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Wacholder mit Beeren

Wacholder wird vielseitig verwendet. Als Gewürz oder als Heilpflanze kann er verzehrt werden und im Garten gibt er ein attraktives Bild. Wir zeigen, wie du das Ziergehölz pflanzt und pflegst.

Woher kommt Wacholder?

Wacholder (Juniperus) ist auch bekannt als Machangel, Feuerbaum, Kranewitt und Queckholter. Das Ziergehölz kommt hauptsächlich auf der Nordhalbkugel natürlich vor. Nur der Gemeine Wacholder (Juniperus communis) und der Sadebaum (Juniperus sabina) stammen ursprünglich aus Mitteleuropa.

Weltweit gibt es rund 70 Arten des Wacholders. Er gehört zur Familie der Zypressengewächse (Cupresaceae). Die Wacholderbeeren werden zur Kur von Harnwegsinfekten und Magenbeschwerden verwendet. Sie eignen sich auch zum Würzen von Speisen.

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So sieht Wacholder aus

Wacholder wächst als kriechender Strauch oder als immergrüner Baum. Seine Blätter sind klein und nadelförmig. Sie sitzen in kleinen Quirlen. Dadurch sehen sie aus wie grüne Sterne.

Bei den Wacholderbeeren handelt es sich um kleine Zapfen. Da Wacholder zweihäusig ist, brauchst du einen weiblichen und einen männlichen Strauch. Nur so erntest du auch Früchte. Allerdings blühen weibliche Wacholderbüsche erst nach etwa sieben Jahren. Die Zapfen sind erst nach weiteren zwei Jahren reif.

Hinweis: Zum Verzehr eignet sich nur die dunkelblaue Beere des Gemeinen Wacholders. Alle anderen Arten sind giftig – dies gilt für Nadeln und Früchte.

Blaue Beeren am Gemeinen Wacholder

Die blauen Beeren am Gemeinen Wacholder kannst du essen. Die der anderen Sorten sind giftig.

Standort und Boden des Wacholders

Setze deinen Wacholdern an einen sonnigen oder halbschattigen Standort. Alle Wacholder-Sorten kommen gut mit Hitze und Trockenheit aus. Im Schatten wachsen sie jedoch schlechter. Pflanze die Sträucher auf einem durchlässigen, kalkhaltigen Boden.

Wacholder pflanzen

Im Frühherbst pflanzt du das Nadelgehölz in deinem Garten. Da der Boden bis in den Herbst hinein recht warm bleibt, kann der Wacholder bis zum Ende des Jahres gut wurzeln. Dies ist wichtig, da Wasser im Winter über die Nadeln verdunstet. Ist er angewachsen, ist das Wurzelwerk entsprechend ausgebildet, um ausreichend Wasser aufzunehmen.

Wie viel Platz Wacholder im Garten braucht, hängt von der Wuchsform ab. Die Pflanze wächst entweder aufrecht, teppichartig oder strauchig. Wacholder eignet sich auch als Heckenpflanze. Dabei hältst du zwischen den Pflanzen einen Abstand von mindestens 70 cm ein.

Wacholder pflegen

Viel Pflegeaufwand hast du mit Wacholder nicht. Gießen musst du ihn nur in den ersten Jahren, wenn es trocken ist. Das Nadelholz braucht in den nächsten Jahren kein zusätzliches Wasser.

Verwende regelmäßig Koniferen-Langzeitdünger. Dadurch unterstützt du die Robustheit der Pflanze.

Wacholder schneiden

Der beste Zeitpunkt für einen Schnitt ist im Frühjahr oder im Herbst. Wacholder verträgt Schnitte gut. Beachte aber, dass altes Holz nicht gut wieder austreibt. Ziehe für die Arbeiten feste Handschuhe und lange Kleidung an: Die Nadeln sind sehr spitz.

Wacholder wird mit einer Gartenschere geschnitten.

Im Frühjahr oder Herbst schneidest du den Wacholder mithilfe einer Gartenschere. So hältst du die Pflanze in Form.

Winterschutz

Ist Wacholder angewurzelt, ist er frosthart. Auf einen Winterschutz kannst du daher verzichten.

Verwendung des Wacholders

Mit den unterschiedlichen Arten des Wacholders bringst du Abwechslung in deinen Garten. Für jede Situation und Gartenfläche gibt es einen passenden Wacholderstrauch.

Für Hausgärten greifst du am besten zu einer schwachwüchsigen Sorte. Das Gehölz lässt sich auch in Trögen und Kübeln kultivieren. Verwende dafür kleinere Arten. Sie überstehen selbst harte Fröste ohne Probleme.

In kleinen Gärten bietet sich zum Beispiel Kriech-Wacholder an. Von ihm gibt es Sorten mit blauem, gelbem oder grünem Laub. Ein Vertreter ist „Hornibrokii“. Du kannst mit ihm auch sonnige Grabstellen verschönern. Er wächst teppichartig. Dies macht ihn ideal für niedrige Beeteinfassungen.

Schneller wächst der Strauch-Wacholder. Dazu zählen unter anderem „Hetzii“ und „Pfitzeriana“. Sie vertragen Rückschnitte besonders gut. Du kannst diese Sorten auch in einen Kübel pflanzen. Die Pflanzen tragen die bekannten Wacholderbeeren. Diese verwendest du beispielsweise in der Küche. Um die Beeren zu ernten, klopfst du mit einem Stock an den Zweig, sodass sie herunterfallen. Das Pflücken mit der Hand ist aufgrund der spitzen Nadeln sehr schwierig.

In Heidegärten setzt du Säulen-Wacholder. Typische Sorten sind „Skyrocket“ und „Hibernica“. Sie sind eine Alternative zu Zypressen. Sie wachsen schlank in die Höhe. Dadurch passen sie auch in kleine Vorgärten. Kombiniere sie mit Findlingen oder werte Grabstellen mit ihnen auf.

Zwar sind die Zweige des Wacholders giftig, aber sie eignen sich als Dekoration für dein Wohnzimmer. Sie haben einen harzigen Duft. Die Wacholderspäne wiederum sind gut zum Grillen oder Räuchern geeignet. Du kannst sie sogar als Badezusatz oder Mottenschutz verwenden. Die Beeren der Pflanze finden auch in Kräuterschnäpsen wie Steinhäger, Gin oder Genever Verwendung.

Wacholder im Garten

Der Wacholder ist eine schöne Ergänzung in deinem Garten. Setze ihn ins Beet oder in einen Kübel.

Bekannte Arten und Sorten

Die Wildform kommt nicht oft in Gärten zum Einsatz. Beliebter sind Zuchtformen. Sie wachsen kompakter. Für rauere Lagen nimmst du säulenförmig wachsende Sorten. Empfehlenswert sind „Spartan“, „Keteleeri“ und „Skyrocket“. Sie werden mehrere Meter hoch. Dabei bleiben sie aber stets schlank. Daher benötigen sie nur wenig Fläche in deinem Garten.

Willst du Flächen begrünen, pflanzt du Kriech-Wacholder. Passende Sorten sind „Nana“, „Glauca“ und „Blue Carpet“. Für ein lockeres Aussehen bietet sich die Kegel-Wacholder-Sorte „Stricta“ an. Im Winter färben sich die Nadeln stahlblau. Dadurch wird sie zum Blickfang in deinem Garten.

Der Blauzeder-Wacholder „Blue Star“ hat ebenfalls blaue Nadeln. Die Nadeln des Gelben Wacholder „Old Gold“ sind goldgelb. Diese Farbe behalten sie das ganze Jahr über.

Die Sorte „Rockery Gem“ des Chinesischen Wacholders hat saftig grüne Nadeln. Sie wächst niedrig mit stark verzweigten Ästen. Im Herbst färbt sich der flach wachsende Kriechwacholder „Bar Harbour“ in ein schönes Purpur.

Bläuliche Nadeln des Wacholders „Blue Star“

Wacholder der Sorte „Blue Star“ hat bläuliche Nadeln. Er ist recht auffällig im Garten.

Wacholder vermehren

Im Sommer vermehrst du Wacholder mit Stecklingen. Kriechende Formen vermehrst du vor allem durch Ableger. Gärtnereien setzen bei Zuchtsorten die Pfropfen-Methode ein. Wenig Erfolg hat die Vermehrung durch Samen.

Krankheiten und Schädlinge

Wacholder wird nur selten von Krankheiten und Schädlingen befallen. Er kann allerdings Birnengitterrost übertragen. Dies gilt vor allem für Sadebaum, Chinesischer Wacholder und Virginischer Wacholder. Resistent dagegen sind heimische Wacholderarten.

Auf seinem Wirt bildet der Pilz gallertartige Wintersporenlager (Wacholdergallen). Sie wachsen im Frühjahr an verdickten Stellen an Trieben. Die Sporen setzt der Pilz in Regenperioden frei. Der Wind trägt sie auf Birnenbäume.

Befallene Birnenbäume zeigen ab der Blüte kleine, orangerote Flecken auf den Blättern. Auf der Blattunterseite bilden sich warzenartige Auswüchse. In diesen wachsen neue Pilzsporen. Befallene Birnenbäume bilden keine Früchte. Bei starkem Befall sterben sie ab.

Eine vorbeugende Maßnahme ist, Wacholder und Birnen weit auseinander zu pflanzen. Befallene Bäume behandelst du mit entsprechenden Mitteln. Spritze sie während der Blüte drei- bis fünfmal. Befallenen Wacholder schneidest du kräftig bis ins gesunde Holz zurück. Entsorge das Schnittgut im Restmüll.

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