
Schiebetür selber bauen – Schritt für Schritt
Die Anleitung zeigt dir, wie du eine Schiebetür selber bauen kannst. Du lernst das richtige Aufmaß, die Materialwahl sowie den Zuschnitt des Türblattes und die Montage aller Bauteile kennen.
Wie baue ich eine Schiebetür selber?
Ob verschließbare Tür oder Raumtrenner aus Glas oder Holz – Schiebetüren sehen elegant aus und bieten viele Vorteile: Die Türen nehmen wenig Raum ein und verschwinden je nach Bauweise sogar ganz in der Wand oder Nische. Auch bei Schränken sind Schiebetüren meist platzsparender als Schwingtüren. Mit einem Schiebetürensystem montierst du eine Glasschiebetür mit allen Elementen wie Türblatt und Laufschienen selbst im Wohnraum oder du stattest einen Schrank nachträglich damit aus. Auch eine passgenaue Holzschiebetür baust du mit entsprechendem Baumaterial und der passenden Bauanleitung komplett selbst – zu vergleichsweise geringen Kosten.
Bevor es mit Bau und Einbau der Schiebetür losgeht, misst du alle Bereiche um die künftige Tür präzise aus. Mit den Maßen berechnest du dann das benötigte Material. Bereite nun das Türblatt auf die Montage aller Bauteile wie die Schiebetürbeschläge vor. Anschließend montierst du alle Teile in die Nische beziehungsweise vor den Schrank und bringst die notwendigen Laufschienen an der Decke und dem Boden an. Zum Schluss hängst du das fertige Türblatt in den Raum und testest die Funktion. Wenn alles passt, kannst du die neue Innentür noch streichen oder lackieren.
Hinweis: Schiebetüren schließen oft weniger dicht ab als herkömmliche Türen, weshalb bestimmte Maßnahmen für eine verbesserte Schalldämmung ergriffen werden können. Dichtungsbürsten und Gummidichtungen oder eine Schallschutzfolie können hierbei helfen. Auch ein Doppeltür-System mit zwei Schiebetüren übereinanderliegend kann den Schallschutz erheblich verbessern. Eine weitere Option ist das Anbringen einer Lärmschutzschiene, die entlang der Türschiene montiert wird und dafür sorgt, dass weniger Lärm durch den Spalt zwischen Innentür und Wand dringen kann.
Tipp: Eine Schiebetür lässt sich auch nach der Montage an veränderte Bedürfnisse anpassen. Für ein geräuschloses Schließen lässt sich nachträglich ein Soft-Close-System einbauen. Holztüren kannst du für ein neues Design lackieren und Glastüren können mit Klebefolien dekoriert werden. Auch kannst du nachträglich den Stil deiner Tür verändern, indem du den Türgriff austauschst oder LED-Streifen in den Türrahmen einsetzt.
Häufige Fehler, die bei der Montage einer Schiebetür auftreten können:
Falsches Bohren von Löchern: Löcher zu nah an der Kante oder in falschen Materialien führen zu Instabilität. Verwende deshalb Markierungshilfen und prüfe das Material sowie geeignete Bohrer.
Falsche Abstände und Ausrichtung: Zu wenig Abstand zur Wand oder zum Boden kann die Bewegung der Tür einschränken und schiefe Schienen führen zu klemmenden Türen. Halte die empfohlenen Abstände ein, kontrolliere die Ausrichtung mit einer Wasserwaage und teste die Beweglichkeit, bevor du die Tür befestigst.
Unzureichende Tragfähigkeit: Halten Schienen und Rollen das Gewicht der Tür nicht aus, kommt es zu Schäden. Prüfe unbedingt im Voraus das Türgewicht und wähle ein Schiebesystem mit ausreichender Traglast.
Die richtige Materialwahl
Beim Bau einer Schiebetür ist die Wahl des richtigen Materials entscheidend für die Funktionalität, die Optik und die Langlebigkeit. Hier sind nützliche Tipps zur Auswahl des Materials:
Glas: Glas als Material eignet sich, wenn du einen modernen Stil und Räume mit viel Licht wünschst. Die Vorteile sind das elegante Design sowie eine lichtdurchflutete, weite Aussicht.
Aluminium oder Metall: Bevorzugst du eine industrielle Atmosphäre, solltest du dich für eine Schiebetür aus Aluminium oder Metall entscheiden. Diese Türen sind besonders robust, leicht und modern.
Massivholz: Ein rustikales und natürliches Ambiente erzielst du mit Holzmaterialien. Eiche, Kiefer oder Buche sorgen für Wärme im Raum und sind besonders stabil und langlebig.
Kombination von Materialien: Für ein individuelles und flexibles Design sorgt die Kombination aus verschiedenen Materialien, wie zum Beispiel ein Holzrahmen mit Glasfüllung
Das Gewicht der Tür spielt eine entscheidende Rolle für die Stabilität und Funktionalität. Ein schweres Türblatt aus beispielsweise Massivholz, Glas oder Metall erfordert stabile Schienen und größere Rollen, um die Tür sicher zu bewegen. Ein verstärkter Türrahmen kann Verformungen vorbeugen. Es ist zudem sinnvoll, die Tür sowohl am Boden als auch an der Decke zu befestigen, um die Stabilität zu erhöhen und das Gewicht besser zu verteilen.
Leichte Türblätter, wie zum Beispiel aus Furnier oder leichten Metallen, erfordern weniger robuste Beschläge und Schienen, können jedoch auch instabil wirken, wenn sie nicht richtig montiert sind. Auch bei leichteren Materialien muss somit auf eine genaue Ausrichtung geachtet werden, um Stabilität zu garantieren.
Verschiedene Arten von Schiebetürsystemen
Es gibt verschiedene Arten von Schiebetürsystemen, die sich in der Montageweise und dem Design unterscheiden. Im Folgenden findest du die gängigsten Alternativen:
Wandintegrierte Schiebetüren: Hier wird das Türblatt in eine Nische eingebaut, sodass es vollständig in der Wand verschwindet, wenn die Tür geöffnet wird. Diese Alternative ist sehr platzsparend und somit perfekt für kleine Räume. Die Tür ist zudem unsichtbar, wenn sie geöffnet ist, was eine moderne Optik bietet. Nachteilig ist der aufwendige Einbau, der eine spezielle Wandvorbereitung erfordert. Außerdem eignet sich dies nur für Wände, die tief genug sind.
Deckenmontage: Bei diesem System wird die Schiebetür an der Decke aufgehängt. Das Türblatt wird mit einer Schiene an der Decke geführt. Es entstehen keine sichtbaren Bodenführungen, was das Design sehr modern macht. Besonders bei schweren Türen sorgt die Deckenmontage für eine gute Befestigung. Die Decke muss jedoch auch stabil genug sein. In Räumen mit niedrigen Decken kann die Montage schwieriger oder weniger ästhetisch ansprechend sein.
Wandmontage: Bei dieser Methode wird das Schiebetürsystem direkt an der Wand befestigt. Die Schiene bleibt sichtbar. Die Wandmontage ist eine sehr einfache und kostengünstig Alternative, da keine Vorbereitungen erforderlich sind. Sie bietet einen modernen, industriellen Stil mit sichtbaren Schienen, was jedoch viel Platz an der Wand benötigt.
Bodenschiene: Bei einer Bodenmontage läuft die Tür in einer festen Schiene am Boden, während oben eine einfache Führungslinie verwendet wird. Vorteile sind die hohe Stabilität und die einfache Installation. Der Boden muss für die Schiene jedoch bearbeitet werden, was je nach Material sehr aufwendig sein kann. Staub und Schmutz können sich schnell in der Schiene ansammeln, was eine regelmäßige, gründliche Reinigung erfordert.
So baust du selber eine Schiebetür
7 Schritte
1Ausmessen der Schiebetür

Auf einen Blick
Alle Messwerte für die Tür ermitteln
Skizze mit Messergebnissen erstellen
2Benötigte Elemente für die Schiebetür berechnen

Auf einen Blick
Breite und Höhe der neuen Schiebetür bestimmen
Beschläge, Laufschienen bzw. Schiebetürsystem auswählen
3Auswahl und Zuschnitt des Türplatten-Materials für die Schiebetüren

Auf einen Blick
Holzplatte für die Schiebetür auswählen
Türblatt passgenau zuschneiden lassen
4Türelemente der Schiebetür vorbereiten und bearbeiten

Auf einen Blick
Ausschnitte für Rollen und Griff aussägen
Nut in untere Kante fräsen
5Beschläge an den Schiebetür-Elementen anbringen

Auf einen Blick
Beschläge montieren
Selbstklebende Dichtungsbürsten anbringen
6Schienen an Decke und Boden anbringen

Auf einen Blick
Führungsschienen anpassen und montieren
Stetig richtige Position mit Wasserwaage prüfen
7Türelemente der Schiebetür einhängen

Auf einen Blick
Schiebetür mit allen Elementen einhängen
Unebenheiten mit Holzlatte ausgleichen
Pflege und Wartung der Schiebetür
Damit deine Schiebetür auch nach der Montage langlebig bleibt, sind eine regelmäßige Pflege und Wartung unerlässlich:
Schienen reinigen: Entferne Schmutz und Staub in den Schienen regelmäßig mit einem feuchten Tuch, damit die Bewegung deiner Tür nicht blockiert wird. Hartnäckiger Schmutz lässt sich mit einer weichen Bürste entfernen.
Rollen schmieren: Um ein lästiges Quietschen der Schienen zu verhindern und für eine reibungslose Bewegung zu sorgen, solltest du mindestens einmal im Jahr Schmiermittel wie Silikonspray auf die Rollen auftragen.
Türmaterial pflegen: Holztüren solltest du gelegentlich mit Holzpflegemitteln behandeln, um Risse und Verfärbungen zu vermeiden. Glastüren lassen sich mit Glasreiniger und einem Mikrofasertuch streifenfrei säubern. Und Metalltüren kannst du mit einem trockenen Tuch polieren.
Schrauben und Befestigungen überprüfen: Lockere Teile an der Tür können die Stabilität einschränken. Deshalb solltest du alle sechs Monate die Schrauben, Schienen und Befestigungen auf festen Sitz kontrollieren und wenn nötig nachziehen oder austauschen.
Bei der Montage der Schiebetüren solltest du einige Sicherheitsaspekte beachten, besonders bei der Verwendung von Glas, um Verletzungsrisiken zu minimieren: Für Glastüren empfiehlt sich der Einsatz von Einscheibensicherheitsglas (ESG), da dieses speziell gehärtet ist und bei einem Bruch in kleine, stumpfe Stücke zerfällt, was das Verletzungsrisiko stark minimiert. Auch eine Schutzfolie kann helfen. Achte beim Kauf auf entsprechende Kennzeichnungen oder Zertifikate. Glastüren sollten außerdem abgerundete oder geschliffene Kanten aufweisen, um Verletzungen bei Berührung zu vermeiden.
Eine stabile Befestigung der Schiene ist wichtig, um den Halt der Tür zu sichern. Bei Tieren oder Kleinkindern im Haus empfiehlt sich das Anbringen von Sicherheitsstoppern, um das Einklemmen von Fingern oder Pfoten zu verhindern.
Auch hochwertige Materialien und Beschläge tragen zur Sicherheit bei. Eine korrekt montierte sowie gut gewartete Schiebetür ist nicht nur funktional, sondern minimiert auch das Unfallrisiko.







