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Pflaumenbaum mit Früchten

Die Pflaume ist ein beliebtes Steinobst, das du für Mus und Konfitüre verwenden oder einfach direkt vom Baum naschen kannst. Im Folgenden zeigen wir dir, wie du eine Pflaume pflanzt und pflegst und welche Sorten sich gut eignen.

Woher kommt die Pflaume?

Die Pflaume ist die Frucht des Pflaumenbaums (Prunus domestica), auch Kultur-Pflaume genannt. Die Pflanze wächst in Afrika, Europa, Nordamerika und Westasien. Vermutlich ist die Pflaume eine Kreuzung aus der Schlehe (Prunus spinosa) und der Kirschpflaume (Prunus cerasifera).

Der Pflaumenbaum gehört zur Gattung Prunus und damit zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Eine Unterart der Pflaume ist die Zwetschge (Prunus domestica subsp. domestica), die Mirabelle (Prunus domestica subsp. syriaca) und die Reneklode (Prunus domestica subsp. italica).

Wenngleich botanisch gesehen Renekloden, Mirabellen und Zwetschgen zu den Pflaumen zählen, wird oft zwischen Zwetschgen und Pflaumen unterschieden. Als Pflaume werden dann die eigentlichen Pflaumen sowie die Mirabellen und die Renekloden bezeichnet.

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So sieht die Pflaume aus

Junge Pflaumenbäume wachsen schnell. Sie bilden steil wachsende Leitäste. Sobald sie Früchte tragen, wachsen die Bäume langsamer. Ihre Krone ist breit, rundlich oder pyramidenförmig. Die Pflaume wird zwischen 4 m und 8 m hoch – abhängig von Standort, Sorte und Pflege.

An den grünlichen, kahlen Trieben wachsen die Blätter der Pflaume. Sie sind breit, eiförmig, fein gesägt und zugespitzt. Die weißen Blüten zeigen sich im Mai. Sie wachsen in Büscheln und sind rund 2 cm groß.

Im Hochsommer entwickeln sich die Früchte. Das Steinobst ist groß und rundlich bis oval. Das Fruchtfleisch schmeckt süß. Es ist weich und saftig. Im Vergleich zur Zwetschge lässt sich das Fruchtfleisch der Pflaume nur schwer vom Kern lösen. Aus Pflaumen kannst du Mus oder Konfitüre herstellen oder sie frisch verzehren. Zwetschgen eignen sich gut für Kuchen, da das Fruchtfleisch auch beim Backen seine Festigkeit behält.

Blüten am Pflaumenbaum in der Nahaufnahme

Im Mai beginnt der Pflaumenbaum zu blühen. Aus den Blüten entstehen später die Früchte.

Standort und Boden

Pflanze die Pflaume an einen sonnigen und warmen Platz im Garten. Achte darauf, dass der Baum windgeschützt steht. Als Boden verwendest du einen feuchten, humosen und nährstoffreichen Untergrund. Die Ansprüche an den Boden unterscheiden sich jedoch je nach Sorte.

Tipp: Informiere dich am besten vor dem Kauf des Pflaumenbaumes über die Ansprüche der ausgewählten Sorte an den Standort und Boden.

Pflaume im Garten pflanzen

Vom Spätherbst bis zum Frühjahr ist die beste Zeit, um einen Pflaumenbaum zu pflanzen. In diesem Zeitraum stellt Frost kein Problem dar. Ist deine Pflaumensorte nicht selbstfruchtend, brauchst du eine Befruchtersorte. Diese setzt du neben deinen Baum.

Hebe mit einem Spaten ein Pflanzloch aus. Dieses sollte etwas größer als der Wurzelballen sein. Reichere die Erde mit Kompost an. Nachdem du die Pflaume eingesetzt hast, trittst du die Erde um sie herum fest. Stelle auch einen Stützpfahl auf. Dadurch steht der Pflaumenbaum stabil. Er wächst so besser an.

Pflaume richtig pflegen

Bringe eine Schicht Humus oder Mulch auf die Baumscheibe auf, wenn die Blüte vorbei ist. Dadurch halten sich Feuchtigkeit und Nährstoffe besser im Boden. Ist es längere Zeit trocken, wässerst du die Pflaume ausgiebig. Dünge reich tragende Bäume jedes Jahr mit Kompost.

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Pflaume erziehen und schneiden

Mann steht auf einer Leiter und schneidet einen Pflaumenbaum

Denke vor allem in den ersten drei bis vier Jahren an den Schnitt der Pflaume. So entwickelt sich die Krone gut und du erhöhst die Ernte.

In den ersten drei bis vier Jahren dient der Schnitt beim Pflaumenbaum vor allem dem Kronenaufbau. Später wird der Baum geschnitten, um die ständige Fruchtholzerneuerung zu fördern. Am jungen Holz wachsen die schönsten Früchte. Daher lichtest du dann nach der Ernte älteres Holz regelmäßig aus.

Nach dem Pflanzen nimmst du im Frühjahr einen Pflanzschnitt vor. Dabei lässt du vier Seitentriebe um den Stamm stehen. Diese erziehst du zu Leitästen. Die seitlichen Leitäste kürzt du um ein Drittel. Je nach Dicke der Äste verwendest du dazu eine Gartenschere oder Astschere.

In den ersten Jahren kappst du alle Leit- oder Tragäste vor einem nach außen wachsenden Seitentrieb. Durch diesen Erziehungsschnitt erhalten die Früchte im Inneren viel Licht. Dies führt dazu, dass die Pflaumen auch ihr volles Aroma entwickeln. Erledige den Schnitt zwischen Ende Juli und Anfang August. Im nächsten Frühjahr baust du die Krone auf. Dafür wählst du pro Leitast rund acht Seitentriebe aus.

Obstbauern erziehen ihre Pflaumenbäume als sogenannte Hohlkronen. Dafür kappen sie den Leittrieb über dem obersten Seitenast. Diese Erziehungsmethode ermöglicht, dass alle Früchte die richtige Menge an Licht bekommen.

Ab Mitte August lichtest du ältere Bäume aus. Dabei entfernst du vor allem sämtliche Fruchtäste, die über drei Jahre alt sind. Dieser Schnitt wird Auslichtungsschnitt genannt. Bei älteren Bäumen ist dieser ausreichend. Schneide dabei dünnere Seitentriebe ab und setze den Schnitt vor einem nach außen weisenden Jungtrieb. Entferne auch sogenannte Wasserschosse. Dies sind steil nach oben ins Kroneninnere wachsende Triebe.

Die fruchttragenden Triebe vergreisen nach rund vier bis fünf Jahren. Hast du deinen Pflaumenbaum so gut wie nie geschnitten und hat er fast keine Jungtriebe, nimmst du einen Verjüngungsschnitt vor. Dabei kürzt du alle überhängenden Astpartien ein. Schneide sie nach der Ernte kurz vor einem gesunden Jungtrieb ab. Lasse einen sogenannten Zapfen stehen. Dies ist ein 10 cm bis 20 cm langer Aststummel an der Ansatzstelle. Nach rund zwei Jahren trocknet der Zapfen ein. Erst dann entfernst du diesen vollständig.

Pflaume befruchten und vermehren

Da nicht alle Pflaumensorten selbstfruchtend sind, brauchst du – je nach Sorte – für deine Pflaume eine Befruchtersorte in der Nähe. Informiere dich vor dem Kauf, ob diese für deinen Pflaumenbaum notwendig ist.

Pflaumenbäume vermehrst du am einfachsten mit Wurzelablegern. Allerdings ist die gängigste Methode die Veredelung. Auch eine Aussaat kannst du versuchen. Allerdings braucht diese Methode der Vermehrung bei der Pflaume etwas mehr Geduld.

Pflaumen ernten und verwerten

Die Früchte des Pflaumenbaums werden im Juli und August geerntet. Reife Pflaumen pflückst du zwei Wochen, nachdem sich die Schale dunkelblau gefärbt hat. Ernte den Baum mehrmals ab. Beginne dabei auf der sonnenzugewandten Seite. Entweder isst du die Pflaumen frisch vom Baum oder du kochst sie zu Konfitüre oder Pflaumenmus ein.

Pflaumen eingekocht in einem Topf

Die geernteten Pflaumen kannst du zu Mus oder Konfitüre einkochen.

Pflaume: Sorten-Tipps

Es gibt einige Pflaumen-Sorten, die sich für den Hausgarten eignen. Die Unterschiede zeigen sich bei den Früchten. So fällt der Zeitpunkt der Fruchtreife, die Form der Früchte sowie deren Konsistenz und Aroma von Sorte zu Sorte verschieden aus. Auch sind bestimmte Sorten, wie die neuen Züchtungen „Haganta“ und „Tophit“, weniger anfällig gegenüber dem Scharka-Virus. Dieses Virus, das auch bei Zwetschgen vorkommt, lässt die Früchte gummiartig und ungenießbar werden.

Die Früchte der späten Sorten „Haganta“ und „Tophit“ sind erst Mitte September reif. Diese Pflaumenbäume tragen große Früchte, die bis zu 80 g schwer sind. Ebenfalls große Früchte trägt die Sorte „Königin Victoria“, die aus England stammt. Diese sind leuchtend gelborange und das Fruchtfleisch löst sich leicht vom Stein. Die Sorte ist jedoch auch anfällig für das Scharka-Virus.

Für raue Lagen ist die „Ontariopflaume“ gut geeignet. Die Sorte bildet große, kugelrunde, gelbe Früchte aus. Das Fruchtfleisch hat einen süßlichen Geschmack und ist fest. Die Früchte der frühen Sorte „Ruth Gerstetter“ sind schon Anfang Juli reif. Sie schmecken etwas säuerlich und leicht würzig. Die Pflaumen selbst sind eiförmig mit einer bläulichen bis braunvioletten, bereiften Haut.

Braucht die Pflaume einen Winterschutz?

Schütze die Stämme junger Pflaumenbäume vor Frostrissen. Mit einem Weißanstrich kannst du sie vor der Wintersonne schützen. Alternativ verwendest du zum Schutz eine Stamm-Manschette.

Welche Krankheiten und Schädlinge treten bei der Pflaume auf?

Die Scharka-Krankheit befällt viele Pflaumenarten. Befallene Bäume werfen die Früchte vorzeitig ab, wodurch die Ernte zunichtegemacht wird. Am besten pflanzt du daher tolerante Sorten.

Eine weitere Gefahr ist die Schrotschusskrankheit. Tritt sie an deinen Bäumen auf, entfernst du sofort das befallene Laub.

Zu den Schädlingen der Pflaume gehören die Larven der Pflaumensägewespe. Sie fressen die Früchte. Auch Blattläuse und Raupen des Pflaumenwicklers richten Schäden an Blättern und Früchten an.

Hinweis: Wenn du ein Mittel gegen Pflanzenschädlinge einsetzt, dann beachte die Angaben des Herstellers zu dessen Verwendung.

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