
Renekloden – Eigenschaften im Überblick
Renekloden sind eine hierzulande seltene Unterart der Pflaumen. In Gegenden mit mildem Klima kannst du das leckere Steinobst anbauen und ernten. Worauf es dabei ankommt, erfährst du hier.
Woher kommen Renekloden?
Die auch „Reineclauden“ genannten Renekloden (Prunus domestica ssp italica) sind eine Unterart der Pflaume (Prunus domestica), die wiederum zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört. Es gibt etwa zehn Sorten.
Ursprünglich stammen Renekloden aus Vorderasien. Ihr Name geht auf die französische Königin Claudia – auf Französisch „Reine Claude“ – zurück. Sie war mit Franz I. von Frankreich (1515 bis 1547) verheiratet und soll das Obst am französischen Königshof eingeführt haben.
In Frankreich ist das Steinobst auch heute noch weitverbreitet. Bei uns dagegen ist es eine Rarität. Dabei lassen sich Renekloden in wärmeren Regionen problemlos anbauen.
Wie sehen Renekloden aus?
Renekloden sind je nach Sorte mittelstarke bis starke Bäume. Sie werden zwischen 4 m und 6 m hoch. Ihre Äste stehen im Alter fast horizontal am Stamm, wodurch eine breitkugelige Krone entsteht.
Die wechselständigen, dunkelgrünen Blätter der Reneklode sind elliptisch bis breitoval geformt und haben einen gezähnten Blattrand. Wie alle Pflaumen blühen Renekloden erst recht spät im April. Sie haben kleine, weiße Blüten, die in Dolden erscheinen.
Die kugelrunden Früchte des Baums sind etwas größer als Mirabellen und bilden sich an den Seitenknospen einjähriger Kurztriebe. Ihr Fruchtfleisch ist süßlich-würzig und grünlich-weiß. Es ist mit dem Stein verbunden und von einer glatten, meist weißlich bereiften, grüngelben Haut umgeben. Manchmal sind die Früchte aber auch gelb oder rötlich.

Reneklodenbäume blühen erst recht spät: Ungefähr im April zeigen sich die schönen Blüten an der Pflanze.
Der richtige Standort
Renekloden stehen gern an einem warmen und windgeschützten Platz. Der Boden an ihrem Standort sollte frisch bis feucht und gut durchlässig sein. Die Obstgehölze tolerieren kalkhaltigen Boden.
Renekloden pflanzen
Eine Reneklode solltest du im Herbst wurzelnackt in ein Pflanzloch setzen. Hebe dafür mit einem Spaten ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß wie der Wurzelballen ist. Pferdemist versorgt die Pflanze beim Anwachsen gut mit Nährstoffen.
Renekloden pflegen
Nach der Pflanzung und auch dann, wenn es längere Zeit nicht regnet, musst du eine Reneklode großzügig gießen. Im Frühjahr versorgst du sie mit Kompost, um ihren Nährstoffbedarf zu decken.
Nach der Blüte gibst du dem Baum erneut Kompost und bringst um die Baumscheibe eine frische Mulchschicht aus. So bleibt Feuchtigkeit länger im Boden.
Der Anbau von Renekloden gelingt im Freien bei uns nur in milden Regionen. Selbst dort solltest du den Baum im Winter jedoch vor der Kälte schützen.
Renekloden schneiden
Renekloden schneidest du nach der Ernte. Dabei entfernst du mit einer Astschere steil wachsende sowie in das Innere der Krone ragenden Triebe. So machen sie dem Leittrieb keine Konkurrenz. Auch der Ernteertrag wird so besser.
Es gibt zwar Renekloden, die wie die Sorte „Oullins Reneklode“ selbstbefruchtend sind. Die meisten Sorten benötigen allerdings eine zweite Sorte als Fremdbefruchter und Pollenspender.
Renekloden ernten und nutzen
Wenn sich die Farbe der Fruchtschale voll ausgebildet hat, ist es Zeit, Renekloden zu ernten. Reife Renekloden erkennst du auch an dem Duft, den sie verströmen. Ein weiterer Hinweis ist ihre glänzende Schale.
Meist kannst du dann mehrere Wochen lang Früchte ernten. Renekloden pflückst du zusammen mit ihrem Stiel von den Ästen. Nutze dafür eine standsichere Leiter.
Das Obst ist durch seinen sogenannten Duftfilm von Natur aus vor dem Austrocknen geschützt. Wasche die Früchte also am besten erst kurz vor dem Verzehr. Im Kühlschrank bleiben Renekloden bis zu einer Woche lang frisch. Eine größere Ernte frierst du besser ein oder verarbeitest sie ähnlich wie Pflaumen.
Renekloden kannst du frisch essen oder in Obstsalaten und Desserts verarbeiten. Sie lassen sich auch zu Marmeladen und Gelees einkochen oder einlegen.

Renekloden kannst du direkt vom Baum essen oder aber zu leckerer Marmelade verarbeiten.
Renekloden im Winter schützen
Um die Stammrinde der Reneklode im Winter vor Frost zu schützen, gibst du ihr im Herbst einen Kalkanstrich. In den ersten Jahren wickelst du den Stamm zusätzlich in ein schützendes Vlies ein.
Renekloden vermehren
Reineclauden kannst du durch Aussaat vermehren. Das führt allerdings nur sehr selten zum Erfolg.
Die Vermehrung von unveredelten Renekloden über Wurzelableger klappt besser. Dazu trennst du den Ableger von der Hauptwurzel ab und setzt ihn zum Bewurzeln in einen kleinen Topf mit Anzuchterde.
Krankheiten und Schädlinge
Renekloden werden manchmal von der durch ein Virus verursachten Scharka-Krankheit befallen.
Zu den häufig auftretenden Schädlingen gehören Pflaumensägewespen, Blattläuse oder Pflaumenwickler. Sie verursachen bisweilen auch die Monilia-Infektion.
Hinweis: Für die sichere Verwendung von Schädlingsbekämpfungsmitteln ist ein genaues Befolgen der Herstellerangaben wichtig. Das gilt insbesondere, wenn du die Früchte verzehrst.









