Gemüse im eigenen Garten oder auf dem Balkon anzubauen, macht Spaß und bereichert deine Ernährung. Dieser Ratgeber erklärt dir die wichtigsten Schritte bei der Anzucht von Gemüse in Gewächshäusern und auf Fensterbrettern. Außerdem erfährst du, welche Sorten besonders für Anfänger geeignet sind – und wie du dein Gemüse nach draußen pflanzt.
Einige Gemüsesorten keimen nicht direkt im Beet. Sie wachsen draußen im Garten oder auf dem Balkon erst ab einer bestimmten Größe gut. Willst du Gemüse wie zum Beispiel Tomaten anbauen, ziehst du sie daher im Gewächshaus oder in Haus und Wohnung auf der Fensterbank vor. Besonders gut gedeihen die Jungpflanzen in kleinen Töpfchen mit spezieller Anzuchterde, die hell und warm stehen. Jede Gemüsesorte hat unterschiedliche Wachstumsbedingungen. Damit dein Beet saisonal abwechslungsreich bestückt ist, empfehlen wir dir, es vorher gut zu planen und verschiedene Sorten kombiniert anzubauen. Hilfreiche Angaben dazu findest du auf Samentütchen und in Pflanzkalendern – und hier im Ratgeber.
Ein echtes Gemüse für Anfänger sind Radieschen. Radieschen wachsen sehr schnell, stellen keine großen Ansprüche an den Boden und benötigen kaum Nährstoffe. Schon nach vier bis acht Wochen kannst du das erste Gemüse ernten. Willst du Radieschen anbauen, benötigst du keine Anzuchtszeit – du steckst die Samen ab März einfach etwa 1 cm tief in den Boden. Dabei hältst du einen Abstand von rund 5 cm ein. Radieschen vertragen Sonne und Halbschatten. Achte darauf, Radieschen regelmäßig zu gießen – sie mögen es feucht.
Für Anfänger geeignet sind auch Salat, Zucchini und Buschbohnen. Willst du Salat anbauen, säst du ihn ab März bis in den Hochsommer direkt nach draußen in den Garten, aber auch eine Anzucht drinnen ist möglich. Die Samen bedeckst du nur leicht mit Erde. Dabei achtest du auf einen Abstand von 25 cm. Damit Salat gut wächst, braucht er etwas Wind. Die erste Ernte fährst du nach rund zehn Wochen ein.
Zucchini wachsen besser, wenn du sie ab März im Haus vorziehst und nach den Eisheiligen im Mai in den warmen Boden an einen sonnigen oder halbschattigen Standort im Garten oder auf dem Balkon auspflanzt. Zucchini pflückst du nach etwa zweieinhalb Monaten das erste Mal – die Ernte ist auch bei Anfängern reichhaltig. Die Blüten der Zucchini sind essbar.
Buschbohnen säst du von Mai bis Juli etwa 2 cm bis 3 cm tief. Dabei steckst du immer kleine Gruppen von drei bis sechs Bohnen in den Boden. Dann lässt du rund 40 cm Abstand und legst das nächste Nest ins Beet. Bohnen gibt es in vielen Sorten, sie wachsen sehr schnell und sind leicht anzubauen. Sie sind relativ anspruchslos, mögen aber lockeren, kalkhaltigen Boden und sonnige bis halbschattige Standorte. Bohnen erntest du laufend bis zum Frost. Auch Mangold, Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln, Spinat, Erbsen und Tomaten sind für Anfänger geeignet.
Einige Gemüsesorten wie Paprika, Tomate, Gurke und Kürbis stammen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Sie keimen nicht direkt im Gemüsebeet, da sie wärmeres Klima gewohnt sind. Aus diesem Grund ziehst du die Samen in der warmen und schützenden Umgebung eines Gewächshauses oder deiner Fensterbank vor. Die Anzucht dieses Gemüses in Innenräumen hilft den Samen, sich zu kräftigen jungen Pflanzen zu entwickeln, die du anschließend im Beet oder in geräumigen Kübel anbauen kannst.
Heimische Gemüsepflanzen dagegen kommen mit der regionalen Witterung zurecht und wachsen auch heran, wenn du sie direkt im Beet aussäst. Manchmal dauert der Anbau dann aber länger – und führt zu mehr Schwund.
Bei allen Gemüsesorten sind der Termin für die Aussaat und der damit verbundene Beginn der Anzucht wichtig für die gesamte spätere Entwicklung der Pflanzen. Die ersten Anzuchtskandidaten im Gartenjahr sind Paprika- und Tomatenpflanzen. Diese säst du bereits Anfang Februar in kleine Anzuchtgefäße. Im März säst du Kohlgemüse wie Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi sowie Rot- und Weißkohl und Kopfsalat.
Im April folgt die Anzucht von Rosenkohl sowie der Kräuter Basilikum und Dill, bevor mit Endivie und Grünkohl im Mai und dem Chinakohl im Juni die Nachzügler eintreffen. Im Anzuchtkalender findest du einige wichtige Termine für den Gemüseanbau im eigenen Garten.
Ist der richtige Zeitpunkt gekommen, mit der Anzucht von Gemüse zu beginnen, legst du die Samen der Pflanzen auf feuchte Anzuchterde und drückst sie leicht an. Die Anzuchterde ist besonders salzarm und bietet dem Saatgut beste Wachstumsbedingungen.
Neben Anzuchterde gibt es auch Quelltabletten aus torffreier Kokos-Anzuchterde, die in Verbindung mit Wasser aufquellen und Nährstoffe für die Anzucht bereithalten.
Nach dem Andrücken bedeckst du das Saatgut mit Erde. Die Menge der Erde entspricht dabei der Größe des Samens. Ein Sonderfall sind Lichtkeimer wie zum Beispiel Basilikum: Solche Pflanzen entwickeln sich nur, wenn sie auf der Erde liegen und Licht bekommen. Am besten verwendest du für die Anzucht eine flache Aussaatschale oder kleine Aussaattöpfe.
Ein sehr guter Ort für die Anzucht von Gemüse ist ein beheizbares Gewächshaus, in dem dauerhaft perfekte Licht- und Temperaturverhältnisse herrschen. Für den Heimgebrauch auf der Fensterbank gibt es spezielle Mini-Gewächshäuser. Alternativ deckst du die Aussaatbehältnisse mit Klarsichtfolie oder einem Plastikdeckel ab. Stich aber unbedingt einige Löcher in die Abdeckung, damit frische Luft über den Samen zirkulieren kann.
Das Klima ist für den Keimvorgang besonders wichtig, denn die Saat braucht ausreichend Feuchtigkeit und darf nicht austrocknen. Überprüfe regelmäßig die Anzuchterde und gib gegebenenfalls etwas Wasser darüber. Nach der Aussaat stellst du die Behälter an einen möglichst hellen Ort.
Tipp: Sehr große Samen wie die von Bohnen weichst du zuvor über Nacht in warmem Wasser ein. Dann keimen sie schneller.
Bis du dein Gemüse in deinen Garten aussetzt, braucht es etwas Zeit. In den Wochen nach der Aussaat im Gewächshaus oder auf dem Fensterbrett achtest du darauf, dass die Anzuchterde dauerhaft feucht ist und die Behälter möglichst sonnig und warm stehen. Eine Temperatur zwischen 22 °C und 25 °C ist optimal. Hinweise zur Wohlfühltemperatur des einzelnen Keimlings findest du meist auf der Verpackung.
Nach einiger Zeit gucken die ersten Triebe aus der Erde hervor. Die jungen Pflanzen sind noch sehr empfindlich, berühr sie nicht. Bei den Aussaatgefäßen achtest du jetzt darauf, dass sich in der Erde keine Staunässe bildet, denn diese schädigt die jungen Wurzeln nachhaltig. Das erreichst du durch gemäßigte Wassergaben: Durch vorsichtiges Betasten der Erde stellst du fest, ob sie trocken oder noch schön feucht ist.
Haben die Triebe das Licht erreicht, senkst du die Umgebungstemperatur auf ungefähr 18 °C. Bei zu viel Wärme und wenig Licht werden die Triebe der jungen Pflanzen schwach und dünn.
Sobald die einzelnen Pflanzen wenige Zentimeter hoch gewachsen sind, müssen sie pikiert beziehungsweise vereinzelt werden. Dabei holst du die Gemüsepflanzen vorsichtig aus der Anzuchterde und trennst die Wurzeln behutsam voneinander. Dazu verwendest du entweder einen kleinen Löffel, einen Holzspieß oder einen speziellen Pikierstab. Wenn du die Anzucht von Gemüse häufiger durchführst, bietet sich das professionelle Hilfsmittel an, da es ein besonders genaues Arbeiten ermöglicht.
Anschließend setzt du die vereinzelten Pflanzen in eigene Töpfe, damit sie genug Platz haben, um heranzuwachsen. Der Zwischenschritt des Pikierens und Umsetzens ist nötig, damit die kleinen Pflanzen genug Platz für ihre Entwicklung in geschützter Umgebung erhalten. Für den Gemüsegarten ist die Zeit jetzt noch nicht gekommen, denn die zarten Gewächse würden draußen nicht lange überleben. Falls du verschiedene Gemüse anbaust, beginnst du jetzt mit der Planung des Gemüsebeets.
Nicht alle Gemüsepflanzen vertragen sich, wenn du sie in direkter Nachbarschaft anbaust. Während einige Pflanzen sich nur die Nährstoffe streitig machen würden, schädigen sich andere sogar gegenseitig. In der Tabelle findest du Informationen darüber, welche Sorten sich gut vertragen und welche du im Gemüsegarten besser getrennt voneinander anbaust.
Kopfsalat und Kohlsorten bewohnen zum Beispiel wunderbar gemeinsam ein Beet, da sie nicht um Nährstoffe konkurrieren. Petersilie und Salat stehen besser getrennt. Konkurrierende Gewächse pflanzt du entweder in verschiedene Beete oder trennst sie mit einer neutralen Gemüsesorte als Zwischenpflanzung. Durch eine geschickte Planung und Aufteilung nutzt du den Platz in deinem Garten auf diese Weise optimal.
War deine Anzucht von Gemüse erfolgreich, setzt du die herangewachsenen Pflanzen in den Gemüsegarten. Wichtig ist, dass es dauerhaft frostfrei ist. Die jungen Gemüsepflanzen gewöhnst du langsam an die Außentemperaturen. Dazu stellst du die Pflanztöpfe tagsüber an einen hellen, aber schattigen Platz. Diesen Vorgang wiederholst du ein paar Tage, um die Pflanzen abzuhärten.
Anschließend lässt sich dein Gemüse im Garten anbauen. Für die Pflanzung verwendest du eine Erde, die den Bedürfnissen deiner Gemüsepflanzen entspricht. Durch die regelmäßige Gabe eines passenden Düngers stellst du die Nährstoffversorgung deiner jungen Pflanzen sicher. Vor gefräßigen Räubern schützt du dein Gemüse mit einem Vogelschutznetz und einer Schneckenbarriere.
Hast du mit der Anzucht des Gemüses, dem Pflegen, Pikieren, Abhärten und Aussetzen alle nötigen Schritte durchgeführt, kannst du auf eine reiche Ernte aus deinem Gemüsegarten hoffen. Die früh gesäten Gemüsesorten erntest du bereits im Sommer, während sich die Nachzügler durchaus bis in den Herbst oder Winter Zeit lassen.
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