
Solarpflicht – Alles Wissenswerte im Überblick
In immer mehr Bundesländern gilt eine Solarpflicht. Das bedeutet: Bei Neubauten und Dachsanierungen wird immer öfter eine Solaranlage zwingend erforderlich. Wir erklären dir, welche Kosten aber auch Chancen damit verbunden sind und wie du der Solardachpflicht ganz einfach nachkommen kannst. Außerdem erfährst du, mit welchen Fördermitteln du die anfallenden Kosten senken kannst.
Solarpflicht – was bedeutet das und für wen gilt sie?

Als Solarpflicht oder auch solare Baupflicht gelten gesetzliche Bestimmungen für Eigentümer von Gebäuden. Die Solarpflicht schreibt den Eigentümern vor, dass sie auf Dachflächen ihres Gebäudes in einem bestimmten Umfang Photovoltaik- oder solarthermische Anlagen installieren müssen. Diese Vorgaben gelten in der Regel vor allem für Neubauten sowie bei umfangreichen Dachsanierungen. Eine bundesweite Solarpflicht gibt es bislang noch nicht. Allerdings gilt bereits in vielen Bundesländern schon länger eine Solarpflicht. 2025 ist eine Solarpflicht in weiteren Bundesländern in Kraft getreten und einige Bundesländer planen aktuell die Einführung einer Solardachpflicht.
Von der Solarpflicht sind meist sowohl Wohngebäude als auch Gewerbegebäude betroffen. Das kann aber, ebenso wie der Art und Umfang der Solaranlagen, von Bundesland zu Bundesland variieren. Neben den unterschiedlichen Regelungen der Bundesländer können auf kommunaler Ebene zusätzliche Vorgaben für die Solardachpflicht gelten.
Wenn auch du verpflichtet bist, eine Solaranlage auf deinem Dach zu installieren, unterstützt dich unser OBI Rundum-Service. Wir vermitteln dir Fachleute in deiner Region, die dich bei Planung, Berechnung und auch der Installation unterstützen. Du bist dir noch nicht sicher, ob die Solarpflicht für dich gilt? Dann lies einfach weiter.
Warum gibt es eine Solarpflicht?
Die Solarpflicht soll den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland vorantreiben. So soll ein weiterer Beitrag geleistet werden, den CO2-Ausstoß zu senken. Bis 2045 strebt Deutschland an, klimaneutral zu werden. Bereits bis 2030 sollen 80 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Diese Ziele sind im Klimaschutzgesetz verankert. Photovoltaik- und Solarthermieanlagen können damit einen wichtigen Beitrag leisten, im Privatbereich den Anteil der erneuerbaren Energien zu erhöhen und den CO2-Ausstoß zu reduzieren und so die im Klimaschutzgesetz festgelegten Ziele zu erreichen.
Wo gilt die Solarpflicht? Unterschiede nach Bundesländern

In Deutschland gilt bislang noch keine bundesweite Solardachpflicht. Viele Bundesländer haben jedoch bereits auf Länderebene eine Solarpflicht eingeführt. Je nach Bundesland können die Regelungen jedoch zum Teil sehr unterschiedlich ausfallen. Während in einigen Bundesländern wie Thüringen, Sachsen oder Sachsen-Anhalt bislang noch keine Solarpflicht gilt, besteht in Brandenburg beispielsweise seit 2024 eine Solarpflicht für gewerbliche Neubauten und Dachsanierungen. In Berlin wiederum gilt bereits seit 2023 eine Solardachpflicht für alle Neubauten und Dachsanierungen. Bei so vielen verschiedenen Regelungen ist es schwierig, den Durchblick zu behalten. Deshalb haben wir dir die unterschiedlichen Regelungen für alle Bundesländer im Überblick zusammengestellt.
Regelungen zu Solarpflicht für alle Bundesländer im Überblick
Wen betrifft die Solarpflicht?
Mit Ausnahme insbesondere der östlichen Bundesländer wie Thüringen, Sachsen oder Sachsen-Anhalt betrifft die Solarpflicht bereits in vielen Bundesländern seit längerem Nichtwohn-, Gewerbe- und Industriegebäude. Vor allem Unternehmen sind schon länger von der Solarpflicht betroffen.
Spätestens seit 2025 gilt im Großteil der Bundesländer allerdings auch für private Wohngebäude speziell beim Neubau eine Solarpflicht. Umfassende Dachsanierungen werden ähnlich wie Neubauten behandelt und unterliegen damit in vielen Fällen einer Solarpflicht. Die genauen Bedingungen – insbesondere für Dachsanierungen bei Bestandsgebäuden – können je nach Bundesland variieren.
Technische Anforderungen, die sich aus der Solarpflicht ergeben

Ein Monteur installiert eine Solarpaneele auf dem Dach.Im OBI Onlineshop findest du alle Komponenten für deine Photovoltaikanlage.
Aus der Solarpflicht ergeben sich in unterschiedlicher Weise technische Anforderungen, die du beachten solltest. Diese Anforderungen betreffen die Solaranlage aber auch das Dach. In den Regelungen zur Solarpflicht der einzelnen Bundesländer sind häufig sehr konkrete Vorgaben zur Größe der Solaranlagen enthalten.
Die Größe richtet sich meist anteilig nach der Dachfläche eines Neubaus oder des neuen Dachs bei einer Sanierung. Abhängig von der Größe der Anlage können sich Anforderungen an weitere technische Komponenten wie zum Beispiel Wechselrichter oder gegebenenfalls auch Solarspeicher bei einer Photovoltaikanlage ergeben. In vielen Bundesländern ist es außerdem möglich, zwischen Photovoltaikanlagen und Solarthermieanlagen zu wählen. Je nachdem, für welche Anlage du dich entscheidest, können die technischen Anforderungen entsprechend sehr unterschiedlich ausfallen.
Neben den technischen Anforderungen an die Solaranlage und damit verbundenen Komponenten können sich auch technische Anforderungen an das Dach ergeben. Genauer: an die Dachkonstruktion.
So sollte dein Dach beim Neubau oder einer Sanierung so ausgelegt sein, dass es die erforderlichen Traglasten für eine PV- oder Solarthermieanlage aufweist. Um den größtmöglichen Nutzen aus der Solaranlage deines Hauses zu ziehen, spielen auch Dachform und Ausrichtung des Dachs eine wichtige Rolle.
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Beratung, Planung und Installation deiner Solaranlage

Mit der Solarpflicht für Dachflächen wird die Installation einer Solaranlage in vielen Fällen zur notwendigen Maßnahme. Sie ist aber zugleich auch Chance und lohnende Investition in eine nachhaltige Zukunft. Damit du dieser Anforderung problemlos nachkommen kannst, bieten wir dir den OBI Rundum-Service für deine Photovoltaikanlage. Wir vermitteln dir qualifizierte Fachleute. Sie unterstützen dich bei der Berechnung, Planung und Installation und begleiten dich so von der ersten Beratung über die fachgerechte Montage bis hin zur regelmäßigen Wartung. So kommst du der Solarpflicht einfach nach und profitierst gleichzeitig von selbst erzeugtem Solarstrom.
Kosten und Fördermöglichkeiten für Solaranlagen
Die Solarpflicht verursacht zuerst einmal zusätzlich Kosten für dich. Das gilt beim Neubau eines Wohnhauses ebenso wie bei einer Dachsanierung. Die Größe und damit auch die tatsächlichen Kosten einer Solaranlage richten sich in den meisten Bundesländern anteilig nach der Dachfläche. Üblicherweise musst du hier mit Kosten zwischen 7.000 und 17.000 Euro rechnen. Das ist viel Geld. Die Investition lohnt sich jedoch in den allermeisten Fällen. Die durchschnittliche Amortisationszeit beträgt für Photovoltaikanlagen dieser Größenordnung etwa 10 Jahre.
Wie schnell sich eine PV-Anlage rechnet, hängt auch von den Ertragsmöglichkeiten ab. Hier spielt zum einen die mögliche Stromerzeugung eine wichtige Rolle. Faktoren wie die Dachausrichtung und Dachneigung sowie der regionale Standort haben hierbei einen großen Einfluss. Zum anderen hängen deine Ertragsmöglichkeiten davon ab, was du mit dem Solarstrom von deinem Dach machst. Dabei hast du im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: Du kannst den Strom selbst verbrauchen und so deine Stromkosten senken. Alternativ kannst du den Strom in das öffentliche Stromnetz einspeisen und dafür eine Einspeisevergütung bekommen.
Aktuell profitierst du von deinem Solarstrom am meisten, wenn du eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote hast, also möglichst viel Strom für deinen Eigenbedarf verwendest. In diesem Zusammenhang können auch eine Wärmepumpe oder ein E-Auto mit einer eigenen Wallbox rentabel sein.
Förderung
Häufig kannst du die Investitionskosten für eine Solaranlage durch verschiedene Fördermöglichkeiten reduzieren. Es gibt eine Reihe von Fördermitteln zum Ausbau der Solarenergie auf Bundes-, aber auch auf Landes- oder sogar kommunaler Ebene. Es lohnt sich daher auf jeden Fall, wenn du dich im Vorfeld zu den Fördermöglichkeiten konkret für deine Solaranlage informierst. Ausführliche Informationen zur Förderung von Photovoltaikanlagen haben wir hier für dich zusammengestellt:
Ausnahmen von der Solarpflicht
In vielen Fällen kann es eine Ausnahme von der Solarpflicht geben. Das hängt wie die Vorgaben zur Solarpflicht selbst vom jeweiligen Bundesland ab. Häufig gelten Ausnahmen von der Solarpflicht in einem der folgenden Fälle:
Technische Unmöglichkeit: Auf bestimmten Dacharten kann eine Solaranlage technisch nicht möglich sein. Das können beispielsweise Reetdächer oder Glasdächer sein.
Wirtschaftliche Unzumutbarkeit: Ist eine Dachfläche durch äußere Gegebenheiten sehr stark beschattet oder lässt sich die Anlage nicht i der üblichen Dauer amortisieren, gilt sie oft als wirtschaftlich nicht vertretbar. In diesen Fällen musst du häufig der Solarpflicht nicht nachkommen.
Denkmalschutz: Denkmalgeschützte Gebäude sind häufig von der Solarpflicht ausgenommen.
Geringe Nutzflächen: Dächer unterhalb einer bestimmten Dachfläche sind häufig von der Solarpflicht ausgenommen.
Nordausrichtung: In den meisten Bundesländern sind Dachflächen mit Nordausrichtung von der Solarpflicht ausgenommen.
Neben den genannten Beispielen kann es je nach Bundesland noch weitere Ausnahmeregelungen geben. Informiere dich im Bedarfsfall am besten direkt bei den zuständigen Behörden, welche Vorgaben und auch Ausnahmeregelungen zur Solarpflicht in deinem Fall gelten.
Strafen bei Nichteinhaltung der Solarpflicht
Wer der Solarpflicht beim Neubau oder der Sanierung eines Daches nicht nachkommt, muss mit einer Strafe rechnen. Die genaue Höhe richtet sich auch hier nach den Vorgaben deines Bundeslandes. Für Privatgebäude musst du je nach Bundesland mit einer Strafe in Höhe von 5.000 Euro und mehr rechnen. Außerdem bist du häufig verpflichtet, innerhalb eines bestimmten Zeitraumes, der Solarpflicht nachzukommen und eine Solaranlage nachzurüsten. Um solche Unannehmlichkeiten zu vermeiden, solltest du dich in jedem Fall rechtzeitig und umfassend informieren, wenn du ein Eigenheim neu bauen oder ein bestehendes Dach sanieren möchtest.






