
Mohn – Eigenschaften im Überblick
Mohn eignet sich durch seine farbenprächtigen, filigranen Blüten besonders gut für Naturgärten. Erfahre hier, wie du die Pflanze richtig pflegst, pflanzt und vermehrst.
Woher kommt Mohn?
Die Pflanzengattung Mohn (Papaver) gehört zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) und zählt bis zu 120 Arten. Mohn gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Seit mehr als 5.000 Jahren wird er angebaut und kultiviert.
Papaver ist die alte, lateinische Bezeichnung für Mohn und bedeutet so viel wie "essen". Der Name kommt von den Römern, die ihren Kindern einst Brei mit Mohnsaft verabreichten, damit sie besser schlafen. Der deutsche Name Mohn geht zurück auf das mittelhochdeutsche „mahn“ sowie das germanische „magan“.
Wie sieht Mohn aus?
Es gibt sowohl einjährige Mohn-Arten, als auch zwei- oder sogar mehrjährige. Alle haben einen weißen bis gelben Milchsaft, der giftig ist. Die aufrechten Stängel sind meist borstig behaart. Dieser ist je nach Art beblättert oder ohne Blätter. Die Blätter selbst sind wechselständig und können gestielt oder ungestielt sein.
Die einzeln stehenden Blüten öffnen sich ab Mitte Mai und blühen bis in den Juli. Ihre Farben gehen je nach Sorte von Weiß über Rosa und Violett ins Orangerote bis zum satten Tiefrot. Neben dem Kelch und der Krone besitzen die Blüten vier Kronblätter, die beim Öffnen der zwittrigen Blüte abfallen. Nach der Befruchtung bilden sie Kapselfrüchte, die viele schwarze Samen enthalten.

Der richtige Standort
Mohn gedeiht am besten an einem sonnigen und warmen Platz. Die Erde sollte durchlässig und nährstoffreich sein. Die Pflanze bevorzugt einen mäßig trockenen und eher lehmigen Boden.
Mohn pflanzen und pflegen
Mohn säst du im März oder April direkt ins Freiland. Später verdünnst du die Pflanzen auf einen Abstand von 20 cm bis 30 cm. Säst du bereits im Herbst aus, blühen sie früher. Dann reicherst du den Boden mit etwas Kompost an und hältst die Samen feucht.
Mohn ist sehr pflegeleicht. Nur während längerer Trockenperioden solltest du ihn häufiger gießen. Willst du eine Selbstaussaat verhindern, entfernst du das Verblühte rechtzeitig. Düngen ist nicht notwendig. Einige Sorten des Türken-Mohns (Papaver orientale) wachsen jedoch besonders gut, wenn du vor der Blüte etwas Kompost ausbringst.

Mohn im Garten
Gute Pflanzpartner für den Türken-Mohn sind beispielsweise Steppen-Salbei, Bart-Iris oder Zierlauch. Auch Akeleien passen sehr gut zu Mohn-Stauden in ein Beet.
Nachdem die Samen reif sind, welken die Blätter des Türken-Mohns recht schnell. Damit keine Lücken entstehen, kannst du hier mit Bodendeckern arbeiten. Geeignet sind zum Beispiel Storchschnabel-Arten wie die langblühende Sorte „Rozanne“ oder auch der Sonnenhut.
Im Naturgarten sind Mohn-Arten wie der einjährige Klatschmohn (Papaver rhoeas) zu finden. Am häufigsten war er früher gemeinsam mit Kornblumen in Getreidefeldern zu finden. Großflächig ausgesät im März kommt der Klatschmohn am besten zur Geltung. Er passt aber auch in ein sonniges Staudenbeet und wächst in Töpfen.

Sorten-Tipps
Der einjährige sogenannte Türken-Mohn ist eine der schönsten Mohn-Sorten im Garten. Aus dem Türken-Mohn sind seit Beginn des 20. Jahrhunderts viele unterschiedliche Sorten entstanden. Heute gibt es die Sorten in Weiß über Rosa bis Rot.
Der Armenische oder Arznei-Mohn (Papaver bracteatum) wurde 1818 nach Europa gebracht und gilt als sehr standfest. Der Islandmohn (Papaver nudicaule) ist in arktischen und subarktischen Gebieten heimisch. Er ist die ideale Bepflanzung für einen sonnigen Platz im Steingarten.
Als Drogenpflanze bekannt ist der Schlafmohn (Papaver somniferum). Wird eine unreife Samenkapsel angeritzt, tritt weißer Milchsaft aus, der unter anderem Morphin und Codein enthält.
Der einjährige Klatschmohn (Papaver rhoeas) ist besonders für Naturgärten geeignet. Er blüht zwischen Mai und Juni und lockt dabei viele Bienen und andere Insekten an. Eine weitere Mohn-Staude ist der Spanische Mohn (Papaver rupifragum), der zwischen Mai und September in Orange blüht.
Es gibt zahlreiche einjährige Sorten mit einfachen oder gefüllten Blüten als Zierpflanzen. Allerdings benötigst du eine behördliche Genehmigung, um diese Sorten auszusäen, da sie unter das Betäubungsmittelgesetz fallen.

Mohn vermehren
Am unkompliziertesten ist die Vermehrung von Mohn über seine Samen im Frühjahr. Allerdings samt sich die Pflanze auch sehr leicht selbst aus. Einige Mohn-Arten, wie zum Beispiel die Sorten des Türken-Mohns, vermehrst du über Wurzelschnittlinge.
Krankheiten und Schädlinge
Bei hoher Nässe treten Pilzkrankheiten wie Falscher Mehltau oder Mohnbrand auf. Blattläuse sind recht häufig zu finden. Vorbeugen kannst du den Tieren mit Brennnesseljauche.









