher insbesondere durch das Eindringen von Feuchtigkeit. Die Schäden können jedoch auch durch Baufehler zustande kommen.

Hinweis: Lass bei auftretenden Beschädigungen zunächst einen Fachbetrieb oder die Baufirma prüfen, wie der Schaden entstanden ist und was du dagegen tun solltest.

Wie viel Aufwand die Sanierung des Sockelputzes mit sich bringt, hängt vom jeweiligen Schaden ab. Ist der Putz nur abgebröckelt, führst du die Reparatur unter Umständen selbst durch. Bei einer Beschädigung des Mauerwerks beauftragst du einen Fachbetrieb.

Folgende typische Schäden am Sockelputz treten häufiger auf:

Ausblühen: Durch Wasser gelangt Salz über die Wand ins Mauerwerk und löst sich. Das Salz kristallisiert, wenn die Flüssigkeit verdunstet. Zurück bleiben sogenannte Ausblühungen, die Risse im Putz verursachen.

Risse: Durch Setzen des Mauerwerks oder aufgrund des Putzes entstehen Risse. Lass die Bruchlinien schnellstmöglich beseitigen, um größere Reparaturen zu vermeiden.

Absanden: Regen und Wasser wäscht bei Kalkputzen mit der Zeit den Kalk- oder Zementanteil aus dem Putz heraus. Dadurch bröckelt der Putz ab.

Abplatzen: Hier löst sich der Putz vom Untergrund, genauer gesagt vom Mauerwerk. Ein erstes Anzeichen sind Blasen, die dann großflächig abplatzen. Die Blasen entstehen auch oft durch Streusalz im Winter.

So besserst du Risse im Mauerwerk aus.

Sockelputz erneuern: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Sanierung deines Sockelputzes kannst du in einigen Fällen selbst vornehmen. Wir zeigen dir, wie du eine schadhafte Putzschicht in wenigen Schritten sanierst.

  1. Saniere deinen Sockelputz nur bei trockenem Wetter. Zur Vorbereitung gräbst du mit einer Schaufel in der Sockelzone rund 5 cm tief in die Erde. Schiebe die Erde vom Sockel weg.
  2. Danach schlägst du den Putz mit einem Bohrhammer auf der gesamten Sockelzone ab. Anschließend beseitigst du mit einem Meißel den Mörtel aus den Fugen des Mauerwerks. Sei vor allem beim Übergang zur Fassade vorsichtig, um diese nicht zu beschädigen. Fege danach das Mauerwerk im Sockelbereich mit einem harten Besen ab. Dadurch entfernst du Schmutz und Staub.
  3. Untersuche nun das Mauerwerk. Überprüfe, wie stark die Wand durchfeuchtet ist und wie viel Salz sich auf ihr gebildet hat. Ein durchfeuchtetes Mauerwerk überlässt du unbedingt einem Fachbetrieb. Sind jedoch nur oberflächliche Salzausblühungen zu beobachten, erneuerst du den Sockelputz selbst.
Haus mit gemauertem Sockel

Prüfe beim Erneuern des Sockelputzes immer das Mauerwerk. Ist es durchfeuchtet, muss es von einem Fachbetrieb trockengelegt und saniert werden.

  1. Wähle den passenden Putz aus, der zum Untergrund passt. Es eignen sich Zementputz, Kalkputz oder Sanierputz. Ersterer ist beständig gegen Frost und Wasser. Kalkputz ist preiswert, jedoch nicht so langlebig wie andere Arten an Putz. Ein spezieller Sanierputz ist diffusionsoffen und nimmt Feuchtigkeit nicht so schnell auf.

    Zementmörtel eignet sich für Wände aus Ziegel, Kalksandstein, Beton oder Naturstein. Für weichere Baustoffe wählst du einen Sockel-Leichtputz.
  2. Rühre den Putz nach Herstellerangaben an. Platziere ein Brett auf dem Boden, das die untere Putzlinie markiert. Der Beginn der Fassade stellt die obere Putzlinie dar. Bei hohen Temperaturen und stark saugendem Mauerwerk nässt du die Wand mit einer Malerbürste und Wasser leicht vor. So hält der Unterputz besser.
  3. Wirf den Putz mit der Maurerkelle an die Wand. Glätte die Putzschicht danach mit einer Glättekelle. Dieser Unterputz ist etwa 2 mm bis 3 mm dick und gleicht Unebenheiten im Sockel aus.
  4. Sobald der Unterputz leicht angetrocknet und nicht mehr glänzend ist, bringst du ein Armierungsgewebe an. Meist dauert die Trocknungszeit je nach Wetter einige Stunden. Trage dann die zweite Putzschicht auf. Glätte auch diesen Putz mit einem Reibebrett oder einer Kartätsche.
  5. Lass den Putz nun zwei bis drei Tage trocknen und nimm dann einen neuen Anstrich oder einen Buntsteinputz vor.

Übergangsfläche gestalten

Umrandeter Sockelputz am Haus

Der Sockelputz reicht bis an die Bodenfläche. Sorge mit einer Schräge dafür, dass das Wasser von dort gut ablaufen kann.

Der Sockel ist an die Hausfassade angeschlossen. Horizontal grenzt er außerdem an die Bodenfläche beziehungsweise den Untergrund. Daher ist es wichtig, dass du deinen Sockel entsprechend an das Gelände um dein Haus anpasst.

Beachte dabei, dass das Wasser um den Sockel herum in den Untergrund abläuft. Lege daher Beete, Fußwege oder Zierrasen mit einer vom Haus abfallenden Neigung an.

Plane zusätzlich eine Trennlinie aus Kieseln ein. Kommen in deiner Region oft Schlagregen oder andere größere Niederschläge vor, installierst du direkt am Sockel eine Entwässerungsrinne. So kann Wasser problemlos in den Untergrund ablaufen. Es beschädigt dann weder Sockel noch Mauerwerk.

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