Farbe und Lack entfernst du mithilfe verschiedener Werkzeuge und Hilfsmittel. Welche sich für welche Oberfläche eignen, erfährst du hier.
Bevor du einen neuen Anstrich oder eine neue Lackierung aufträgst, entfernst du die Farbe oder den Lack möglichst materialschonend und rückstandslos. Bei der Wahl der passenden Methode sowie der richtigen Werkzeuge und Hilfsmittel solltest du die entsprechenden Materialeigenschaften der Oberfläche beachten.
Lack- und Farbreste entfernst du zum Beispiel mit Spachtel, Schaber, Heißluftpistole, Schleifpapier und Schleifmaschine. Bei schwierigen Fällen nutzt du Abbeizer, Drahtbürste oder Hochdruckreiniger. Nachdem du die Rückstände entfernt hast, kannst du die Oberfläche neu lackieren.
Hinweis: Beim Entfernen von Farben, Lacken und anderen Rückständen entstehen gesundheitsschädigende Nebenprodukte wie Feinstaub oder giftige Dämpfe. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, dass du geeignete Schutzkleidung wie Atemschutzmaske, Schutzbrille und Arbeitshandschuhe trägst. Beachte zudem die Sicherheitshinweise verwendeter Geräte und Produkte.
Mit dem Spachtel oder Schaber entfernst du alte Farbe, Lack oder andere Rückstände wie Kleber und Klebeband von glatten sowie stabilen Untergründen aus Holz, Kunststoff und Metall. Hierzu stehen dir verschiedene Spachtel und Schaber zur Verfügung: biegsam, abgerundet, spitz beziehungsweise scharfkantig zulaufend sowie diverse Größen. Entferne Farbreste oder Klebeband möglichst vorsichtig mit dem Handwerkzeug.
Methode: Führe den passenden Spachtel oder Schaber leicht von unten an die Stelle heran und schabe die Lack- oder Farbreste mit senkrechten Bewegungen kräftig ab. Anschließend wiederholst du die Arbeit in waagerechter Position. Zum Abschluss wächst du Restfarbe möglichst mit einem Schwamm ab.
Für das Bearbeiten größerer Flächen oder beim Entfernen hartnäckigerer Lack- und Farbreste nutzt du einen Elektroschaber. Viele Multifunktionsgeräte verfügen ebenfalls über eine Schaberfunktion und entsprechende Aufsätze.
Die Drahtbürste eignet sich für gröbere Arbeiten und unempfindlichere Oberflächen wie Stein oder Metall. Mit dem Handwerkzeug entfernst du hartnäckige Lack- und Farbreste sowie möglichst viele Rückstände von Kleber oder Klebeband von Mauern und Metalloberflächen. Zudem raust du den Untergrund mit der Drahtbürste vor einem neuen Anstrich oder einer Lackierung an, wenn du die alte Lack- oder Farbschicht nicht komplett abschleifst. Rost entfernst ebenfalls mit der Drahtbürste.
Bei der Bearbeitung von weicheren Baustoffen wie Holz gehst du möglichst umsichtig vor, damit das Material nicht beschädigt wird. Vorteil der Bürste: Du kommst auch in kleinere Spalten, Ritzen und Verzierungen.
Eine Alternative zur Handdrahtbürste sind Drahtbürstenaufsätze für Bohrmaschinen. Mit den Bürstenaufsätzen bearbeitest du auch größere Flächen möglichst ausdauernd. Da beim Einsatz von Bohrmaschine und Aufsatz eine höhere Belastung durch Staub auftritt, trägst du Atemschutz und Schutzbrille.
Bei feineren Schleifarbeiten und empfindlicheren Oberflächen nutzt du Schleifpapier und Schleifmaschine für das Abschleifen von Lack- und Farbschichten vor einem Anstrich. Anwendungsbereiche sind Flächen aus Holz, Metall sowie gegebenenfalls Kunststoff. Während du für Feinarbeiten und kleinere Oberflächen nach Möglichkeit Schleifpapier verwendest, bietet sich die Schleifmaschine für großflächige und aufwendigere Arbeiten an.
Zur Nachbearbeitung von zuvor mit dem Spachtel behandelten Stellen eignen sich Schleifpapier und Schleifmaschine ebenfalls gut. Berücksichtige beim Schleifen die stärkere Entwicklung von feinem Staub – insbesondere beim Arbeiten mit der Maschine.
Die Wahl des passenden Schleifpapiers beziehungsweise der Körnung richtet sich nach der Festigkeit des zu bearbeitenden Baustoffs. Willst du möglichst viel Dispersionsfarbe von altem Holz entfernen, wählst du Schleifpapier mit feiner Körnung für das Schleifen der Farbschichten.
Bei größeren Projekten wie der Komplettsanierung oder Graffiti-Beseitigung leisten Geräte wie Hochdruckreiniger und Sandstrahler gute Dienste. Die Reinigung erfolgt bei den Geräten ähnlich: Wasser oder Sandkörner werden mit hohem Druck auf die Wand gesprüht oder geblasen, um so möglichst viel Schmutz, Farbreste und Kleber abzulösen.
Gehe beim Einsatz von Hochdruckreiniger und Sandstrahlpistole mit möglichst viel Bedacht vor und beachte die Herstellerhinweise. Decke angrenzende Flächen vor der Reinigung mit Wasser und Sand nach Möglichkeit gut ab und trage Schutzkleidung.
Methode: Halte den Strahl des Hochdruckreinigers leicht nach unten, anstatt das Wasser frontal auf die Wand zu sprühen. Nach der Reinigung lässt du die Wand vollständig trocknen, ehe du die Oberfläche weiter bearbeitest oder streichst.
Die Heißluftpistole entfernt Farben, Lacke und Kleber mittels extrem hoher Temperaturen von Wänden und Objekten. Lack- und Farbreste sowie Klebeband lösen sich infolge der starken Hitzeeinwirkung ab. Zur Unterstützung verwendest du einen Spachtel.
Nutze die Heißluftpistole nur bei Untergründen wie Stein, Metall oder ähnlich hitzebeständigen Baustoffen. Teste die Beständigkeit gegebenenfalls an einer möglichst unauffälligen Stelle mit einem Föhn, um Brandflecken und Schäden zu vermeiden. Achte außerdem auf ausreichend Abstand zur Pistole sowie zu angrenzenden Objekten.
Hinweis: Durch das Lösen von Farben und Kleber mit hohen Temperaturen können giftige Dämpfe entstehen. Trage daher geeignete Schutzkleidung und beachte die Herstellerhinweise des Geräts.
Abbeizer sind chemische Mittel, die Farben und Lacke effizient lösen. Ein typischer Einsatzbereich von Abbeizern ist zum Beispiel das Treppengeländer. Es gibt Abbeizer für den Innen- und Außenbereich sowie für verschiedene Untergründe. Für Decken eignen sich die Abbeizmittel nicht, da sie heruntertropfen würden. Wichtig beim Abbeizen sind eine möglichst gute Vorbereitung und eine saubere Methode:
Mit dem Abbeizen, Schleifen und Entfernen von Lack und Farbe bist du jetzt fertig. Nun kannst du das Objekt neu streichen, lackieren oder lasieren.
Die OBI GmbH & Co. Deutschland KG schließt bei nicht sach- und fachgerechter Montage entsprechend der Anleitung sowie bei Fehlgebrauch des Artikels jede Haftung aus. Ihre gesetzlichen Ansprüche werden hierdurch nicht eingeschränkt. Achten Sie bei der Umsetzung auf die Einhaltung der persönlichen Sicherheit, tragen Sie, wenn notwendig, entsprechende Schutzausrüstung. Elektrotechnische Arbeiten dürfen ausschließlich von Elektrofachkräften (DIN VDE 1000-10) ausgeführt werden. Bei dem Aufbau der Artikel müssen die Arbeiten nach BGV A3 durchgeführt werden. Führen Sie diese Arbeiten nicht aus, wenn Sie mit den entsprechenden Regeln nicht vertraut sind. Wir sind um größte Genauigkeit in allen Details bemüht.