Viele Beerenarten sind bei uns heimisch und einfach im eigenen Garten zu kultivieren. In diesem Ratgeber erfährst du Wissenswertes über die Eigenschaften, Pflanzzeit, Standortbedingungen und Pflege der bekanntesten Beeren für den Garten.
Die Ernte von Obst aus dem eigenen Garten ist der Traum vieler Heimgärtner. Da oft der Platz für Apfel-, Kirsch- oder andere Bäume fehlt, ist Beerenobst eine beliebte Alternative. Diese Sträucher benötigen in der Regel wenig Platz, sie passen in fast jeden Garten.
Der perfekte Pflanzzeitraum für Beerensträucher ist der Herbst, da sie so noch vor dem Winter anwachsen und ihre Energie im Frühjahr für den Austrieb verwenden können. Zeitlich unabhängiger bist du mit Containerware: Diese setzt du von Frühling bis Herbst ins Freiland. Im Unterschied zu anderen Beerensträuchern findet die Aufzucht dieser Pflanzen meist in Gewächshäusern statt und ist vergleichsweise aufwendig. Sie wachsen dort im Topf und sind bereits gut durchwurzelt, wenn du sie auspflanzt. Beerensträucher mit ausgeprägten Wurzeln nehmen Nährstoffe und Wasser gleich von Anfang an optimal auf. Containerware in der Anschaffung etwas teurer, je nach Jahreszeit lohnen sich die zusätzlichen Ausgaben aber.
So manches, was im herkömmlichen Sinne als Beere gilt, ist eigentlich mit anderen Pflanzenarten verwandt. Trotzdem lassen sich Erdbeeren oder Holunder ebenso gut unkompliziert im Garten anbauen wie Brombeeren und Himbeeren. Heidelbeeren oder Sanddorn verlangen dir und deinem Garten hingegen etwas mehr ab. Welche Beerensorte du bei dir kultivieren willst, entscheidet letztendlich dein persönlicher Geschmack.
Erdbeeren schmecken auf dem Kuchen, als Marmelade sowie zu fast jedem Dessert. Mit einem Wasseranteil von über 90 % sind die Früchte außerdem besonders kalorienarm und noch dazu gesund. Sie enthalten viel Vitamin C, Folsäure, Eisen sowie Kalzium und Magnesium.
Die Erdbeersaison läuft im Normalfall von Mitte Juni bis Ende Juli, Manche Sorten reifen jedoch früher, andere später. Beliebte Erdbeersorten sind unter anderem Elsanta, Korona und Senga Sengana. Wenn du die verschiedenen Sorten beim Anbau mischst, profitierst du von einer relativ langen Erntezeit.
Erdbeeren bevorzugen einen humosen, tiefgründigen Boden. Diesen verbesserst du mit Kompost oder Pflanzerde. Optimalerweise pflanzt du Erdbeeren mit einem Abstand von etwa 30 cm zwischen dem 20. Juli und dem 20. August. Je früher du die Früchte pflanzt, desto besser. Die Blüten für das Folgejahr legt die Erdbeere nämlich bereits von August bis Oktober an. Pflanzt du später, fällt die Ernte geringer aus.
Um dem Erfrieren bei Spätfrost vorzubeugen, legst du Stroh oder Reisig locker zwischen die Pflanzreihen. So ersticken die Wurzeln nicht und du schützt den Boden vor starkem Wärmeverlust. Alternativ eignet sich zu diesem Zweck auch Vlies. Ein Vlies senkt gleichzeitig das Fäulnisrisiko und schützt vor Pilzbefall.
Willst du mit pflegeleichten Beeren beginnen, entscheidest du dich für die Brombeere. Brombeeren punkten im Frühjahr mit ansehnlichen Blüten und im Sommer mit ihrem reichen Ertrag. Die Sammelsteinfrüchte schmecken sowohl pur als auch zu Marmelade oder Sirup verarbeitet. Idealerweise pflanzt du die Brombeeren im Frühjahr. Da sich der Boden bereits erwärmt hat und noch gut durchfeuchtet ist, wachsen die Wurzeln der Brombeeren zu dieser Zeit schnell ein. Der Reihenabstand beträgt idealerweise 1,50 m. Ein Spalier als Rankhilfe unterstützt das Klettergewächs zusätzlich. Damit deine Brombeerpflanzen große Früchte tragen, benötigen sie eine ausreichende Wasserversorgung und viel Sonne, insbesondere zwischen Blüte und Ernteende. Je früher du erntest, desto fester die Früchte, desto höher der Säuregehalt und umso geringer das Aroma.
Brombeeren erhältst du im Topf – oder du ziehst sie selbst aus Stecklingen. Die meisten Brombeersorten tragen ihre Früchte am zweijährigen Holz. Das heißt: Du schneidest die Triebe zurück, die im Sommer Früchte getragen haben. Die im zurückliegenden Jahr neu gewachsenen Triebe lässt du unberührt. Hältst du die Brombeeren im Topf, versiehst du die Pflanze im Winter mit einem Kälteschutz. Im Beet halten die Sträucher auch Minusgrade aus.
Der Herbst ist die richtige Zeit, um Himbeeren anzupflanzen. Am besten greifst du dazu auf sortenechte Jungpflanzen zurück. Hier hast du die Wahl zwischen Sommer- und Herbst-Himbeeren. Erstere tragen bereits im Juli Früchte, letztere sind wesentlich robuster und wegen ihrer späten Blüte weniger anfällig für Schädlinge – das macht sie bei Gärtnern sehr beliebt.
Die Pflanzen benötigen einen lockeren Boden, den du mit Garten- und Rindenkompost mischst. Achte auf einen pH-Wert zwischen 5 und 6,5 und auf ausreichende Wasserversorgung. Außerdem bevorzugt die Himbeere einen sonnigen Standort. Ein kleines Spalier hilft den Spreizklimmern, aufrecht zu wachsen. Je nach Sorte verlangen die Pflanzen einen unterschiedlichen Rückschnitt. Im April und Juni düngst du die Pflanzen mit chloridfreiem Dünger.
Stachelbeeren sind ovale Früchte, die viele essbare Kerne enthalten und die du unter anderem im Kuchen oder zu Marmelade verarbeiten kannst. Sogar zur Weinherstellung eignen sie sich. In Bezug auf ihren Vitamin-C-Gehalt halten sie mit der Zitrone mit.
Willst du eine Stachelbeere pflanzen, entscheidest du dich zwischen einem Busch oder Hochstamm. Beide Varianten gedeihen an einem sonnigen bis halbschattigen Platz mit lockerer, leicht kalkhaltiger Erde sehr gut. Als Hochstämmchen benötigt die Stachelbeere zusätzlich einen kleinen Pfahl, der sie auch bei starkem Wind stützt. Wie bei anderen Obstgehölzen kürzt du alte Triebe regelmäßig.
Die amerikanische Cranberry ist hierzulande auch als großfruchtige Moosbeere bekannt. Sie zählt einheimische Beeren wie die Preiselbeere zu ihren näheren Verwandten. Die Früchte der Cranberry sind aber weitaus größer. Die Cranberry gilt als sehr gesund. Schon die amerikanischen Ureinwohner sollen den großen Anteil an Ballaststoffen und Vitaminen zu schätzen gewusst haben. Die Sträucher, an denen die saftigen Beeren wachsen, werden bis zu 2 m hoch. Mit ihren weiß-rosa Blüten taugen Cranberry-Pflanzen zudem durchaus auch als Gartendeko.
Fortgeschrittene Gärtner versuchen sich am Anbau von Kulturheidelbeeren. Die Pflanzen verlangen nicht nur einen sonnigen, sondern auch einen windgeschützten Standort. Achte darauf, dass der Boden locker, kalkfrei sowie sauer und gleichmäßig feucht ist. Herkömmliche Gartenerde erfüllt diese Anforderungen in der Regel nicht. Ein Gemisch aus Rindenmulch, Torf, Sand und verrotteten Nadeln von Nadelbäumen schafft hier Abhilfe. Als Heidekrautgewächs pflanzt du Heidelbeeren zudem nicht zu tief ein. Lass den Wurzelballen etwas aus der Erde herausschauen und bedecke ihn anschließend mit Rindenmulch und Rindenkompost.
Damit der Ertrag der beliebten Beeren besonders hoch ist, empfehlen wir dir, mindestens zwei unterschiedliche Sorten zu kultivieren. Du düngst sie ausschließlich mit kalkfreiem Dünger, beispielsweise mit speziellem Heidelbeer- oder Rhododendrondünger.
Die weißen, roten und schwarzen Beeren mit süßsäuerlichem Geschmack sind sehr beliebt. Johannisbeeren verarbeitest du meist zu Kuchen, Saft oder Gelee. Die Beeren haben nicht nur einen höheren Vitamin-C-Gehalt als Zitronen, sondern liefern zudem zahlreiche wichtige Mineralstoffe.
Wegen ihrer geringen Wuchshöhe sind Johannisbeeren ideal für kleine Gärten. Johannisbeersträucher pflanzt du im Herbst an einem sonnigen und windgeschützten Platz in ein Beet mit nährstoffreicher Erde. Johannisbeeren, die du als Containerware im Topf kaufst, kannst du zu fast jeder Jahreszeit pflanzen. Sie gedeihen jedoch besser, wenn du sie nach dem Laubfall im Herbst oder im Frühjahr vor dem neuen Austrieb in deinen Garten setzt. Am besten wachsen die Früchte an ein- bis zweijährigen Trieben. Wenn du beim jährlichen Beschnitt die ältesten und die schwächeren Triebe kürzt, fällt die Ernte im Juni und Juli besonders üppig aus.
Holunder ist für deinen Garten ein doppelter Gewinn: Die Pflanze bietet mit ihren weißen Blüten einen schönen Anblick und liefert gleichzeitig wohlschmeckende Früchte. Holunderbeeren sind im August bis September reif. Achte jedoch darauf, dass du sie nicht roh verzehrst. Wenn du sie erhitzt, eignen sie sich zur Herstellung von Gelee, Likör und Saft. Die Blüten der Pflanze lassen sich zudem gerne zu Tees, Sirup oder Bowle verarbeiten.
An den Boden stellt der Holunder kaum Ansprüche, er freut sich aber über Nährstoffe und hat es gerne feucht. Für den Anbau im Garten eignet sich die Sorte Haschberg gut, da sie besonders viele Früchte trägt. Nach der Ernte schneidest die Triebe großzügig zurück. So stellst du auch in der kommenden Saison einen hohen Ertrag sicher.
Sanddorn ist eine heimische Pflanze, die zu den vitaminreichsten Wildobstsorten zählt. Die Beeren enthalten wertvolle Öle und sind zudem reich an Vitamin C. Mit 4 m bis 5 m Höhe und bis zu 4 m Breite ist der Großstrauch so groß wie ein Baum und benötigt in deinem Garten verhältnismäßig viel Platz. Da die Wurzeln des Sanddorns sehr stark wachsen, setzt du den Strauch nicht zu nah an Gebäude.
Die Pflanze ist zweihäusig: Es gibt sowohl männliche als auch weibliche Sträucher, die sich gegenseitig befruchten. Der weibliche Sanddorn trägt nach erfolgreicher Bestäubung die Früchte. Um die Bestäubung zu gewährleisten, pflanzt du mindestens einen von jeder Sorte. Wenn du die männliche Pflanze westlich von der weiblichen einsetzt, arbeitet der Wind bei der Bestäubung optimal mit. Von August bis September ist dann Zeit zum Ernten.
Neben typischen Gartenwerkzeugen wie Spaten, Harke und Grubber benötigst du zum Anbau von Beerensträuchern noch weitere Hilfsmittel. Viele Straucharten profitieren von einer Wachstumshilfe in Form eines Spaliers oder einer Rankhilfe. Eine solche Wachstumshilfe lässt sich mit zwei Pfosten, die du jeweils am Ende des Beetes in die Erde steckst, sehr einfach selber bauen. Dazwischen spannst du etwa zwei bis drei Bahnen Draht – je nachdem, wie groß die Sträucher werden. Um zu verhindern, dass der dünne Draht sich lockert, setzt du Drahtspanner ein.
Alle Beerensträucher beschneidest du regelmäßig. Wenn du Beerensträucher in deinem Garten anpflanzt, brauchst du also auf jeden Fall auch eine Gartenschere. Achte dabei auf ausreichend scharfe Klingen.
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