Hühnerstall bauen – Schritt für Schritt

Die ideale Größe eines Hühnerstalls hängt grundsätzlich von der Anzahl der Hühner ab. Grundlegend gilt: Pro Quadratmeter Stallfläche sollten maximal drei Hühner gehalten werden, bzw. sechs Zwerghühner. In unserem Beispiel haben wir einen fahrbaren Stall für drei Hühner konstruiert.

Beginne als Erstes mit der Unterkonstruktion, also der Grundfläche deines Stalls. Am besten verwendest du Douglasienholz, welches besonders wetterbeständig und langlebig ist. Der Boden, auf dem die Hühner später einmal laufen sollen, besteht aus einer Siebdruckplatte, welche du dir direkt in deinem OBI Markt zuschneiden lassen kannst. Siebdruckplatten sind aus mehreren gleichdicken Lagen Furnier gefertigt, weshalb sie auch als Furnier-Sperrholzplatten bezeichnet werden. Sie sind leicht abwaschbar, widerstandsfähig und witterungsbeständig.

Übertrage das Maß der Außenkanten der Siebdruckplatte auf die Balken und schneide sie dann mit der Kapp- und Gehrungssäge zurecht. Bedenke dabei die Stärke deiner Balken, sodass du einen Rahmen erstellen kannst, bei dem die Kanten Stoß auf Stoß aneinander liegen. Um die Balken zu befestigen, bohrst du die Löcher für jeweils zwei Schrauben einmal vor, um das Splittern des Holzes durch das Hereindrehen der Schraube zu verhindern. Nachdem du die Kanten abgeschliffen hast, verschraubst du die Balken miteinander.

Jetzt legst du den fertigen Rahmen unter deine Platte, welche mit der glatten Seite zu dir zeigen sollte, markierst wieder die Schraubpunkte und verbindest schließlich jede Ecke des Rahmens durch eine Schraube mit der Platte – schon ist dein Boden inklusive Unterkonstruktion fertig.

Damit du den Hühnerstall auch bewegen kannst, montierst du jetzt die Radaufhängung. Um diese zu bauen, drehst du die Platte mit dem Rahmen nach oben, stellst den Trägerbalken auf und überlegst dir, auf welcher Höhe dein Rad laufen soll. Hast du eine Höhe bestimmt, zeichnest du sie mit einem Bleistift durch das Loch in der Mitte des Rads an. Hier sägst du den Balken ab, um nachher den perfekten Abstand zwischen Stall und Rad zu haben. Anschließend entgratest du die Kanten.

Um die Achse zu bauen, ermittelst du zuerst den Durchmesser deines Metallrohres, setzt dann den Forstnerbohrer mit dem entsprechenden Durchmesser am Ende deines Holzbalkens an und bohrst ihn bis zur Hälfte durch. Da du eine Art Lagerung für das Rad konstruierst, muss die Achse nach außen geschlossen sein – daher bohrst du nicht vollständig durch.

Stelle anschließend das Metallrohr in das vorgebohrte Loch und schiebe jetzt ein Element nach dem nächsten auf das Rohr. Hier gehst du wie folgt vor: zuerst ein Stellring, danach das Rad, gefolgt von einem weiteren Stellring und dem zweiten Kantholz. Schließlich schiebst du den letzten Stellring auf und zeichnest die Höhe, in der deine Radachse endet, auf deinem Metallrohr ein. Mit einer Metallsäge und einer Gehrungslade, lässt sich das Rohr gerade absägen. Indem du das Metallrohr etwa 3 mm bis 4 mm weiter kürzt als zuvor gemessen, vermeidest du, dass später scharfe Kanten überstehen. Feile auch hier die Schnittkante ab. Wiederhole jetzt den vorangegangenen Aufbau und ziehe dieses Mal die Distanzringe fest.

Positioniere dein Rad nun unter dem Boden des Stalls, aber nicht genau mittig oder außen, um nicht die gesamte Stützlast auf das Rad zu konzentrieren. Ideal ist eine Position im hinteren Drittel. Damit die Räder den seitlich wirkenden Kräften nicht ausgeliefert sind, montierst du an beiden Achsen jeweils zwei weitere Streben im 45°-Winkel: eine in Richtung Mitte und eine in Richtung der Rahmenkante. Miss dafür die Position, säge das Holz auf Gehrung und schraube die Verstrebungen von außen fest.

Damit dein Stall stehen bleibt und nicht wegrollt, befestigst du am Ende der Platte zwei Eckstützen. Für diese misst du die Höhe zwischen Siebdruckplatte und dem Ende des Rads aus und markierst dir die Maße auf den Stützbalken. Säge die Balken nun zu, bring sie an die Unterkonstruktion deines Hühnerstalls an und montiere pro Eckstütze je zwei Querstreben zur Versteifung.

Im nächsten Schritt baust du die Wandelemente für den Stall. Lege dafür einen genuteten Balken an die Kante deines Tisches oder deiner Werkbank. Im rechten Winkel dazu legst du einen weiteren Balken an, sodass alle Holzlatten, die in die Führung des Nutholzes geschoben werden, gerade ausgerichtet werden. Setze ein Brett nach dem anderen ein und achte darauf, dass sie mit Nut und Feder gut miteinander verbunden werden. Verschraube die ersten Bretter mit dem Führungsbalken. Nun klopfst du vorsichtig und sukzessive jede Latte mit Hammer und Schlagholz in die Nut.

Ist die Wand vollständig, verschraubst du die letzten Bretter mit dem Führungsbalken. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du die Wand noch mal mit einem Spanngurt anziehen, sodass auch die letzten Millimeter zwischen Nut und Feder verdichtet werden.

Bringe nun auch an der anderen Seite einen Führungsbalken an und richte ihn mithilfe des Winkels auf 90° aus. Nachdem die erste Schraube am oberen Ende der Wand gesetzt wird, sicherst du jedes zweite Brett von oben mit Schrauben. Säge jetzt noch den Überstand der genuteten Führungsbalken ab und drehe die Konstruktion auf den Rücken. Auf dieser Seite, die die Vorderseite wird, schraubst du kleine Zierleisten an die Kanten, um die Optik deines Stalls aufzuwerten. Für die Rückwand verarbeitest du ein Brett weniger, damit beim Dach ein Gefälle nach hinten entsteht und das Regenwasser nicht zum Eingang des Hühnerstalls geleitet wird.

Durch das entstehende Gefälle von einer Brettbreite ergibt sich auch der Winkel, in dem du die Seitenwände abschrägen musst. Lege eine Leiste an das obere Ende deiner Seitenwand und verschiebe sie so, dass ihr oberes und ihr unteres Ende genau eine Brettbreite Abstand bekommen. Säge das Brett mithilfe der Handkreissäge zu und montiere eine Abschlussleiste, die du zuvor auf Gehrung sägst.

Um ein Fenster zu montieren, legst du eine Scheibe Acrylglas an die gewünschte Stelle und richtest sie gerade aus. Nutze die Acrylglasscheibe als Schablone und zeichne die Konturen des Fensters an.

Hinweis: Achte beim Anzeichnen darauf, nicht in einer Fuge abzuschießen, sondern die Holzlatte möglichst mittig zu treffen.

Am besten führst du den langen Schnitt für die Fensteraussparung mit einer Tauchsäge mit Führungsschiene durch, vergiss aber hier nicht, die entsprechende Schutzausrüstung zu tragen. Die Ecken der Aussparung fürs Fenster sägst du am besten mit einer Stichsäge zu. Entferne dann die nicht benötigten Holzlatten aus der Wand des Hühnerstalls und überprüfe, ob die Scheibe in die gesägte Aussparung passt. Falls nicht, besserst du an dieser Stelle noch einmal nach.

Baue einen Rahmen aus dünnen Holzleisten, damit die Acrylglasscheibe auch in der Wand hält. Schneide zunächst eine Holzleiste auf Gehrung und leg diese an die Aussparung des Fensters an. Achte dabei darauf, dass die Leiste 1 cm übersteht, damit die Scheibe später auf diesem Überstand aufliegen und daran befestigt werden kann. Markiere die Winkel und die benötigte Länge der Leisten, übertrage die Maße auf die übrigen drei und schneide sie passend zu.

Nach dem Entgraten der Kanten bohrst du mit dem Senkbohrer Löcher vor und schraubst schließlich die Leisten auf der Wand fest. Wenn du jetzt deine Konstruktion umdrehst, kannst du das Fenster einsetzen, ohne dass es herausfällt. Bohre mit niedriger Drehzahl vorsichtig Löcher ins Acryl und befestige die Scheibe mit passenden Schrauben an deinem Stall.

Ein Hühnertor, durch das Hahn und Henne entspannt in den Auslauf gelangen, baust du im ersten Schritt auf dieselbe Art und Weise wie dein Fenster: anzeichnen, sägen, Leisten auf Gehrung kappen. Jetzt montierst du diese jedoch bündig mit dem Ausschnitt und lässt die untere Leiste weg – hier soll später die Hühnerleiter angesetzt werden.

Um eine Hühnerleiter zu bauen, bringst du drei Douglasienbretter ohne Nut und Feder auf eine geeignete Länge. Beachte: Je kürzer die Bretter, desto steiler der Winkel für die Hühner. Lege die Bretter nebeneinander und schiebe sie oben und unten in ein genutetes Holz, das du zuvor auf die richtige Länge, nämlich die exakte Breite der drei Latten, gebracht hast.

Tipp: Die Hühnerleiter sollte so breit sein, dass sie den Eingang zum Hühnerstall im eingeklappten Zustand verschließt – so erhältst du Leiter und Hühnerklappe in einem.

Nach dem Vorbohren presst du die drei Bretter mit Schraubzwingen aneinander und befestigst die Nuthölzer schließlich mit Schrauben. Damit die Hühner problemlos hinauf gehen können, befestigst du Sprossen an der Leiter. Nimm dafür die gleichen Hölzer, wie für die Fensterrahmen. Nachdem du sie zugeschnitten, angeschraubt und abgeschliffen hast, fehlt für einen mobilen Hühnerstall nur noch die Klappfunktion der Hühnerleiter. Dafür sägst du das untere Nutholz der Leiter mit einer Tauch- oder Handkreissäge auf Gehrung zu. Schraube die Leiter mithilfe von zwei Scharnieren an der Vorderwand fest und teste, ob die Leiter sich zuklappen lässt.

Was jetzt noch fehlt, ist eine Verriegelung, die die Leiter im zugeklappten Zustand sichert. Nimm ein Rundholz, miss die Höhe der Leiter im eingeklappten Zustand, also von der Wand bis zum Ende der Sprosse, und säge es zu. Jetzt bastelst du dir aus Reststücken einen Riegel, schraubst beide Teile aufeinander und bringst diese an der Wand neben dem oberen Ende der Leiter an.

Damit du regelmäßig nachsehen kannst, ob deine Hühner Eier gelegt haben, baust du in diesem Schritt eine Zugriffsklappe auf der Rückseite des Hühnerstalls. Dafür nimmst du vier von den Holzleisten, die du auch für den Fensterrahmen genutzt hast, sägst sie auf Gehrung zu und legst sie mit der unteren Kante bündig an den unteren Rand der Rückwand.

Zeichne das Innenmaß mit einem Bleistift an. Verschiebe die Markierung dann 1,5 cm nach außen und säge die Aussparung mit einer Tauch- oder Stichsäge aus. Das ausgeschnittene Rechteck verbindest du mithilfe von Schrauben mit den Rahmenleisten. Als Letztes bringst du nun noch passende Scharniere an.

Tipp: Achte beim Anbringen der Scharniere darauf, kurze Schrauben zu nutzen, damit du die Klappe nicht versehentlich am darunterliegenden Holz festschraubst.

Optional kannst du noch Griffe an den Seitenwänden des Hühnerstalls montieren. Dafür sägst du pro Griff zwei Klötze als Abstandshalter und ein längeres Stück für den Griff zu. Verbinde beide Elemente mit einer Schraube durch jeden Holzklotz.

Damit du den Griff an einem Stück an der Wand montieren kannst, bohrst du mit einem langen Bohrer durch Griff, Abstandshalter und Wand und verbindest alles durch eine lange Schlossschraube. Klopfe die Schraube von oben hinein und befestige von unten alles mit einer passenden Mutter.

Was jetzt noch fehlt, ist der Innenausbau deines Hühnerstalls. Dafür konstruierst du die passende Anzahl an Legenestern für deine Hühner sowie ein Modul mit zwei Sitzstangen und herausziehbarem Kotbrett.

Für das untere Modul, in dem sich die Nester befinden werden, verwendest du eine Siebdruckplatte. In unserem Fall benötigen wir für unsere Hühner drei Nester. Daher sollte die Platte drei Mal so lang wie ein einzelnes Legenest sein. Unsere Nester werden die Maße 35 cm x 35 cm x 35 cm haben. Zeichne die Maße ein, bohre die Löcher vor und verschraube die vier Bretter mit der Siebdruckplatte, sodass drei einzelne „Kabinen“ entstehen. Am vorderen Ende des Moduls bringst du eine Verstrebung aus Douglasienholz an, damit das Nestmodul später im Stall eine saubere Einfassung hat. Hier ist es besonders wichtig alle Kanten sorgfältig abzuschleifen, damit sich keins der Hühner an einer rauen Kante verletzt.

Aufliegend auf das Nestmodul baust du die Hühnerstangen mit dem herausziehbaren Kotbrett. Schräge zwei weitere Siebdruckplatten an, um sie im gleichen Abstand wie das Nestmodul links und rechts als Begrenzung der Hühnerstangen zu montieren. Verbinde beide Wände mit einer Strebe, bevor du die beiden Sitzstangen 40 cm versetzt anbringst. Das ist wichtig, damit die Tiere in Zukunft genug Platz haben. Hast du die Stangen montiert, kannst du das Modul auf das Nestmodul stellen, um zu schauen, ob sie aufeinanderpassen.

Tipp: Für eine artgerechte Hühnerhaltung solltest du pro Tier rund 20 cm bis 30 cm Sitzstange einplanen.

An der Rückseite schraubst du oben jeweils einen Winkel pro Seite an, und zwar so, dass dieser einen kleinen Spalt Abstand hat. Der Grund: Das Gegenstück wird mithilfe von Profilen an der Innenwand des Hühnerstalls befestigt. So kannst du es einfach einhängen und herausnehmen.

Als letzten Teil deiner Inneneinrichtung widmest du dich jetzt dem herausziehbaren Kotbrett. Nutze dafür eine Siebdruckplatte in den Maßen des Moduls und umfasse sie mit vier Rahmenhölzern, die du vorher auf Gehrung zugesägt hast. Schraube die Hölzer an den Außenkanten der Platte fest. Dank der Kotschublade kannst du die Exkremente deiner Hühner entsorgen und den Stall sauber halten, ohne diesen öffnen zu müssen – auf diese Weise erleichterst du dir die Hühnerhaltung.

Jetzt wo alle Elemente fertiggestellt sind, kannst du dich der Endmontage widmen. Da es ein mobiler Hühnerstall sein soll, verbindest du Vorderseite und Seitenwand als erstes mit verzinkten Scharnieren mit losen Stiften. Wenn du beide Scharniere angebracht hast, ziehst du die Stifte heraus und trennst die Seiten somit wieder voneinander.

Tipp: Stelle die Wände für die Montage der Scharniere am besten auf den Boden – so erleichterst du dir das Anbringen.

Hebe die Vorderseite auf die fahrbare Rahmenkonstruktion und verbinde beide Elemente mit den oben genannten Scharnieren am Boden des Stalls. Klappe die Wand nach unten und wiederhole den Vorgang mit der Seitenwand. Klappe beide Wände hoch und verbinde sie miteinander, indem du die Stifte in die Scharniere schiebst. Vielleicht musst du hier mit einem Hammer nachhelfen. Jede Wand ist also am Ende mit zwei Scharnieren zu jeder Seite und zwei Scharnieren mit der Unterkonstruktion verbunden.

Wenn der Hühnerstall draußen der Witterung trotzen soll, brauchen deine vier Wände allerdings noch eine Versteifung. Um eine gute Statik zu garantieren, bringst du Rundstahlstützen von außen an. Innen verbindest du die Vorder- und Rückwand mit einer Holzleiste. Diese montierst du mit einem Winkel und dem dazugehörigen Profil, genau wie das Modul der Sitzstangen.

Der Hühnerstall bekommt im letzten Schritt jetzt noch sein Dach. Auch hierfür eignet sich eine witterungsbeständige Siebdruckplatte bestens. Lege die Platte mit Überstand auf die Konstruktion und richte sie mittig aus. Nun fixierst du sie mit Kanthölzern, die du an der Vorder- und Rückseite von innen unter das Dach schraubst, damit das Dach nicht mehr verrutschen kann.

Für ein schönes Gesamtbild montierst du Zierleisten rund um das Dach. Verwende dafür wieder dünne Rahmenhölzer, die du auf Gehrung zugeschnitten hast. Bedenke, dass du am niedrigen Ende des Daches für einen kleinen Abstand zwischen Dach und Zierleiste sorgen musst, da sonst das Regenwasser nicht richtig ablaufen kann. Wir haben das mit kleinen Klötzen und doppelseitigem Klebeband gelöst.

Wenn du jetzt noch durch das obere Ende des Rahmens und durch die von innen am Dach angebrachte Leiste bohrst, kannst du Scharnierbolzen durch die Bohrlöcher schieben, um das Dach so gegen Wind und Wetter zu schützen. Setze nun die beiden Module für den Innenraum ein, also die Legenester und die Sitzstangen, und fixiere sie mit Holzleisten, die du rechts und links davon anbringst. Jetzt noch die Kotschublade einschieben und dein Hühnerstall ist fertig.

Als Letztes sorgst du noch für die passende Einstreu in den Legenestern und auf dem Kotbrett.