Gartenmauer bauen mit Mauersteinen und Mörtel

Damit du die richtige Materialmenge einkaufst, machst du dir vorab einen Plan über die Höhe und Länge deiner Mauer. Hast du alles passend eingekauft, legst du die Mauersteine im trockenen Zustand aus, um den Verlauf zu visualisieren. In unserem Fall liegen die Natursteine direkt an der Terrasse an, dadurch entsteht eine leicht geschwungene Form.

Um das Fundament zu erstellen, trägst du als erstes die Grasnarbe ab. Um zu ermitteln, wie viel du von der Grasnarbe entfernst, addierst du zur Breite der Mauer an allen Seiten jeweils 10 cm. Markiere den Bereich, indem du den Boden mit dem Spaten der Länge nach anstichst. In unserem Fall muss auf der Seite der Terrasse keine Grasnarbe abgehoben werden, da dort die Terrassensteine anliegen.

Tipp: Um die Grasnarben leichter abzutragen, teilst du sie in sogenannte Grassoden – viereckige Stücke der Grasnarbe – ein. Diese hebst du nach und nach mit Schaufel und Spaten ab. So kannst du sie anschließend als Biomasse weiterverwerten.

Schachte den Bereich der Gartenmauer mit einem Spaten etwa 80 cm tief aus. Die Tiefe sorgt für einen stabilen Untergrund und schützt vor Frost. Mit dem Zollstock prüfst du nach dem Ausheben, ob du 80 cm erreicht hast. Im Anschluss ebnest und verdichtest du den Boden mit einem Handstampfer. Alternativ kannst du auch ein dickes Kantholz verwenden. Wenn deine Gartenmauer allerdings eine größere Aufbauhöhe als 60 cm hat, schachtest du dementsprechend tiefer aus. Wenn du Fragen zum Fundament hast, kannst du einen Berater in deinem OBI Markt ansprechen oder einen Experten über die heyOBI App kontaktieren.

Tipp: Verwende die ausgehobene Muttererde für dein nächstes Projekt im Garten. Diese beinhaltet viele Bakterien, tierische Organismen und Nährstoffe, die handelsübliche Blumenerde nicht aufweist. Du kannst sie mit Pflanzenerde vermengen und beispielsweise für den Anbau von Obst und Gemüse nutzen.

Kannst du Erde nicht verwerten, entsorge sie den Vorgaben entsprechend beim örtlichen Wertstoffhof. Das gilt für alle Abfälle, die im Laufe des Projektes entstehen.

Das Fundament für die Gartenmauer besteht aus zwei Schichten: einer Tragschicht aus Schotter für die Stabilität, und einer Betonschicht, auf der du die Mauer aufbaust. Verteile zunächst den Schotter für die Tragschicht und verdichte diesen mit dem Handstampfer. Den Prozess wiederholst du, bis du eine Schicht von etwa 60 cm erreicht hast. Zwischendurch prüfst du das mit dem Zollstock nach.

Anschließend trägst du die Betonschicht auf. In unserem Fall reicht eine Höhe von 20 cm, weil die Gartenmauer eine relativ geringe Aufbauhöhe erreicht. Dafür mischst du zuerst den Beton an. Verwende hierfür eine flache Muldenschubkarre oder eine Mörtelwanne und vergiss nicht, eine geeignete Schutzausrüstung zu tragen. Fülle die empfohlene Betonmenge und das Wasser in die Schubkarre. Achte beim Anmischen auf die Herstellerangaben, denn das Mischverhältnis kann variieren. Mische das Wasser mithilfe eines Spatens unter den Beton, bis die Konsistenz erdfeucht ist. Wenn du ein spezielles Rührwerk verwenden möchtest, kannst du dir dieses beim Mietgeräteservice in deinem OBI Markt ausleihen.

Tipp: Denke daran, das Werkzeug im Anschluss mit lauwarmem Wasser zu reinigen, um Verhärtungen zu vermeiden.

Schütte den Beton aus der Schubkarre direkt in den Graben. Danach verteilst du ihn gleichmäßig und verdichtest ihn, indem du ihn mit der Maurerkelle einstichst. Damit verhinderst du, dass sich Luftblasen bilden, die die Betonmasse destabilisieren. Um wirklich sicher zu gehen, dass das Fundament auch gerade ist, setzt du jetzt ein Schnurgerüst. In unserem Fall ist ein leichtes Gefälle vorhanden, welches wir ausgleichen, damit die Mauer am Ende auch wirklich geradesteht. Hierzu schlägst du die Schnurnägel an den Stellen, an denen später die Ecken der Gartenmauer sein werden, in den Boden. Spanne die Richtschnur und prüfe mit der Wasserwaage, ob sie waagerecht gespannt ist. Wenn das nicht der Fall ist, schlägst du die Schnurnägel vorsichtig weiter in den Boden ein. Richte deine Richtschnur so aus, dass sie circa 10 cm über dem Boden verläuft. So hast du genug Platz, um unter der Schnur arbeiten zu können.

Trage den Beton gleichmäßig auf der Fläche auf und nivelliere ihn, bis er überall auf gleicher Höhe ist. Überprüfe den Abstand zwischen Betonschicht und Schnurgerüst mithilfe eines Zollstocks. Halte diesen an verschiedenen Stellen vertikal entlang der Schnur bis hin zum Boden an. Prüfe anschließend mit der Wasserwaage, um sicher zu gehen. Die Trocknungszeit beträgt allgemein 24 Stunden, achte jedoch auf die Herstellerangaben deines Produktes.

Nach der Trocknungszeit geht es ans Aufmauern. Als Erstes trägst du Bitumen auf. Das schützt vor Feuchtigkeit und verhindert, dass die Steinmauer bröckelt. Rühre den Isolieranstrich mit dem Rührwerk an und trage ihn mit einem Quast gleichmäßig auf das Fundament auf. Diesen Vorgang wiederholst du mindestens zwei bis drei Mal. Achte jedoch darauf, dass die Bitumenmasse vor jedem Anstrich durchgetrocknet ist. Auch hier gilt, dass du dich nach den Herstellerangaben richtest. Nach der Trockenzeit prüfst du mit der Wasserwaage, ob alles gerade ist. Danach legst du die erste Reihe der Steine am Fundamentrand aus, um den Verlauf der Gartenmauer zu planen.

Mische den Mörtel gemäß den Herstellerangaben an. Wir nutzen einen Trockenmörtel mit Trass, der sich gut für das Verlegen von Natursteinen eignet. Trage eine daumendicke Schicht Mörtel mithilfe einer Maurerkelle auf das Fundament auf. Für eine erhöhte Haftung wischst du die Steine mit einem Schwamm von unten ab, bevor du sie verlegst. Dadurch entfernst du Staubpartikel, die verhindern würden, dass die Steine am Beton haften. So setzt du die erste Steinreihe. Um einzelne Steine waagerecht auszurichten, klopfst du sie am besten mit dem Stiel eines Hammers oder einem Gummihammer fest und überprüfst die Mauer anschließend mit einer Wasserwaage.

Ist die erste Reihe fertig, baust du eine Rückenstütze an, um für weitere Stabilität zu sorgen. Trage dafür etwas Mörtel auf der Maurerkelle auf und verstreiche diesen entlang der ersten Steinreihe an der unteren Außenkante. Achte darauf, dass du genug Mörtel aufträgst, um die Rückenstütze so stabil wie möglich zu bauen und das Fundament mit den Steinen zu verbinden. Für die weiteren Reihen rührst du den Mörtel etwas feuchter an als zuvor. Denn jetzt verwendest du ihn nicht mehr als Nivelliermasse, sondern zum Verkleben. Achte darauf, den ersten Stein im Versatz zu legen, damit keine Kreuzfugen entstehen. Um das zu verhindern, kannst du auch mal einen Stein sehr klein zuschneiden. Überprüfe die gemauerten Steine immer wieder mit der Wasserwaage und klopfe sie mithilfe des Hammerstiels oder eines Gummihammers in Waage. Mit einem Schwamm oder einer Maurerkelle entfernst du überschüssigen Mörtel von den Fugen, damit keine unschönen Flecken entstehen.

Für den Abschluss, also den letzten Stein einer Reihe, setzt du einen Stein auf die Kante und überträgst das Ende des darunter liegenden Steins mit einem Stück Kreide auf den oberen. Anschließend schneidest du den Stein mit dem Winkelschneider rundum an und spaltest ihn mit Hammer und Spitzmeißel. Stutze mit dem Hammer noch die Kanten, damit du eine natürliche Optik erhältst. Zuletzt setzt du den Stein an, verklebst ihn und hast somit auch die zweite Reihe fertiggestellt. Lege die darauffolgenden Reihen wie die vorherigen an. Bei der obersten Reihe passt du jeden Stein einzeln an, um zu große Fugen zu verhindern. Zuletzt überprüfst du noch einmal mit der Wasserwaage, ob die Gartenmauer geradesteht.

Hinweis: Achte bei allen Arbeiten auf eine angemessene Arbeitsschutzkleidung wie Arbeitsschuhe und Handschuhe. Speziell bei Steinarbeiten mit Hammer und Meißel solltest du zusätzlich eine Schutzbrille und bei Arbeiten mit dem Winkelschneider auch einen Gehörschutz tragen.

In unserem Fall ist die Mauer neben einem Hang im Garten platziert. Deswegen verlegen wir zusätzlich ein Vlies und eine Drainage, um die Gartenmauer vor ablaufendem Wasser zu schützen. Ist das bei dir auch der Fall, rollst du zuerst das Vlies aus und verkleidest die Mauer von außen damit. Nimm dir zum Beschweren ein paar Steine und lege sie oben auf der Mauerkante über das Vlies. Platziere anschließend das Drainagerohr an der Mauer entlang, um es an der richtigen Stelle zu kürzen. Schneide das Rohr so zu, dass es etwa eine Handbreit vor dem Mauerabschluss endet.

Rolle das restliche Vlies auf dem Rasen aus und wickle das Drainagerohr damit ein. Trenne überstehendes Vlies der Länge nach ab. Das Rohr hat an den Wänden viele kleine Löcher, durch die das Wasser eindringen und dann abfließen kann. Befestige Vlies und Rohr jeden halben Meter mit Klebeband, damit sich das Vlies nicht vom Rohr abwickelt. Drücke auch die überstehenden Seiten nach innen ein, damit das Rohr seitlich verschlossen ist. Für einen besseren Halt verklebst du zusätzlich die Öffnungen mit Klebeband. Eine gute Alternative zum Klebeband sind hierbei Aufsatzkappen.

Am Ende der Mauer hebst du eine kleine Sickergrube aus, damit das Wasser ablaufen kann. Dafür trägst du mit dem Spaten am hinteren Teil der Mauer etwa 40 cm tief die Erde ab. Wenn du einen Abfluss in der Nähe hast, kannst du die Drainage auch dort platzieren. Am Verlauf der Gartenmauer schüttest du außerdem Kies auf, um das Vlies zu beschweren, und verteilst ihn gleichmäßig mit einer Schaufel. Beim Verteilen des Kieses reicht ein Gefälle von 2 % bis 3 % aus, das heißt 2 cm bis 3 cm pro Meter. Im Anschluss verteilst du den Kies direkt vor der Sickergrube, sodass eine Art Rampe entsteht. Dadurch staut sich das Wasser nicht im Rohr und läuft richtig in die Sickergrube ab.

Verlege das Rohr der Mauer entlang und bette es sukzessive in den Kies ein. Zusätzlich wollen wir die Mauer vor Feuchtigkeit aus dem dahinterliegenden Hang schützen. Deswegen hinterfüllen wir die Drainage mit einer 40 cm breiten Drainagepackung, auch Sickerpackung genannt. Dort kann sich das überschüssige Wasser ansammeln. Falls du den gleichen Fall hast, lade noch mehr Kies aus der Schubkarre ab und verteile diesen, bis das ganze Rohr bedeckt ist. Anschließend kannst du den ganzen Bereich mit der Erde vom Hügel auffüllen. Zuletzt trennst du das überstehende Vlies parallel zur Erdkante ab. Drücke die herausstehenden Vliesstücke in die Erde, damit diese nicht mehr zu sehen sind.