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Frisches Gemüse in einer Kiste

Rote Beete und Co. müssen nicht direkt eingekocht oder verarbeitet werden, du kannst viel Gemüse auch gut lagern. Wir zeigen dir, worauf du bei der Lagerung achten solltest und welche Möglichkeiten es gibt.

Gemüse lagern: Arten und Sorten

Viele Gemüsesorten lassen sich mehrere Monate lang im rohen Zustand lagern. Dazu gehören vor allem Arten mit Wurzeln oder Knollen wie Kohlrabi, Möhren, Rettich, Rote Bete, Steckrüben, Sellerie und Pastinaken sowie Kopfkohl. Dabei verlieren sie kaum an Geschmack und Qualität.

Lagere eher spät reifende Sorten, sie sind meist länger haltbar. Dünge die Pflanzen beim Anbau nicht zu stark. Der zusätzliche Stickstoff macht sie sonst weniger haltbar.

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Der richtige Erntezeitpunkt

Damit du Gemüse gut lagern kannst, ernte es an einem sonnigen Abend im Herbst. Zu dieser Zeit hat es den geringsten Gehalt an Wasser und Nitrat, wodurch der Geschmack intensiver ist. Auch die Orientierung am Mondkalender ist verbreitet. Hobbygärtner ernten dann Wurzel- und Knollengemüse an einem Wurzeltag bei absteigendem Mond.

Karotten erntest du spätestens, wenn sich die Blattspitzen gelb oder rot färben. Wartest du länger, können überreife Karotten aufplatzen. Lagern lassen sie sich dann nur noch schlecht. Pastinaken sind ab Mitte September reif. Du kannst sie den ganzen Winter über ernten.

Vor dem ersten Frost im Herbst erntest du Rote Bete. Lagere sie in leicht feuchtem Sand. Dort hält sich das Gemüse für mehrere Wochen. Achte darauf, dass die Rote Bete voll ausgereift, gesund und unbeschädigt ist. Berücksichtige bei der Ernte darauf, Knollen und Wurzeln nicht mit der Grabegabel zu beschädigen.

Wühlmäuse fressen gern Wurzelgemüse an. Wenn du sie im Beet entdeckst, solltest du Karotten, Pastinaken & Co. lieber zügig ernten, damit sie nicht verderben.

Wie du Wühlmäuse bekämpfst, erfährst du in diesem Ratgeber.
Eine Person legt ungewaschenes Gemüse in eine mit Sand gefüllte Holzkiste.

Lagere das ungewaschene Gemüse in einer Holzkiste. Fülle sie mit Sand und bedecke jede weitere Gemüseschicht mit Sand.

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Gemüse für die Lagerung vorbereiten

Nach der Ernte befreist du das Gemüse von den Blättern. Drehe sie ab oder schneide sie mit einem Gartenmesser zurück. Kurze Blattansätze lässt du stehen. Untersuche, ob die Ernte faulig oder beschädigt ist, und lagere nur gesunde Rüben und Knollen ein. Sie sollten keine Druckstellen aufweisen und eine intakte Haut haben.

Das Gemüse wäschst du nicht ab. Lasse es an einem kühlen Ort trocknen und entferne die Erde anschließend grob mit der Hand. Kannst du die getrocknete Erde vom Gemüse abwischen, ohne dass du feuchte Rückstände auf den Fingern hast, lagerst du es ein. Feucht eingelagertes Gemüse kann schimmeln.

Die richtigen Lagerbedingungen für das Gemüse

Achte darauf, dein Gemüse im Winter an einem Platz mit mindestens 80 % Luftfeuchtigkeit zu lagern. Es verliert während der Lagerzeit viel Wasser. Die Temperatur liegt gleichmäßig bei unter 10 °C. Dadurch stoppst du die Stoffwechselvorgänge weitgehend. Fäulnis- und Schimmelpilze breiten sich nicht aus.

Hinweis: Lagere dein Gemüse nicht zusammen mit Äpfeln und anderem Obst. Sie strömen das Reifegas Ethen, auch Ethylen genannt, aus, welches den Stoffwechsel in Obst und Gemüse anregt. Das eingelagerte Gemüse reift dadurch weiter, wird weich und ungenießbar.

Gemüse im Keller aufbewahren

Eine mit Kartoffeln gefüllte Holzkiste steht in einem alten Keller vor einer Holzwand.

In Holzkisten mit Sand bewahrst du Knollengemüse auf. Kartoffeln reicht auch eine Kiste ohne Sand.

Am besten lagerst du dein Gemüse in einem gemauerten Keller mit offenem, gestampftem Lehmboden. Dieser findet sich meist in alten Häusern. Solch ein Keller hat die notwendige Luftfeuchtigkeit. Die Temperaturen liegen fast das ganze Jahr zwischen 5 °C und 10 °C.

Holzkisten eignen sich für die Lagerung von Wurzel- und Knollengemüse. Es wird schichtweise mit feuchtem Sand in die Kisten gegeben. Stelle die Kisten in ein Regal, so nehmen sie wenig Platz ein. In Packpapier schlägst du Kohlköpfe, Chinakohl und Endivien einzeln ein. Lasse die Hüllblätter daran und stelle sie aufrecht in Holzkisten.

Eine einfache Kiste aus Holz reicht für Kartoffeln aus, du benötigst weder Sand noch Packpapier. Lagere sie an einem dunklen Ort mit niedrigen Temperaturen, damit sie nicht vorzeitig keimen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist hier nicht unbedingt nötig. Diverse Kürbisarten sind ebenso in kühlen, dunklen Kellern zu lagern. Statt in eine Kiste legst du sie am besten auf lange Holzregale.

Baue dein Vorratslager an der Nordseite des Kellers. Dort herrschen die niedrigsten Temperaturen.

In modernen Häusern eignen sich die Keller nur begrenzt zur Lagerung im Winter. Die Luftfeuchtigkeit ist meist zu niedrig. Dies liegt an den Wänden und Böden aus Beton. Zudem handelt es sich dabei in der Regel nicht um klassische Keller, sondern um Souterrain-Geschosse. Diese befinden sich zu einem Drittel über dem Erdniveau und haben kleine Fenster. Da zudem häufig die Heizungsanlage im Keller steht, ist die Temperatur in modernen Kellern meist zu hoch.

Erdmieten für die Gemüselagerung

Gemüse liegt in einer Kiste, welche in einer Erdmulde eingegraben ist.

In der Erde halten sich Wurzel- und Knollengemüse sehr lange. Wähle dafür eine höher gelegene, trockene Stelle im Garten.

Auch ohne passenden Keller kannst du Gemüse einlagern. Erdmieten eignen sich gut für Wurzel- und Knollengemüse, auch für Kartoffeln. Dafür gräbst du mit Spaten oder Schaufel eine Mulde in deinem Garten aus. Sie ist zwischen 40 cm und 50 cm tief. Wähle einen möglichst hoch gelegenen und trockenen Ort aus.

Das Gemüse schützt du gegen Wühlmäuse, indem du einen feinmaschigen, verzinkten Draht in das Erdloch einsetzt. Decke die Mulde mit einer 10 cm hohen Sandschicht zu. Dadurch trocknet sie nach einem Regenschauer schneller ab. Das Gemüse legst du direkt auf das Sandbett. Darüber legst du eine mindestens 20 cm hohe Strohschicht. Zum Schluss deckst du alles mit einem Kunststoffvlies ab.

Legst du eine größere Erdmiete an, brauchst du eine bessere Belüftung. Dafür verlegst du in der Mitte ein ringförmiges Drainagerohr. Achte darauf, dass die Temperatur in der Erdmiete zwischen 2 °C und 8 °C liegt. Überwache dies zum Beispiel mit einem Kompost-Thermometer.

Ein gutes Gemüselager ist auch ein leerer Frühbeetkasten. Hebe dafür ein passendes Loch aus und verlege ein Wühlmausgitter. Dank der durchsichtigen Abdeckung hast du eine weitere Isolationsschicht. Öffne sie an sonnigen Wintertagen. So erwärmt sich das Innere nicht zu stark.

Gemüse im Metallbehälter lagern

Eine Person füllt eine eingegrabene alte Waschmaschinentrommel mit Erde. In der Trommel befinden sich Karotten.

Aus einer alten Waschmaschinentrommel baust du dir eine Erdmiete. Gemüse hält sich darin sehr gut und größere Tiere haben keine Möglichkeit, die Lebensmittel zu erreichen.

Alternative Lagerungsmöglichkeiten für dein Gemüse sind unter anderem Trommeln von Toplader-Waschmaschinen. Diese gräbst du einfach in den Boden ein. Lagere dort Wurzel- und Knollengemüse wie Möhren, Kohlrabi oder Steckrüben. Die Trommeln rosten nicht und schützen vor Wühlmäusen.

Zudem verfügen diese Trommeln über viele Löcher in der Wand. Sie sorgen für einen Luftaustausch. Dadurch bleibt die Luftfeuchtigkeit bei etwa 90 %. Gleichmäßig kühle Temperaturen ermöglicht das umgebende Erdreich.

Die Trommelöffnung befindet sich auf Höhe des Erdniveaus. Lege das ungewaschene Gemüse in Schichten hinein. Über jede Schicht siebst du trocknen Sand. Decke die Trommelöffnung und die umgebende Fläche im Winter mit einer Laubschicht ab. So schützt du das Gemüse vor Frost.

Gute Erdkammern geben auch alte Dampfentsafter, Milchkannen oder andere große Behälter wie Töpfe ab. Sie müssen aber aus rostfreiem Metall oder Kunststoff sein. Damit das Gemüse gut belüftet wird, bohrst du Löcher unterhalb des Topfrands in die Gefäßwand. Auch den Boden bearbeitest du mit einem Bohrer, damit das Kondenswasser ablaufen kann.

Anschließend stellst du den Topf in die Erde. Achte darauf, dass die Luftlöcher knapp über dem Erdniveau liegen. Als Drainage legst du einen umgedrehten Tonuntersetzer hinein. Auch eine 4 cm dicke Blähtonschicht eignet sich dafür. Fülle das Gemüse ein und verschließe das Gefäß mit einem Deckel. Abschließend deckst du alles mit Tannenreisig oder Herbstlaub ab.

Gemüse im Beet überwintern

Eine Person deckt Gemüse im Beet mit einer Plane ab.

Du kannst Gemüse auch im Beet lagern. Schütze das Gemüse mit einem Vlies oder einer Plane.

Manche Gemüsesorten kannst du im Beet überwintern lassen. Dies ist beispielsweise mit Brokkoli, Sellerie, Kohlrabi, Rettich und Rote Bete möglich, denn sie vertragen leichte Fröste bis -5 °C. Decke das Gemüsebeet mit einem Folientunnel oder Vlies ab, wenn sinkende Temperaturen zu erwarten sind.

Tiefere Temperaturen vertragen Grünkohl, Rosenkohl, Spinat, Feldsalat, Winterzwiebeln, Winterlauch, Topinambur, Schwarzwurzeln, Wurzelpetersilie, Meerrettich, Pastinaken und Mangold. Lasse sie den ganzen Winter über auf dem Beet und ernte einzelne Exemplare, wenn du sie brauchst. Sinken die Temperaturen auf -10 °C, deckst du sie mit einem Vlies ab.

Bei dieser Methode besteht die Gefahr, dass Tiere wie Kaninchen, Rehe und Wühlmäuse das Gemüse fressen. Im Herbst kannst du in einem leeren Gewächshaus Feldsalat, Rucola und Spinat kultivieren.

Auf dem Dachboden lagern

Hast du einen nicht zu kalten Dachboden, lagere dort Zwiebeln wie Gemüsezwiebeln, Schalotten und Knoblauch. Dort halten sie sehr lange. Lagere das Gemüse im Dunkeln bei niedriger Luftfeuchtigkeit. Ansonsten treiben die Zwiebeln zu früh aus. Dies passiert auch bei zu niedrigen Temperaturen. Verflechte das Gemüse mit dem eingetrockneten Laub zu Zöpfen und hänge es an einer Wäscheleine oder Schnur auf.

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