
Gartenarbeiten im Juni – Ratgeber und Tipps
Die Gartenarbeiten im Juni sind sehr vielfältig und es gibt allerhand zu tun – zum Beispiel Hecken schneiden, Sträucher ausputzen, Pflanzen vermehren oder Rosen düngen. Wir geben dir einen Überblick, welche Arbeiten im Ziergarten im Frühsommer besonders wichtig sind.
Neu ausgesäten Rasen mähen
Hast du im Mai eine neue Rasenfläche ausgesät? Dann solltest du sie im Juni das erste Mal mähen. Sobald die Grashalme 8 cm bis 10 cm hoch sind, legst du los. Stelle den Mäher aber nicht kürzer als 5 cm ein. Willst du den Rasen dauerhaft kurz haben, mähst du bei jeder Mahd einen Zentimeter kürzer, bis du deine Wunschhöhe erreicht hast. Bedenke aber, dass diese nicht unter 3,5 cm liegen sollte.
Öfterblühende Clematis im Juni schneiden
Zweimal im Jahr blühende Clematis-Sorten haben jetzt im Juni die erste Blüte hinter sich. Um die kräftezehrende Samenbildung zu verhindern, schneidest du die Fruchtstände zusammen mit dem darunterliegenden Blattpaar ab. So wird die zweite Blüte im August beziehungsweise September voller.
Hinweis: Bei der Clematis gibt es verschiedene Schnittgruppen. Je nach Sorte muss die Clematis zu unterschiedlichen Zeitpunkten geschnitten werden.
Mehrmals im Jahr blühende Clematis schneidest du nach der ersten Blüte. Dann wird die zweite deutlich üppiger.
Steckhölzer kürzen
Blütensträucher wie Forsythie, Weigelie, Deutzie oder Zierjohannisbeere (Ribes sanguineum ‚King Edward VII‘) lassen sich gut über Steckhölzer vermehren. Hast du im letzten Winter die Triebstücke dieser Pflanzen zur Vermehrung in einen Topf mit Erde gesteckt, so sollten diese im Juni ausgeschlagen sein.
Sind die jungen Triebe etwa 10 cm lang, schneidest du sie auf die Hälfte herunter. So verzweigen sich die neuen Sträucher und wachsen buschig. Im kommenden Herbst kannst du sie dann vom Topf in den Garten umsetzen.
Zweite Düngung für den Rasen
Rasengräser haben im Juni ihr stärkstes Wachstum erreicht. Das Gras benötigt jetzt seine zweite Düngung im Jahr. Nach dem Mähen bringst du Langzeitdünger gleichmäßig aus. Der ideale Zeitpunkt für die Gabe von Rasendünger ist trockenes, leicht bedecktes Wetter. Den Dünger verteilst du entweder mit der Hand oder du verwendest dafür einen Streuwagen. Gerade bei größeren Rasenflächen bietet sich ein Streuwagen an, mit dem dann Bahn für Bahn die Fläche abgefahren wird. So lässt sich der Dünger sehr gleichmäßig verteilen.
Blumenhartriegel auf Blattfleckenpilz untersuchen
Amerikanische Blumenhartriegel (Cornus florida und Cornus nuttallii) stellen besondere Ansprüche an den Boden. So vertragen sie keine Staunässe, schwere Lehmböden oder einen hohe pH-Wert. Bei geschwächten Sträuchern kann die Pilzkrankheit Anthraknose auftreten. Im schlimmsten Fall führt dieser Blattfleckenpilz dazu, dass die ganze Pflanze abstirbt.
Ein Fungizid ist dann das Mittel der Wahl. Beachte dabei immer die Angaben des Herstellers zu dessen Verwendung. Hilft das auf Dauer nicht, sind der Asiatische Blumenhartriegel, „Cornus kousa“ und „Cornus kousa var. chinensis“, und seine Hybriden, zum Beispiel die Sorte „Venus“, vielleicht eine Alternative. Diese Blumenhartriegel-Sorten sind resistent gegen den Pilz.

Den Amerikanischen Blumenhartriegel untersuchst du im Juni auf Pilzkrankheiten. Alternativ setzt du den gezeigten Chinesischen Blumenhartriegel. Er ist resistent gegen Anthraknose.
Schwere Blütenstände abstützen
Damit die schweren Blütenstände von hohen Stauden nicht umknicken, stützt du sie jetzt ab. Sonst kann Wind oder ein starker Regen die Stängel beschädigen. Der Rittersporn (Delphinium) braucht beispielsweise diese Unterstützung. Je nach Pflanze und Standort im Beet verwendest du eine Staudenstütze oder einen Pflanzstab mit Stützring. Alternativ kannst du einen Staudenhalter auch aus Draht und Bambusstäben selbst bauen.
Zweijährige Sommerblumen aussäen
Willst du im kommenden Jahr im Garten ein Sommerblumenbeet haben, ist im Juni der richtige Zeitpunkt, um zweijährige Pflanzen auszusäen. Bis August oder September sind sie zu Jungpflanzen geworden und werden dann vereinzelt. Zweijährige Pflanzen sind zum Beispiel Bartnelken (Dianthus barbatus) oder Goldlack (Erysimum cheiri).
Polsterstauden zurückschneiden
Ob im Steingarten oder an anderen Stellen: Polsterstauden wie Steinkraut (Alyssum), Polster-Phlox oder Blaukissen (Aubrieta) schneidest du im Juni zurück, damit sie kompakt bleiben. Auch Halbsträucher wie Schleifenblume (Iberis), Sonnenröschen (Helianthemum) und Heiligenkraut (Santolina) kürzt du jetzt um ein Drittel.
Flieder schneiden und ausputzen

Schneide deinen Flieder direkt nach der Blüte. Nimm die Blüten ab und kappe alle Äste, die vier Jahre oder älter sind.
Flieder (Syringa) schneidest du erst nach der Blüte. Dabei kappst du die verwelkten Blütenstände und entfernst alle Äste bodennah, die vier Jahre oder älter sind. Zu stark solltest du den Strauch aber nicht zurückschneiden, sonst förderst du die Bildung von Ausläufern. Auch verwelkte Blütenstände entfernst du im Juni. So wird der Strauch angeregt, neue Blütenknospen zu bilden.
Hecken schneiden
Gegen Ende Juni ist es Zeit für den Schnitt der Heckenpflanzen. Jetzt haben die Pflanzen ihren ersten Wachstumsschub hinter sich. Ideal ist ein trapezförmiger Schnitt, der dafür sorgt, dass auch die unteren Äste ausreichend Licht bekommen. Das wirkt dem Verkahlen entgegen. Oben ist die Hecke nach dem Schnitt also schmaler als unten. Bei starkwüchsigen Hecken erfolgt Mitte August ein zweiter Schnitt.
Hinweis: Bestimmte Heckenpflanzen wie zum Beispiel Lebensbaum (Thuja) und Scheinzypresse (Chamaecyparis) vertragen keinen zu starken Rückschnitt. Die beim Heckenschnitt entstehenden Löcher schließen sich später oft nur spärlich oder auch gar nicht mehr.
Sträucher durch Stecklinge vermehren
Formgehölze, wie Liguster (Ligustrum) und Buchsbaum (Buxus sempervirens), und Blütensträucher, wie Kolkwitzie und Duftjasmin (Philadelphus erectus), vermehrst du im Juni über einjährige Triebe. Entferne von 5 cm bis 10 cm langen Abschnitten die Blätter im unteren Drittel.
Der Steckling kommt anschließend in einen Topf mit Anzuchterde. Achte darauf, die Erde feucht zu halten und den Steckling zu Beginn gut anzugießen. Eine Folie über dem Pflanzgefäß hält die Luftfeuchtigkeit gleichmäßig hoch. Es dauert zwischen drei Wochen und einem halben Jahr, bis sich die Stecklinge bewurzeln.
Pilze bekämpfen mit Knoblauch-Sud
Knoblauch nutzt du als Jauche oder Tee gegen Pilzkrankheiten an Pflanzen wie Grauschimmel oder Mehltau. Dafür zerkleinerst du etwa 50 g frischen Knoblauch mit einem Messer. Dieser wird mit 1 l Wasser angesetzt. Das Gemisch lässt du zehn Tage lang ziehen und rührst es währenddessen immer mal wieder um. Danach seihst du den Knoblauch ab und verdünnst die Jauche im Verhältnis 1:10, bevor du sie mit einer Gartenspritze ausbringst.
Gartenteich pflegen

Auch der Gartenteich braucht im Juni Pflege. Fische Algen mit einem Rechen ab.
Im Juni ist der richtige Zeitpunkt, um den Teich im Garten von Algen zu befreien. Mit einem Rechen fischst du die Fadenalgen ab. Um zu verhindern, dass sich neue Algen bilden, senkst du den Nährstoffgehalt des Teichs. Mineralische Bindemittel wie Zeolith sind dafür sehr gut geeignet. Diese hängst du in einem Netz ins Wasser, bis sie nicht mehr aufnehmen können. Das Granulat arbeitest du anschließend in den Gartenboden ein oder mischst es unter die Erde für Kübelpflanzen.
Außerdem füllst du in langen Trockenperioden das Wasser des Gartenteichs mit Regenwasser auf. Damit der Schlamm im Teich nicht unnötig aufgewirbelt wird, lässt du das Wasser am besten sehr vorsichtig einlaufen.
Rosen pflegen
Abgeblühte Rosenblüten entfernst du regelmäßig bei öfterblühenden Rosen. So förderst du die Bildung neuer Knospen. Du schneidest sie bis auf das erste voll entwickelte fünfblättrige Laubblatt zurück.
Da die Blütenbildung kräftezehrend ist, ist der Juni der ideale Zeitpunkt für eine zweite Düngung. Am besten eignet sich hierfür Rosendünger. Dafür muss der Boden leicht feucht sein.
Einmalblühende Rosen wie die Hunds-, Hecht- und Bibernell-Rose schneidest du nicht. An ihren reifen bis zum Herbst Hagebutten. Diese kannst du als Schmuck oder Winterfutter für Tiere stehen lassen oder selbst ernten.
Margeriten teilen
Die Bunte Margerite (Chrysanthemum coccineum) ist eine kurzlebige Staude. Um länger etwas von ihr zu haben, teilst du die 70 cm hohe Pflanze alle zwei Jahre im Juni. Die Blüte sollte dann beendet sein. Anschließend pflanzt du sie im Garten an eine neue Stelle.
Welke Rhododendronblüten ausputzen
Abgeblühte Rhododendronblüten entfernst du einzeln. Sonst nutzt der Strauch seine Energie für die Samenbildung statt für neue Knospen. Außerdem sieht ein ausgeputzter Rhododendron gepflegter aus. Einen Energieschub erhält die Pflanze darüber hinaus mit einem speziellen Rhododendrondünger.

Verwelkte Blüten am Rhododendron putzt du aus. Dünge die Pflanze außerdem mit einem Spezialdünger.
Blauregen schneiden
Blauregen (Wisteria) schneidest du zweimal pro Jahr. Im Juni steht der Sommerschnitt für den starkwüchsigen Kletterer an. Dabei werden alle neuen Schlingtriebe zurückgeschnitten. Es sollten lediglich vier bis fünf Blätter am neuen Trieb stehen bleiben. So behältst du das Wachstum unter Kontrolle.
Triebe von Kletterpflanzen leiten
Im Mai und im Juni ist die Hauptwachstumszeit für die meisten Kletterpflanzen. Daher leitest du jetzt die neuen Triebe durch die Kletterhilfe. So stellst du sicher, dass deine Kletterpflanze in die gewünschte Richtung wächst und kein undurchdringliches Dickicht entsteht.
Verwelkte Blüten von Strauch-Pfingstrosen entfernen
Auch bei den Strauch-Pfingstrosen ist im Juni Zeit für einen späten Frühjahrsputz. Du schneidest die verwelkten Blütenstände noch über den ersten Laubblättern ab. So förderst du das Wachstum und die Bildung von Knospen für das kommende Jahr. Damit sich die Pflanze gut verzweigt, schneidest du sie stärker zurück. Schneide allerdings nicht bis ins mehrjährige Holz.
Akeleien zurückschneiden

Schneide deine Akeleien. Sie säen sich sonst selbst im Garten aus.
Sollen sich Akeleien nicht selbst im Garten aussäen, schneidest du sie jetzt im Juni zurück. Dabei werden die halbreifen Samenstände der Pflanze abgeschnitten, also bevor sich diese öffnen. Akeleien können durch Selbstaussaat schnell größere Flächen im Garten vereinnahmen und andere Pflanzen – zum Beispiel im Staudenbeet – verdrängen.
Abgeblühtes entfernen
Bei einjährigen oder auch zweijährigen Pflanzen ist es praktisch, wenn sich die Pflanzen im Garten selbst aussäen. Für mehrjährige Stauden ist es dagegen oft nur energieraubend. Zudem kannst du häufig einen zweiten Flor durch einen rechtzeitigen Rückschnitt fördern. Stauden wie Phlox oder Sonnenauge (Heliopsis) schneidest du nur bis zum ersten ausgebildeten Laubblatt zurück oder entfernst die welken Rispen.









