Raufaser-Tapete ist pflegeleicht und einfach anzubringen. Diese Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie du mit Raufaser tapezieren kannst, welche Materialien du benötigst und wie du dein Projekt vorbereitest.
Bevor du einen Raum mit Raufaser tapezierst, ermittele den Materialbedarf, indem du den Raum in Höhe und Breite ausmisst sowie zusätzlichen Verschnitt einplanst. Dann bereitest du den Raum entsprechend vor und löst die alte Tapete von den Wänden. Nun beginnst du, die neuen Tapetenbahnen einzukleistern und Stück für Stück an die Wand zu bringen. Die folgende Anleitung erläutert Schritt für Schritt, wie das Tapezieren gelingt.
9 Schritte
Um den Bedarf an Raufasertapete zu bestimmen, misst du den Raum in Höhe und Breite aus. Die Länge der Bahnen entspricht der Wandhöhe von der oberen Kante bis zum Boden beziehungsweise bis zur Fußleiste. Pro Raufaser-Bahn empfiehlt es sich, die gemessene Wandhöhe plus 10 cm zu veranschlagen – das erleichtert den späteren Zuschnitt.
Vergleiche die Raummaße mit den Maßangaben auf der Verpackung der Raufaser und berechne deinen Bedarf. Bedenke dabei möglichen Verschnitt – etwa bei Schrägen, Fenstern oder durch Fehler. Notiere dir die berechneten Mengen für den Kauf und plane Tapetenkleister ein.
Decke zunächst alle sensiblen Bereiche wie Böden oder Möbel ab. Idealerweise ist der Raum weitgehend leer, bevor du beginnst die Wände mit Raufaser zu tapezieren. Zum Abdecken nutzt du Folie, gegebenenfalls Abdeckvlies sowie Kreppband.
Schalte dann die Sicherungen im Raum aus und sichere diese gegen Wiedereinschalten, bevor du die Rahmen-Abdeckungen von Steckdosen und Schaltern entfernst.
Sollte noch alte Tapete auf der Wand sein, musst du diese zunächst komplett entfernen. Versuche hierbei zuerst, die Tapete trocken von der Wand zu lösen. Lässt sich die Tapete nicht einfach entfernen, kommt Wasser oder, in hartnäckigeren Fällen, Tapetenlöser zum Einsatz.
In diesem Fall perforierst du die Tapete mit einer Stachelwalze oder einem Tapetentiger, damit Wasser oder Löser tiefer eindringen können. Gehen hierbei vorsichtig vor, um den Putz nicht zu beschädigen. Anschließend weichest du die Tapete mit Wasser oder Tapetenlöser ein. Die Einwirkzeit beträgt etwa 40 Minuten. Dann löst du den alten Wandbelag vorsichtig mithilfe eines Spachtels ab. Bei besonders hartnäckigen Tapeten sowie großen Flächen empfiehlt sich der Einsatz eines Dampf-Tapetenablösers.
Ist die alte Tapete entfernt, reinigst du die Wände gründlich und besserst Risse oder Löcher mit Spachtelmasse aus. Dichte außerdem Anschlussfugen ab und schleife grobe Unebenheiten mit einem Bandschleifer glatt. So erhältst du eine ebene Wand.
Stark saugende und sandende Untergründe grundierst du vor dem Tapezieren mit Tiefengrund, da sonst keine Haftbrücke zwischen Wand und Tapete erreicht wird. Durch das Grundieren vermeidest du aufgeplatzte Nähte und sich lösende Tapeten.
Für Raufasertapete gibt es spezielle Kleistersorten, die mit Wasser angerührt werden. Der Hersteller gibt das korrekte Mischverhältnis an. Gängig ist ein Verhältnis von 1:20, ein Teil Kleister und 20 Teile Wasser.
Gib zuerst kaltes, klares Wasser in einen Eimer, füge dann den Kleister unter Rühren – beispielsweise mit einem Stück Holz – langsam hinzu und lasse das Gemisch nach Herstellerangaben quellen. Vor Beginn der Tapezierarbeiten rührst du noch einmal kräftig um. Für Vlies-Raufasertapeten empfehlen wir Vliestapeten- oder Roll-Kleister. Diesen kannst du direkt auf die Wand aufbringen.
Zum Zuschneiden der Tapeten gemäß den Wandabmessungen legst du diese auf einem Tapeziertisch aus. Dann streichst du die Tapetenbahnen großzügig mithilfe eines Quasts mit Kleister ein. Bei großen Flächen bietet sich ein Kleistergerät an.
Schlage die Bahnen locker zusammen, sodass sich die bekleisterten Seiten berühren. Vermeide scharfe Knicke. Die eingeschlagenen Bahnen lässt du circa 10 bis 15 Minuten liegen, damit der Kleister einziehen kann.
Mit Vlies-Raufasertapeten geht das Tapezieren noch einfacher: Hierbei trägst du den Vliestapeten-Kleister direkt auf die Wand auf. Dann setzt du die Tapete an, rollst diese ab und schneidest die Bahn am Boden zu. Bringe immer nur drei Bahnen hintereinander an, damit der Kleister in der Zwischenzeit nicht trocknet.
Beginne mit dem Tapezieren der Raufaser an der lichtstärksten Stelle im Raum – idealerweise in der Nähe eines Fensters. Durch den Lichteinfall verringert sich der Schattenwurf bei überlappenden Tapetenbahnen. Dadurch fallen etwaige Ungenauigkeiten weniger auf.
Achte bei der ersten Tapetenbahn darauf, dass diese gerade verläuft. Die Ausrichtung der Bahn beeinflusst den Verlauf im gesamten Raum. Zeichne eine gerade Linie mit Bleistift und Wasserwaage oder Lot an die Wand, an der du die erste Bahn ausrichtest.
Tipp: Achte beim Tapezieren der Decke darauf, dass du in der Richtung des Lichteinfalles arbeitest. Du solltest also das Fenster im Rücken haben und in Längsrichtung arbeiten. So sind später auch an der Decke keine Schatten zu sehen.
Beginne mit der Tapetenbahn immer oben an der Wand: Lasse den oberen Teil der Bahn ein wenig überstehen und drücke die Raufasertapete darunter leicht an. Anschließend bringst du die gesamte Bahn vorsichtig und gleichmäßig an der Wand an. Nun streichst du die Tapetenbahn mit Malerbürste oder Andrückspachtel glatt und entfernst möglichst alle Luftblasen.
Hinweis: Achte beim Tapezieren mit der Leiter auf einen sicheren Stand und arbeite idealerweise mit einer zweiten Person zusammen.
Sobald die Bahn tapeziert ist, schneidest du die überstehenden Enden oben und unten gemäß Wand- und Bodenverlauf ab. Dazu drückst du mit einer Rakel die Enden an die Kante und ziehst überstehende Tapetenstücke vorsichtig an der Rakel ab. Wichtig beim Umgang mit Cuttermesser und Schere: Eingeweichte Tapetenbahnen reißen leicht ein.
Jede weitere Bahn muss direkt an die Kante der letzten anschließen. Vermeide Zwischenräume und Überlappungen. Beim Glätten der Nahtstellen hilft ein Tapeten-Nahtroller.
Innenecken: Setze die Tapetenbahn so an, dass die Raufaser 1 cm bis 2 cm über die Ecke hinausreicht. Den Überstand drückst du vorsichtig in und um die Ecke, bis die Bahn vollständig und ohne Wellen sitzt. Lote die nächste Bahn neu aus und setze die Tapete möglichst bündig in der Ecke an. Die neue Bahn wird den Überstand der alten Bahn vollständig verdecken.
Außenecken: Gehe ähnlich vor wie bei Innenecken. Lasse die Raufaser 1 cm bis 2 cm über die Ecke hinausstehen und drücke die Tapete um die Kante herum. Setze die neue Bahn bündig an der Kante an. Durch den Überstand verhinderst du ein späteres Aufplatzen der Naht.
Türen, Fenster und Heizkörper sowie andere Hindernisse: Schneide die Tapete in diesen Bereichen nicht zurecht. Tapeziere stattdessen die ganze Bahn und trenne anschließend Überlappungen ab. Bei Heizkörpern bringst du die Tapete soweit wie möglich auf dem Untergrund dahinter an.
Steckdosen und Lichtschalter: Nachdem du die Abdeckungen demontiert hast (Schritt 2) tapezierst du Steckdosen, Schalter und ähnliche Aussparungen in der Wand einfach über. Sobald die Tapete komplett getrocknet ist, schneidest du die markierten Stellen vorsichtig mit dem Cuttermesser wieder frei.
Hinweis: Der Strom sollte noch immer ausgeschaltet sein! Dann kannst du die Blenden wieder montieren und abschließend den Strom wieder einschalten.
Mit der OBI Schritt-für-Schritt-Anleitung und dem richtigen Werkzeug ist das Tapezieren schnell erledigt. Jetzt kannst du deine Raufasertapete in der gewünschten Farbe streichen.
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