Für den Bau einer geklebten Mauer wird zuerst der Bereich für die spätere Mauer abgesteckt und ausgehoben. Im Anschluss wird das Fundament errichtet. Bei der hier vorgestellten Variante ist der Unterbau reduziert. Das bedeutet, dass die Tiefe des Betonfundaments geringer ist und der untere Graben stattdessen mit Mineralgemisch aufgefüllt wird. Dies spart einige Aushubarbeiten und Materialkosten, bedingt aber eine geringere Belastbarkeit der Mauer.
Wenn das Fundament steht, müssen die Mauersteine gesetzt und mithilfe von Kleber verbunden werden. Optional können Abdeckplatten auf die Mauer aufgesetzt werden.
Hinweis: Wenn du selbst nicht mit Beton umgehen kannst, hole dir fachkundige Hilfe beim Kleben und Betonieren der frei stehenden Gartenmauer, um die volle Stabilität der Mauer zu gewährleisten.
10 Schritte
Zunächst steckst du den Verlauf der künftigen Gartenmauer mit Holzpflöcken und einer Richtschnur ab. Spanne die Schnur, indem du diese mit einem "gestochenen Mastwurf" (Knotenname) um die Pflöcke schlingst. Die Richtschnur markiert die geplanten Außenkanten der Wand. Die Schnur muss absolut waagerecht sein und dient dir als Orientierungshilfe.
Hinweis: Denke daran, dass die Steine etwa 10 cm unter der Oberkante des vorhandenen Belages liegen sollten. Miss immer von der Richtschnur nach unten.
Falls vorhanden, entfernst du zunächst die Grasnarbe. Danach hebst du einen Graben mit etwa 80 cm Tiefe und etwa 20 cm Breite (entspricht angenommener Mauerbreite) aus. Er sollte demnach genau so breit wie die geplante Mauer sein. Ziehe den Graben an den Außenkanten der zukünftigen Wand entlang. Verdichte anschließend den Untergrund mit einem Stampffuß.
Hinweis: Setze bei sehr sandigem Boden eine Schalung aus Brettern, damit der Graben nicht einstürzen kann.
Bringe etwa 50 cm Mineralgemisch in mehreren, jeweils etwa 5 cm bis 10 cm starken Schichten in den Graben ein. Verdichte jede Schicht einzeln, indem du mehrfach mit dem Stampffuß über den Bereich fährst. Nach vollständigem Einfüllen und Verdichten sollte die Schotteroberfläche rund 40 cm unter der Schnur eingebaut sein.
Zum Anmischen des Betons wird sauberes und kaltes Wasser in ein Gefäß gegeben und das Material langsam eingestreut. Die Wasserzugabe richtet sich nach der Materialmenge und ist auf der Verpackung angegeben.
Grundregel: 1 kg Estrich benötigt 0,09 l Wasser.
Der Beton für die geklebte Gartenmauer muss erdfeucht bis leicht plastisch sein, damit er gut verarbeitet werden kann. Anschließend wird das Material zum Einbetonieren gut durchgemischt. Hierfür empfiehlt sich ein Betonmischer.
Hinweis 1: Verarbeite den Beton für das Fundament nicht unter 6 °C, da er sonst nicht abbinden kann.
Hinweis 2: Nach der Reifezeit (siehe technische Daten) muss der Beton für das Fundament erneut gründlich durchgemischt werden.
Fülle Beton in den Graben. Verdichte den Beton mit einem Kantholz oder Stampffuß und streiche ihn glatt. Achte darauf, dass das Fundament eine absolut waagerechte Oberfläche hat. Nutze eine große Wasserwaage, um die Fläche optimal ausrichten zu können.
Mische eine ausreichende Menge Mörtel gemäß Herstellerangaben an. Trage eine etwa 3 cm starke Mörtelschicht auf und setze die Steine in die Ausgleichsschicht. Klopfe diese im Mörtel mit dem Gummihammer leicht fest. Die Steine der Reihe müssen höhengleich und in einer Flucht gesetzt werden. Die Richtschnur hilft hier als Orientierung.
Hinweis: Lasse den Mörtel ebenfalls 24 Stunden abtrocknen.
Setze weitere Reihen, bis du die gewünschte Höhe (je nach Herstellerangaben) erreicht hast. Trage dazu den Kleber in ausreichender Schicht auf und drücke die Steine leicht an. Trage auch auf die Seite der Steine Kleber auf, damit diese sich verbinden.
Vermeide Kreuzfugen. Setze dazu die Steine versetzt übereinander. Die Hälfte bis drei Viertel der Fläche sollte sich überschneiden. Um die Mauersteine genau ausrichten zu können, spanne die Richtschnur bei jeder Reihe der entstehenden geklebten Mauer.
Hinweis: Je nach Bundesland gibt es andere Vorschriften, wie hoch eine Mauer sein darf. Informationen dazu findest du in dem Bebauungsplan deiner Gemeinde.
Wenn du möchtest, kannst du Abschlusssteine auf die letzte Steinreihe setzen. Trage dazu eine ausreichende Kleberschicht auf und drücke die Steine leicht an.
Falls Abdeckplatten gekürzt werden müssen, können diese mithilfe einer Steintrennmaschine auf die passende Länge zugeschnitten werden. Um eventuell entstehende scharfe Kanten an den Elementen zu beseitigen, empfiehlt es sich, die Kanten mit dem Hammer zu bossieren (zu behauen).
Um die Mauer langfristig vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen, ist das Verfüllen der Abdeckplatten-Zwischenräume mit transparentem Silikon empfehlenswert. Verwende hierzu eine Auspresspistole.
Anschließend ist deine frei stehende, geklebte Gartenmauer fertig.
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