Für das nachhaltige Trockenlegen einer Wand kommen verschiedene Verfahren infrage. Dabei hängt die Wahl des passenden Verfahrens davon ab, wodurch die Feuchtigkeit entstanden ist. Bei einem Wasserrohrbruch oder sonstigem Schaden mit Wasser ohne erkennbaren Schaden an der Haus- oder Kellerabdichtung kann es ausreichen, die Wand mithilfe von Bautrocknungsgeräten zu trocknen und die erhöhte Luftfeuchtigkeit aus den betroffenen Räumen zu entziehen.
Bei Baumängeln an der Bausubstanz verbunden mit eindringender oder aufsteigender Feuchtigkeit stellst du die Abdichtung des Gebäudes selbst wieder her und beseitigst vorhandene Schäden wie Risse oder Bohrlöcher. Bei der Abdichtung werden Horizontalsperren eingesetzt, die es unter anderem als mechanische oder chemische Sperren gibt. Besonders häufig erfolgt die Trockenlegung der Wand mit einer Horizontalsperre im Injektionsverfahren. Auch für das Injektionsverfahren gibt es verschiedene Varianten. Der Ratgeber beschreibt die drucklose Injektion mit Dichtungsmittel.
Wasser und Feuchtigkeit dringen meist zunächst unbemerkt ins Mauerwerk des Kellers ein. Ursache ist oftmals eine beschädigte oder mangelhafte Abdichtung der Hauswände im Erdboden. Die Feuchtigkeit wird dabei oft auch im Inneren des Mauerwerks nach oben transportiert. Um die Wände vor allem im Keller schnell auszutrocknen und eine erneute Durchfeuchtung sowie die Bildung von Schimmel zu verhindern, ergreifst du möglichst schnell geeignete Maßnahmen und Methoden.
Hinweis: Ziehe im Zweifelsfall frühzeitig einen Fachbetrieb zurate, um den Ursachen feuchter Wände sowie immer wieder auftretendem Schimmel im Haus mit schnellen und wirkungsvollen Methoden zu begegnen. Wasser und dauerhaft feuchte Wände schädigen die Bausubstanz des Gebäudes. Außerdem stellt Schimmel ein erhebliches Gesundheitsrisiko für die Bewohner dar.
5 Schritte
Ziehe geeignete Arbeitskleidung an, bevor du mit dem Verfahren zum Trockenlegen und späteren Abdichten beginnst. Schütze nicht nur beim akuten Schimmelbefall deine Atemwege, die Haut und Augen sowie deine Kleidung. Lüfte die betroffenen Räume gut durch und verschließe die Türen zu anderen Wohnbereichen, um weder Staub noch Schimmelsporen im restlichen Wohnraum zu verteilen.
Jetzt entferne gegebenenfalls alte Anstriche, losen Putz und Staub von der Wand mithilfe eines Handfegers oder einer Stahlbürste. Bei Schimmelbefall sprühst du die betroffenen Stellen auf Putz oder Mauerwerk zuvor mit einem geeigneten Schimmelentferner ein, um Schimmelsporen frühzeitig abzutöten. Beachte die Herstellerhinweise.
Hinweis: Nimm bei einem größeren Schimmelbefall die Hilfe eines Fachunternehmens in Anspruch, um Ursachen und Schäden an der Abdichtung ganzheitlich und sicher zu beseitigen.
Bringe kein Wasser, Nässe oder weitere Feuchtigkeit auf die Wandfläche auf. Schäden an der Mauer wie Risse, Hohlräume oder alte Bohrlöcher verschließt beispielsweise mit Gummi-Mörtel.
Spanne einen 12 mm starken Bohrer in die Bohrmaschine ein und bohre die erste Reihe der Bohrlöcher in die Wand. Beginne maximal 10 cm über dem Boden und halte einen Abstand von maximal 10 cm zwischen den Löchern ein. Die Bohrlochtiefe beträgt zwei Drittel der Mauerstärke.
Hinweis: Beachte zum Verfahren auch die Herstellerhinweise der gewählten Bauabdichtung.
Bei normalem Mauerwerk bohrst du die Löcher in einem Neigungswinkel von 35 Grad. Bei Naturstein wie Granit oder ähnlich dichtem Material setzt du die Löcher direkt in die Fugen. Die zweite Reihe bohrst du dann mittig versetzt rund 5 cm über der ersten Reihe. In Wandecken führst du die Bohrungen doppelreihig senkrecht nach oben weiter. Reinige die Bohrlöcher unbedingt durch Ausblasen mit Druckluft oder durch Aussaugen mithilfe eines Staubsaugers.
Ummantele die Injektionstrichter der Horizontalabdichtung mit Klebeband. So vermeidest du ein unkontrolliertes Auslaufen der Flüssigkeit aus dem Bohrloch. Setze die präparierten Trichter fest in die Bohrlöcher und fülle die Horizontalabdichtung bis zur Sättigung des Mauerwerks regelmäßig nach. Je nach Saugverhalten des Mauerwerks ist das nach frühestens 6, spätestens 14 Tagen notwendig.
Entferne die Trichter und verschließe die Bohrlöcher mithilfe eines Quasts sorgfältig mit Bohrloch- oder Dichtungsschlämmen. Schneide vom beiliegenden Verfülltrichter vor dem Verfüllen der Schlämme circa 3 cm - 5 cm der Trichterspitze ab und drücke die Schlämme anschließend mit einem Stab in die Bohrlöcher. Ausgetretene Schlämme kannst du mit dem Spachtel zurückdrücken und glatt streichen.
Hinweis: Erstelle eine neue Horizontalsperre zu beiden Seiten circa 30 cm - 50 cm über die Schadenszone hinaus.
Schlage den Altputz zunächst sorgfältig mit Hammer und Meißel ab, um die trockengelegte Wand beispielsweise im Keller wieder sauber verputzen zu können. Reinige die Wandfläche gegebenenfalls mit Salpeterreiniger. Danach verputzt du die Wand mit einem schimmel- und pilzvorbeugenden Sanierputz.
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