
Hornveilchen pflanzen und pflegen
Die winterharten Hornveilchen sorgen im Frühjahr und Herbst für bunten Blütenschmuck auf Terrasse und Balkon. Hier erfährst du, wie du die Pflanze richtig pflanzt und pflegst.
Was sind Hornveilchen?
Hornveilchen (Viola cornuta) gehören zur Gattung der Veilchen (Viola) und damit zur Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Die Gattung umfasst weltweit etwa 500 Arten. Hornveilchen sind größer als die wilden Feld-Stiefmütterchen und kleiner als gewöhnliche Stiefmütterchen. Deshalb werden sie auch Mini-Stiefmütterchen genannt.
Züchter haben in den vergangenen Jahrhunderten zahlreiche Hornveilchen-Hybriden hervorgebracht. Als Kreuzungspartner waren unter anderem das Wilde Hornveilchen und das zweijährige Garten-Stiefmütterchen beteiligt. Je nach Sorte zeigen sich die Blüten in einer enormen Farbenvielfalt.
Wie sehen Hornveilchen aus?

Hornveilchen werden etwa 15 cm bis 20 cm hoch und blühen äußerst farbenfroh.
Hornveilchen sind zweijährige Pflanzen. Je enger eine Sorte genetisch noch mit dem Wilden Hornveilchen verwandt ist, desto länger lebt sie in der Regel. Je größer jedoch die Nähe zum Stiefmütterchen ist, desto kurzlebiger sind die Pflanzen.
Hornveilchen wachsen buschig und erreichen eine Höhe von 15 cm bis 20 cm. Die Blätter sind grün und eiförmig. Am Rand sind sie gekerbt und auf der Blattunterseite fein behaart. Sie werden etwa 3 cm lang.
Die Stiele verzweigen sich. An ihnen bilden sich über die Saison hinweg immer wieder neue Blüten. Diese sind mit einer Länge von 3 cm eher klein. Ihren Namen verdanken die Hornveilchen dem kurzen Sporn am Ende ihrer Blüten, die je nach Sorte in unterschiedlichen Farben erstrahlen. Bei vielen Sorten sind auch besonders hübsche Farbverläufe zu sehen.
Im März beginnt die erste Blühphase der Hornveilchen, im Herbst folgt die zweite. In der frostigen Zeit von Weihnachten bis Mitte Februar legen die Blumen eine Blühpause ein.
Aus befruchteten Blüten entwickeln sich mit Samen gefüllte Kapseln. Sind sie ausgereift, platzen sie auf. So säen sich Hornveilchen von selbst aus. Wenn du das vermeiden möchtest, schneidest du die verwelkten Blüten zeitig ab.
Der richtige Standort für Hornveilchen
Hornveilchen sind am besten an sonnigen oder halbschattigen Standorten aufgehoben. Die Pflanzen mögen es hell und feucht. Der Boden sollte locker und humos sein, um Staunässe zu vermeiden.
Im Topf verwendest du eine gut durchlässige Blumenerde. Auch eine humusreiche Erde für Balkonblumen eignet sich zum Kultivieren von Hornveilchen in Pflanzgefäßen.
Versorge die Pflanze gut mit Hornmehl und Kompost oder einem geeigneten Langzeitdünger. So unterstützt du eine üppige Blüte. Den passenden Kompost zum Düngen stellst du mit einem eigenen Komposter her.
Hornveilchen aussäen
Du kannst Hornveilchen das ganze Jahr über bis Ende September direkt im Freiland aussäen. Wenn du dir die bunte Blütenpracht schon früh in den Garten holen möchtest, legst du etwa ab Januar eine Vorkultur in der Wohnung an.
Bei optimalen Standortverhältnissen säen sich die Pflanzen selbst aus und es entstehen immer neue Farbkombinationen. Willst du die Samen absammeln, achte auf die Stratifikation. Das bedeutet, die Samen sollten für eine bestimmte Zeit Kälte ausgesetzt sein. Wenn du die Samen im Spätsommer aussäst, besorgt das der Winter.
Anzuchtschalen für Hornveilchen lassen sich auch im Freien aufstellen. Wähle dafür einen schattigen und geschützten Ort. Achte darauf, die Erde gleichmäßig feucht zu halten. Sobald die Keimlinge ihren Kopf aus der Erde strecken, hebst du sie aus und setzt sie mit ausreichend Abstand zu ihren Nachbarpflanzen am gewünschten Standort wieder ein.
So pflanzt du Hornveilchen richtig

Hornveilchen kannst du sowohl im Beet als auch in Töpfen anpflanzen.
Die vorgezogenen Pflanzen setzt du ab März, aber spätestens im Oktober ins Beet. Achte dabei auf einen ausreichenden Abstand von etwa 10 cm. Die gezüchteten Hybriden sind in der Regel bis -15 °C winterhart. Schütze die Pflanzen trotzdem vor Kahlfrösten. Dazu eignet sich am besten ein Vlies oder etwas Tannenreisig. An einem überdachten Standort solltest du die Hornveilchen auch im Winter regelmäßig gießen.
Hornveilchen blühen von März bis in den Sommer hinein. Für einen guten Start sorgt eine Düngergabe Anfang März. Indem du verwelkte Blüten immer wieder ausputzt, förderst du die Bildung neuer Knospen. Denselben Effekt hat ein Rückschnitt mit der Gartenschere nach der ersten Blühphase.
Falls vorhanden, versorgst du auch diejenigen Pflanzen mit etwas Dünger, die du erst im Frühjahr oder Sommer gesetzt hast. Davon abgesehen musst du Hornveilchen nicht regelmäßig düngen.
Hornveilchen im Garten

Hornveilchen bringen Farbe und Vielfalt ins Beet. Aber auch in hängenden Pflanzkübeln verschönern sie deinen Garten.
Hornveilchen lassen sich hervorragend in die freie Fläche pflanzen. Sie eignen sich aber auch, um Lücken im Beet zu füllen: In der Regel blühen sie länger als andere Zierpflanzen. Auch als gezielter Farbakzent, in Zinkwannen, Tontöpfen oder Weidenkörbchen, sorgen sie für ein frisches und lebendiges Flair. Da sie halbschattige Standorte gut vertragen, eignen sich die kleinen Pflanzen außerdem zur Unterpflanzung im Kübel oder Beet. Das gilt auch für Obstgärten und Obstwiesen, wo sie Bienen zur Bestäubung anlocken.
Auch in Bauerngärten sind Hornveilchen eine hübsche Ergänzung. Sie bilden ansehnliche Farbtupfer, etwa zwischen Küchenkräutern oder als eigene Gruppe. Aber auch mit einfarbigen Blühpflanzen wie Astern, Primeln, Zinnen oder Chrysanthemen harmonieren sie ausgezeichnet.
Unter Gehölzen, die ihr Laub schon früh abwerfen, bieten Hornveilchen zum Herbstbeginn ein schönes Farbspiel. Pflanze sie beispielsweise unter Perückenstrauch, Felsenbirne, Tamariske oder Deutzie.
Hornveilchen brauchen viel Wasser. Zwar werfen ihre Blüten meist einen dichten Schatten auf die Erdoberfläche und verlangsamen damit die Verdunstung. Trotzdem solltest du vor allem in Trockenphasen und an heißen Tagen reichlich gießen. Achte dabei auf das richtige Maß, denn Staunässe vertragen Hornveilchen nicht.
Wenn du Wert auf eine harmonische Farbkomposition legst, solltest du sortenreines Saatgut verwenden. Andernfalls kreuzen sich die Blumen untereinander und es entsteht ein kunterbuntes Farbbild.
Beliebte Hornveilchen-Sorten

Hornveilchen blühen in zahllosen Farben. Neben violetten Sorten gibt es beispielsweise auch gelb- und blaublühende Pflanzen.
Hornveilchen gibt es in zahlreichen Farben, ob in kräftigem Violett, Gelb oder sanftem Pastellblau. Auch verschiedene Farbverläufe der Blütenblätter sind möglich. Mit sortenreinem Saatgut lässt sich das Farbspektrum zwar grob eingrenzen, allerdings können die Farben auch innerhalb einer Sorte variieren. Auf diese Weise bilden sich bei Hornveilchen häufig überraschende, neue Farbkombinationen.
Besonders beliebt sind mehrfarbige Sorten, bei denen sich zarte Streifen auf den Blütenblättern zeigen. Spektakulär intensive Farben bieten auch die schwarz-violette Sorte „Blackjack“ oder die dunkelviolette „Admiration“. Die Sorten der Winterveilchen-Serie „Ice Babies“ blühen ausdauernd und sind ausgesprochen widerstandsfähig. Es gibt sie in vielen Farbkombinationen.
Mögliche Krankheiten und Schädlinge bei Hornveilchen
Insgesamt sind Hornveilchen robust und widerstandsfähig gegenüber verschiedenen Pflanzenkrankheiten. Ab und an kann es zu Mehltau-Befall kommen.
Eine häufigere Bedrohung für die Blume sind hingegen Schnecken und Gallmilben. Für die Schädlinge stellen Hornveilchen eine appetitliche Nahrungsquelle dar, weshalb sie sie gerne heimsuchen.









