
Pfirsichbaum pflanzen und pflegen
Ein Pfirsichbaum im Garten, von dem frische Pfirsiche gepflückt werden können, wertet den Außenbereich außerdem attraktiv auf. Hier erfährst du, wie du einen Pfirsichbaum pflanzt und richtig pflegst.
Herkunft des Pfirsichbaums
Der Pfirsichbaum (Prunus persica) gehört zu den Steinobstgewächsen und stammt aus Zentral- und Nordchina. Seit dem 19. Jahrhundert ist er auch bei uns heimisch und gedeiht in voller Pracht. Aus einer Knospenmutation des Pfirsichs hat sich sogar eine eigene Art entwickelt: die Nektarine.
So sieht ein Pfirsichbaum aus
Der Pfirsichbaum wird zwischen 2 m und 6 m groß. Die Höhe hängt vom Klima und der Veredelungsunterlage ab. Die Krone des Gewächses ist rund und ein wenig sparrig. Die Zweige haben je nach Alter eine andere Farbe: Jüngere Triebe sind grün und haben rötliche Knospen; ältere Äste nehmen eine ockergraue bis hellbraune Farbe an. Die Blätter des Pfirsichbaums wachsen spitz zulaufend und sind auffällig glänzend. Anfang März blüht der Baum mit rosafarbenen Blüten.
Der richtige Standort
An einem vollsonnigen Standort wächst der Pfirsichbaum am besten und bekommt besonders aromatische Früchte. Schütze den Obstbaum vor kalten Ostwinden, indem du ihn an eine warme Südwand stellst. Spätfröste führen dazu, dass die Blüten des Pfirsichbaums erfrieren, da sie sich erst im März öffnen.
Die Pflanzen gedeihen auf Böden, die nährstoff- und humusreich sowie lehmig sind, da diese sich schnell erwärmen. Hast du einen leichten Sandboden, verbesserst du den Untergrund mit Humus.
Pfirsichbaum pflanzen und pflegen

Gib deinem jungen Pfirsichbaum mit einem Pflanzpfahl etwas Halt.
Als Pflanzzeit für deinen Pfirsichbaum ist das Frühjahr ideal. Bevor du den Baum in den Boden setzt, lockerst du die Erde tiefgründig mit einer Harke auf. Achte dabei darauf, dass Wasser gut ablaufen kann. Pflanze den Pfirsichbaum nicht zu tief in den Boden und lasse dabei die Veredelungsstelle aus der Erde herausschauen.
Mit einem Pflanzpfahl stützt du den jungen Pfirsichbaum bei starken Winden. Den Wurzelbereich bestreust du mit einer Mulchschicht aus Rindenhumus, um ihn vor dem Austrocknen zu schützen.
Entferne regelmäßig konkurrierenden Bewuchs in der Nähe, damit der Baum wachsen kann. Gieße die Pflanze im Sommer nur bei Bedarf. Im Frühling düngst du ihn im Wurzelbereich mit 3 l pro m² reifem Kompost. Mische den Kompost mit 80 g bis 700 g Hornspänen.
Pfirsichbaum schneiden
Der Pfirsichbaum wird als Busch gezogen. Dafür entfernst du nach dem Pflanzen alle Triebe bis auf eine Höhe von 50 cm mit einer Gartenschere. Drei bis vier Tragäste kürzt du danach auf drei oder vier Augen. Schneide den Mitteltrieb auf rund acht Augen über dem höchsten Tragast zurück. Während des Jahres bindest du neue Seitenäste bei Bedarf nach unten. Im Folgejahr kürzt du diese, damit sich die Tragäste seitlich verzweigen.
Damit die Pflanze reichlich Früchte trägt, braucht sie einen jährlichen Rückschnitt. Nach der Ernte kürzt du die abgeernteten Äste deshalb kräftig ein, damit der Pfirsichbaum neue Fruchttriebe bildet. Im Frühling nimmst du dann einen Fruchtholzschnitt vor.

Halte deinen Pfirsichbaum in Form. Dafür musst du ihn regelmäßig schneiden.
Pfirsiche entwickeln drei Triebtypen: wahre Fruchttriebe, falsche Fruchttriebe und Holztriebe. Wahre Triebe erkennst du daran, dass an jedem Auge ein bis zwei Blütenknospen wachsen, die von einer spitzen Blattknospe begleitet werden. Falsche Fruchttriebe haben eine einzelne, unfruchtbare Blütenknospe. Holztriebe hingegen besitzen nur spitze Blattknospen.
Damit du große Pfirsiche erhältst, schneidest du die wahren Fruchttriebe hinter der sechsten Frucht ab. Falsche Triebe entfernst du entweder komplett, oder kürzt sie hinter den Blattknospen an der Basis ein. Holztriebe schneidest du um maximal die Hälfte der Länge zurück.
Pfirsichbäume befruchten und vermehren
Pfirsichbäume werden von Hummeln bestäubt, da sie sehr früh blühen. Das Gewächs ist in der Regel selbstfruchtbar und benötigt keinen zweiten Baum in der Nachbarschaft. Dieser erhöht jedoch den Fruchtansatz.
Einen neuen Pfirsichbaum ziehst du aus den Kernen der Früchte. Stecke sie in humusreiche Erde und halte den Boden gleichmäßig feucht. Aus dem Kern wächst eine Wildart des Pfirsichs, die nur eine kleine und späte Ernte einbringt.
Pfirsichbäume werden meist durch Veredelung vermehrt. Dafür bietet sich im Sommer die Okulation an. Dabei wird ein Auge in die Rinde auf einer zwei- bis dreijährigen Unterlage eingesetzt. Im Winter vermehrst du den Baum auch durch Steckhölzer, die jedoch nicht immer gut anwachsen.
Die Ernte der Pfirsiche
Ab Ende Juli bis Ende August sind die ersten Pfirsiche je nach Sorte reif und erntebereit. Reife Pfirsiche erkennst du an ihrer goldgelben bis roten Farbe und dem weichen Fruchtfleisch. Unreife Früchte eignen sich ebenfalls zur Ernte. Diese lagerst du für kurze Zeit in einer warmen Umgebung, in der sie nachreifen.
Am besten schmecken die Pfirsiche direkt vom Baum. Sie lassen sich für wenige Tage an einem kühlen Ort lagern, ohne ihr Aroma zu verlieren. Aus ihnen machst du zum Beispiel Konfitüre oder Mus. Pfirsichsaft entsteht aus Früchten, die vollreif vom Baum fallen. Willst du sie Einkochen, pflückst du sie kurz vor der Vollreife, damit sie nicht zerkochen.
Pfirsiche faulen in regnerischen Sommern unter Umständen direkt am Baum. Dies gilt vor allem dann, wenn Wespen oder Vögel die Früchte angefressen haben. Entferne diese am besten direkt.

Je nach Sorte kannst du deinen Pfirsichbaum von Ende Juli bis Ende August abernten.
Krankheiten und Schädlinge
Die häufigste Krankheit beim Pfirsichbaum ist die Kräuselkrankheit. Dieser beugst du mit einer Spritzbrühe aus Knoblauchzehen vor. Dafür legst du rund 500 g gepresste Zehen für 24 Stunden in 2 l Wasser ein. Koche sie anschließend kurz auf und gieße sie durch ein Sieb ab. Verdünne die Brühe mit Wasser in einem Verhältnis von 1:5. Sobald die Knospen zu schwellen beginnen, sprühst du das Gemisch bis Mitte Juni alle zwei Wochen auf die Pflanzen.
Sind deine Bäume bereits befallen, behandelst du sie mit Kupfermitteln. Damit verhinderst du, dass sich die Krankheit weiter ausbreitet. Mittlerweile gibt es auch Sorten, die widerstandsfähig gegen die Krankheit sind. Dazu zählen „Bero“, „Fruteria“ und „Revita“.
Zu den häufigsten Schädlingen gehört die Blattlaus, die die Kräuselkrankheit übertragen kann. Auch Wühlmäuse fressen in manchen Fällen die Wurzeln deines Pfirsichbaums an.









