
Alte Apfelsorten für deinen Garten
Alte Apfelsorten bringen Geschmacksvariationen und sind oft besonders bekömmlich. Wir stellen dir 25 Sorten vor, die sich für den Anbau im eigenen Garten eignen.
Alte Apfelsorten mit dem besonderen Geschmack
Alte Apfelsorten sind heute wenig verbreitet, und das, obwohl sie mit oft einzigartigem Geschmack daherkommen. Im Supermarkt erhältliche Apfelsorten wurden und werden vor allem mit Blick auf Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten gezüchtet. Bei der Kreuzung unterschiedlicher Arten ging es zudem um Lager- und Transportfähigkeit sowie Optik. Der Geschmack war meist zweitrangig. Dazu kommt die Bevorzugung süßer Apfelsorten, die dafür sorgte, dass viele der heute gängigen Apfelsorten geschmacklich kaum zu unterscheiden sind. Alte Apfelsorten dagegen bieten ein breites Geschmackserlebnis.
Äpfel wurden seit dem 6. Jahrhundert vor Christus als Kulturpflanze angebaut und veredelt. Über Jahrhunderte entstanden so die unterschiedlichsten Sorten mit einer enormen Vielfalt. Auf dem modernen, globalisierten Markt hielt diese Vielfalt allerdings nicht stand.
Seit einigen Jahren gibt es jedoch eine gegenläufige Entwicklung: Nachhaltigkeit, Naturschutz und Artenvielfalt geraten vermehrt in den Fokus, alte Apfelsorten gewinnen wieder an Beliebtheit.
Bevor du eine dieser alten Varianten in den Garten holst, informierst du dich besser über Krankheiten und den Pflegeaufwand. Einige der alten Apfelsorten haben sehr spezifische Ansprüche an den Standort, andere sind sehr pflegeintensiv. Wir stellen dir 25 alte Apfelsorten vor, die robust und ertragreich sind.
25 alte Apfelsorten für deinen Garten

Unter der goldgelben Schale der Ananasrenette verbirgt sich ein leckeres Weinaroma.
Die Ananasrenette wird seit etwa 1820 gezüchtet. Ihre Früchte haben ein Weinaroma und eine goldgelbe Schale, weshalb sie bis heute von Anhängern kultiviert wird.
Die rheinische Sorte Berlepsch wurde um 1900 gezüchtet. Das Fruchtfleisch der Äpfel ist marmoriert. Sie sind besonders verträglich. Pflanze sie in sehr nährstoffreiche Böden.
Boskoop oder auch Boskop gibt es seit etwa 1856 und ist auch heute noch sehr beliebt. Die säuerlichen Äpfel schmecken besonders in Apfelkuchen und Apfelmus.
Die alte Apfelsorte Cox Orange stammt aus Großbritannien. Die 1825 kultivierte Sorte ist sehr anspruchsvoll was Boden, Pflege und Standort betrifft und bevorzugt ein Klima wie in ihrer Heimat.

Die alte Apfelsorte Cox Orange kommt aus Großbritannien. Sie ist eher anspruchsvoll in der Pflege.
Wegen seines guten Geschmacks ist Freiherr von Berlepsch von 1880 beliebt. Die Vitamin-C-reichen Äpfel kannst du aber nur in milden Regionen erfolgreich anbauen.
Robust und anspruchslos ist hingegen der Geflammte Kardinal. 1801 entstand die Variante in Norddeutschland, angeblich aus Zufall denn aus Zucht. Sie bildet sehr gute Most-, Saft- und Tafeläpfel. Die Sorte wächst fast in allen Regionen.
Geschmacklich eher unscheinbar, zeichnet sich Geheimrat Dr. Oldenburg vor allem durch sehr hohe Erträge aus. Die Pflanze ist kaum anfällig für Mehltau und Schorf. Auch Apfelwickler bereiten keine Probleme. Damit ist die 1897 gezüchtete Sorte ungewöhnlich robust.
Seit 1669 wird die Sorte Gravensteiner angebaut. Auch heute ist diese Apfelsorte wieder verstärkt auf Bauernmärkten zu finden. Die Äpfel schmecken sehr ausgewogen und haben einen intensiven Duft. Damit die Pflanze wächst, braucht sie ein beständiges Klima ohne große Schwankungen bei Temperatur und Niederschlag.
1820 entstand die Züchtung Heslacher Gereutapfel. Ihre Äpfel eignen sich besonders für Saft und Most. Der robuste Baum ist kaum anfällig für Krankheiten und trägt viele Früchte.
Für Streuobstwiesen und raue Lagen eignet sich Jakob Lebel. Die gelbe Schale der Äpfel wird von rötlichen Streifen durchzogen. Du verwendest sie vor allem in der Küche zum Backen.

Die alte Apfelsorte Jakob Lebel kannst du besonders gut zum Backen verwenden.
Aus Schottland stammt die Sorte James Grieve. Die Äpfel haben ein süß-saures Aroma. Auch wenn der Baum sehr robust ist, stellt Feuerbrand ein Problem dar. Die Sorte hat sich seit 1880 schnell verbreitet.
Eine alte amerikanische Apfelsorte ist Jonathan. Schwarze, aber harmlose Flecken auf der Schale sind charakteristisch für die milden Früchte und werden daher auch "Jonathan spots" genannt. Gefährdet ist die Pflanze durch Mehltau. Dem Befall beugst du durch regelmäßigen Schnitt vor. Der Baum braucht einen warmen Standort.
Besonders frosthart ist die Sorte Klarapfel. Ihre Früchte wachsen in kälteren Regionen und sind bereits im Juli erntereif. Lange lagern kannst du die Äpfel allerdings nicht.
Krügers Dickstiel stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und wächst besonders auf Streuobstwiesen. Die Sorte kommt mit Spätfrösten klar, im Oktober sind die Äpfel reif. Ihren besten Geschmack entfalten sie allerdings bei einer Ernte von Dezember bis Februar. Kontrolliere den Baum regelmäßig auf Mehltau. Mit Schorf hat die Sorte kaum Probleme.
Die Sorte Martini aus dem Jahr 1875 hat ihren Namen vom Martinstag. Um diese Zeit (11. November) ist der Apfel reif. Diese Sorte hat einen würzigen, frischen Geschmack. Die Früchte eignen sich für Saft.

Die Apfelsorte Minister von Hammerstein gibt es schon seit 1882. Die Früchte sind im Oktober reif für die Ernte.
Seit 1882 gibt es den Apfel Minister von Hammerstein. Im Oktober reifen die mittelgroßen Äpfel. Sie haben eine gesprenkelte, glatte und gelblich-grüne Schale.
Ontario stammt aus den USA und enthält viel Vitamin C. Allerdings ist die Pflanze frostempfindlich und eignet sich nur für milde Gegenden. Dafür lässt sich ihr Obst lange lagern.
Frosthart und robust ist hingegen Prinz Albrecht von Preußen. Die 1865 gezüchtete Sorte bringt eine reiche Ernte ein und ist einfach im Garten zu kultivieren.
Ebenfalls robust und ertragssicher ist der Rheinische Krummstiel. Diese alte Apfelsorte gibt es seit etwa 1800. Der Baum wächst ausufernd und steht daher am besten in größeren Gärten. Erntebeginn ist Ende Oktober, im Anschluss lagern die Äpfel noch eine Weile.
Seit 1760 wird die Sorte Roter Bellefleur kultiviert. Die saftigen Äpfel schmecken süßlich und wachsen an fast jedem Standort. Die Züchtung stammt vermutlich aus den Niederlanden.
Ein feinsäuerliches Aroma hat die Rote Sternrenette. Die Äpfel haben eine tiefrote Farbe und sternförmige Sprenkel. Wegen ihres hohen Zierwertes sind sie vor allem als Tafeläpfel geschätzt.

Die Apfelsorte "Rote Sternrenette" hat einen feinsäuerlichen Geschmack. Die Früchte sind im reifen Zustand tiefrot.
Besonders robust ist die Sorte Schöner aus Nordhausen. Ihre Äpfel eignen sich mit ihrem säuerlichen Aroma für Apfelsaft. Werden die grün-gelben Früchte auf der Sonne zugewandten Seite leuchtend rot, sind die Äpfel reif. Die Züchtung existiert seit 1810.
Eine besonders alte Apfelsorte ist die Wintergoldparmäne. Sie ist auch als Goldparmäne bekannt. Seit etwa 1510 gibt es diese Äpfel. Wahrscheinlich stammt das Gewächs aus der Normandie. Die Äpfel haben ein würziges Aroma und mehlig-weiches Fruchtfleisch.
Einen süßen Geschmack mit leicht säuerlicher Note haben die Äpfel der Sorte Winterrambur. Seit dem 17. Jahrhundert wird die Pflanze kultiviert. Ihre Früchte enthalten viel Vitamin C und haben eine grün-gelbe Farbe. Die Schale färbt sich auf der Sonnenseite rot.
Die letzte Art in unserer Liste ist die Zuccalmaglio. Die Sorte aus dem Jahr 1878 eignet sich vor allem für Selbstversorger: Sie liefert hohe Erträge. Zudem ist sie kaum anfällig für Schorf. Die Äpfel haben ein feines Aroma und sind sehr saftig. Ihre Schale ist weiß bereift.
Alte Apfelsorten als Alternative für Allergiker
Alte Sorten sind auch für Apfelallergiker oft viel verträglicher als ihre modernen Verwandten. Nur selten treten beim Verzehr Probleme auf. Dies gilt auch, wenn die Äpfel ungeschält und roh sind. Möchtest du also trotz Allergie nicht auf Äpfel verzichten, lohnt es sich, alte Apfelsorten zu testen.
Leidest du unter einer Allergie und baust die Äpfel nicht selbst an, ist es wichtig, dass die Früchte Bio-Qualität haben und nicht mit Pestiziden behandelt worden sind.









