Vor dem Verlegen der Heizungsrohre solltest du dir ein ausführliches Konzept überlegen. Darin beantwortest du zentrale Fragen: Wo sollen Heizkörper installiert werden? Welches Material willst du verwenden? Beide Entscheidungen stellen einen wesentlichen Kostenfaktor dar. Die Feinplanung übernimmt dann der Fachmann.
Anzahl und Position der Heizkörper bilden die Grundlage für den Rohrleitungsplan. Der Fachhandwerker berechnet die passenden Maße für die Heizkörper, damit du mit möglichst niedrigen Kosten heizt.
Heizungsrohre lassen sich sternförmig oder ringförmig anordnen und verlegen. Über die Unterschiede erfährst du gleich mehr.
Welches System das richtige ist, kommt auf das Gebäude an: In mehrstöckigen Einfamilienhäusern kommt meist das Ringsystem zum Einsatz. Für Bungalows oder einzelne Wohnungen eignet sich oft auch das sternförmige Verlegesystem. Mehrfamilienhäuser besitzen meist eine Kombination aus beiden Systemen.
Sollen mehrere Etagen mit Rohren verlegt werden, braucht es sogenannte Steigleitungen. Diese verlegen Fachleute vertikal in den Wänden.
Bei einem sternförmigen System laufen alle Heizungsrohre vom Verteiler unmittelbar zu den jeweiligen Heizkörpern. Der Verteiler versorgt die Heizkörper also direkt mit Heißwasser.
Im ringförmigen System sind alle Heizkörper an ein umlaufendes Rohrsystem angeschlossen. Dieses besteht aus zwei parallel installierten Rohrleitungen. Die Zuleitung von Heißwasser in die Heizkörper heißt Vorlauf, der umgekehrte Weg ist der Rücklauf. Letzterer leitet das abgekühlte Wasser zurück in die Heizungsanlage, die es wieder erhitzt.
Beim Ringsystem gibt es also einen gemeinsamen Rücklauf aller Heizkörper, beim stern- oder sonnenförmigen System hat jeder Heizkörper seinen eigenen Vor- und Rücklauf. Die verwendeten Rohre müssen entsprechend groß sein.
Ein Vorteil von Heizungsrohren aus Stahl ist, dass sie mit hohen Temperaturen und Druck arbeiten können. Ihr Nachteil: Sie sind anfällig für Korrosion und eignen sich daher nicht für feuchte Räume. Zudem musst du sie regelmäßig entlüften, um Innenkorrosion vorzubeugen.
Heizungsrohre aus Kunststoff eignen sich ideal für Niedertemperatursysteme bis zu 80 °C. Dazu gehören etwa Wand- oder Fußbodenheizungen. Kunststoffrohre rosten nicht und verlieren beim Heißwasser-Transport nur wenig Wärme. Ihr Nachteil: Sie sind leichter brennbar und weniger robust gegenüber mechanischer Belastung.
Heizungsrohre aus Kupfer sind korrosionsfrei, leicht zu verlegen und eignen sich hervorragend für kleine Heizsysteme. Ihr Nachteil: Sie dehnen sich bei Temperaturschwankungen aus, weshalb sie nur Temperaturen bis 100 °C vertragen. Außerdem benötigen sie eine effektive Dämmung, da Kupfer ein ausgezeichneter Wärmeleiter ist. Der Rohstoff mittlerweile recht kostenintensiv.
Die Hauptleitungen von und zum Verteiler haben in der Regel einen Durchmesser von 26 mm. Heizkörper bis 7 kW Leistung benötigen hingegen Rohre mit einem 20-mm-Durchmesser. Wenn der Heizkörper hingegen nicht mehr als 3,5 kW erbringt, reichen auch 16 mm aus.
Um herauszufinden, wie viele Meter Heizungsrohr du benötigst, nimmst du ein Messwerkzeug zur Hand und ermittelst die Distanz jedes Heizkörpers bis zum Verteiler beziehungsweise bis zur Heizung. Diese verdoppelst du anschließend. Dieser Wert verrät dir, wie viel Rohrmeter für den Vor- und Rücklauf anfallen.
Um die Heizungsrohre korrekt zu verlegen, benötigst du einiges an Material und Werkzeugen. Dazu gehören:
Damit die Wärme in der Heizung ankommt und nicht über die Heizungsrohre verloren geht, musst du die Rohre effektiv isolieren.
Zunächst schneidest du die Rohre nach dem Installationsplan zurecht. Schleife die Schnittkanten an – man spricht vom „Entgraten“ –, bevor du sie mithilfe der Fittings zusammensteckst. Stahlrohre benötigen zudem ein Außengewinde.
Alle Verbindungen musst du verlöten, verpressen oder mit einer geeigneten Dichtung verschrauben. Markiere zudem auf jedem Rohr, ob es zum Vor- oder Rücklauf gehört. Den Vorlauf schließt du oben am Heizkörper an, den Rücklauf unten.
Je weiter die Heizungsrohre durch das Haus führen, desto mehr Wärme geht auf dem Weg verloren. Mit einer effektiven Isolierung lässt sich der Wärmeverlust reduzieren. Für Rohre, die durch nicht beheizte Räume führen, ist das unter Umständen sogar gesetzlich vorgeschrieben.
Für die Isolation gibt es sogenannte Rohrschalen aus PE-Schaumstoff oder auch Gummi. Diese sind auf einer Seite durchgehend geöffnet, du musst sie also lediglich über das Rohr stülpen und den Schlitz zukleben. Achte darauf, dass auch die Rohrschellen gut ummantelt sind.
Die Isoliersysteme sind in der Regel zwar einfach anzubringen, allerdings sind manche von ihnen recht kostenintensiv in der Anschaffung. Rohrschalen aus Kautschuk sind zum Beispiel schwer entflammbar, aber nicht so preiswert wie die PE-Alternative.
Aufputz-Heizungsrohre, etwa im Keller oder auf dem Dachboden, isolierst du am besten mit Rohrschalen aus Steinwolle und einer Aluminium-Oberfläche: Sie isolieren aufgrund ihrer Dicke ausgezeichnet. Auch hier heißt es zum Schluss ordentlich verkleben, damit die Wärme im Rohr bleibt.
Kaufe ruhig etwas mehr Isolierung, als du zuvor ausgerechnet hast. Auf diese Weise bist du auf den mit Sicherheit anfallenden Verschnitt vorbereitet.
Etwa 25 % bis 30 % der Gesamtkosten für die Heizungsanlage entfallen auf die Heizungsrohre.
Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus solltest du bei der Gasheizung ein Budget von rund 15.000 € bis 18.000 € einplanen. Die Heizungsanlage nimmt etwa 50 % davon ein. Zwischen 25 % bis 30 % entfallen auf die Rohre, der Rest wird für den Hausanschluss (Erdgas) fällig.
Beim Verlegen der Heizungsrohre machen die Materialkosten in der Regel rund 50 % der Gesamtkosten aus. Mit einer entsprechenden Eigenleistung kannst du also gut die Hälfte sparen. Auch das Anbringen der Heizkörper hat seinen Preis. Dabei betragen die Material- und Arbeitskosten ebenfalls ungefähr je 50 %.
Allerdings kannst und solltest du auf einen Fachmann nicht komplett verzichten. Denn bevor du die Heizung mit den von dir verlegten Heizungsrohren einschaltest, muss ein Sanitär-Fachmann eine Druckprüfung vornehmen. Nur so ist gewährleistet, dass die Heizung korrekt funktioniert.
Plane den Testlauf zu einem Zeitpunkt, an dem du die Wandschlitze der innen verlegten Rohre noch nicht verputzt hast. Im Notfall lassen sich dann noch Heizungsrohre austauschen oder undichte Stellen reparieren.
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