
Kräuter pflanzen – im Beet, Topf oder Kasten
Was gibt es beim Anpflanzen von Kräutern allgemein zu beachten?
Ob zum Würzen, für den Tee oder zur Herstellung eigener Kosmetikprodukte: Kräuter sind vielfältig einsetzbar. Deshalb lohnt es sich, im Kräutergarten oder auf dem Balkon selbst welche anzupflanzen.
Grundsätzlich kannst du beim Bepflanzen deines Beetes, Balkonkastens oder Kübels kreativ sein und nach eigenem Geschmack pflanzen. Beachte aber, dass manche Beetnachbarn sich nicht tolerieren und um Nährstoffe konkurrieren oder durch die Bildung von Wurzelausläufern stark wuchern. So sollten beispielsweise Zitronenmelisse und Brennnessel nicht als direkte Nachbarn gepflanzt werden, ebenso Petersilie und Borretsch, Koriander und Estragon, Dill und Majoran sowie Kerbel und Pfefferminze. Basilikum hingegen sollte nicht alleine gepflanzt werden.
Tipp: Wenn du ein Beet anlegst, kannst du zur Vermeidung von Konkurrenzkämpfen mehrere Abteilungen bilden – auf diese Weise können keine Nachteile für die Pflanzen entstehen. Die Abgrenzung in deinem Garten kannst du als Gehweg anlegen, so erleichterst du dir gleichzeitig den Zugang zum Beet. Als Wegematerial bieten sich hier Kies, Mulch aber auch Pflastersteine oder Trittplatten an.
Kräuterbeet anlegen

Beim Anlegen eines Kräuterbeetes spielt die Auswahl des Standorts eine große Rolle. Am besten wählst du für dein Kräuterbeet einen sonnigen, trockenen Standort. Im Idealfall pflanzt du deine Kräuter in der Nähe zur Hauswand an, da diese in den kälteren Monaten Wärme speichert und an die Kräuter abgibt. Kräuter bevorzugen zudem eher sandigeren Boden. Ist der Boden in deinem Beet eher lehmig, solltest du ihn vor dem Einpflanzen deiner Kräuter mit Sand vermischen. Ist der Boden zu sandig, kannst du ihn mit Kompost aufwerten.
Für dein Kräuterbeet hast du die Wahl, ob du bereits herangezogene Pflanzen einsetzt oder ob du sie selbst auf der Fensterbank anziehst und die Jungpflanzen dann zwischen April und Mai ins Beet setzt. Wenn du bereits vorkultivierte Pflanzen kaufst, achte auf eine hohe Qualität der Kräuter. Die Kräuterpflanze sollte kompakt gewachsen und der Topf gut durchwurzelt sein.
Willst du mehrere Kräuterpflanzen in dein Beet setzen, ordne sie vor dem finalen Einpflanzen erst einmal im Beet an. Nimm die Pflanzen dafür bereits aus ihrem Kulturtopf heraus und achte darauf, dass du für jede Pflanze genügend Platz einplanst. Hebe dann für jede Pflanze ein Loch aus, das groß genug für den gesamten Wurzelballen ist. Setze deine Pflanze in das Loch und fülle es vollständig mit der ausgehobenen Erde auf. Drücke diese zum Abschluss fest an. Gieße deine Kräuter direkt nach dem Einpflanzen an und wässere sie auch an den folgenden Tagen, damit sich Erde und Wurzeln schnell verbinden und die Pflanzen im Beet anwachsen.
Küchenkräuter säen
Das Heranziehen eigener Küchenkräuter ist nicht schwierig, wenn du dich an ein paar einfache Regeln hältst. Die Wichtigste ist die Unterscheidung zwischen Licht- und Dunkelkeimern. Zum Keimen besonders gut geeignet sind spezielle Aussaatschalen mit Minigewächshäusern für die Fensterbank. Wähle eine spezielle Anzuchterde für Kräuter.
Fülle die Aussaatschalen locker mit der Erde. Lasse nach oben etwas Platz und drücke die Erde leicht an. Dann ziehst du mit dem Finger Saatrillen für Dunkelkeimer wie Petersilie und Schnittlauch, die mit 1 cm bis 2 cm Abstand ausgesät und anschließend leicht mit Substrat bedeckt werden.
Bei Lichtkeimern wie Basilikum, Dill und Bohnenkraut hingegen werden die Samen auf die Erde gelegt und leicht angedrückt. Die Pflanzen brauchen zum Wachsen eine konstante Temperatur von ca. 20°C und viel Sonne. Zum Gießen verwendst du am besten eine Sprühflasche.
Kräuterbeet im Frühbeet säen

Anders als im normalen Beet können deine Kräuter im Frühbeet bereits im März heranwachsen und vor Frost und Kälte geschützt gedeihen. Durch das frühe Anzüchten der Pflanzen kannst du deine Kräuter längere Zeit ernten. Frühbeete sind als fertiger Bausatz erhältlich, du kannst dein Beet aber auch selbst bauen. Wichtig dabei ist, dass du dein Frühbeet komplett winddicht, mit abfallendem Dach und einer Möglichkeit zum Öffnen konstruierst.
Platziere dein Frühbeet an einem sonnigen, windgeschützten Ort. Die Kräuter brauchen die Wärme der Frühlingssonne und viel Licht. Außerdem versenkst du die Wände ein Stück im Boden, um Zugluft und Frostschäden zu vermeiden. Das Dach des Frühbeetes sollte zur Südseite hin abfallen, um möglichst viel Sonne für deine Kräuter abfangen zu können.
Hinweis: Achte beim Aussäen der Samen darauf, dass die Pflanzen ausreichend Platz haben und nicht zu eng beieinander eingesetzt werden. Sonst kommen sich ihre Wurzeln in die Quere, wenn die Pflanzen größer werden. Bedecke die Samen mit etwas Erde und drücke sie leicht an. Gieße zunächst eher mäßig, um die jungen Samen nicht zu ertränken und um Fäulnis im Frühbeet vorzubeugen.
Auch im Frühjahr kann es noch zu Bodenfrost und sehr kalten Nächten kommen. In diesen Fällen solltest du das Frühbeet unbedingt abdecken, um die Aussaat vor der Kälte zu schützen. Dafür kannst du Schilfmatten oder Gartenvlies nutzen. Genauso wie sehr kalte Tage können im Frühjahr auch bereits sehr warme Tage vorkommen. Achte dann drauf, dein Frühbeet ausreichend zu lüften und zu schattieren, damit deine jungen Kräuter bis zur Ernte nicht verbrennen.
Besonderes Beet – die Kräuterspirale

Eine optisch besonders ansprechende Variante des Kräutergartens ist die Kräuterspirale. Doch sie sieht nicht nur gut aus, sondern sorgt auch dafür, dass alle deine Kräuter mit ausreichend Sonne, Wasser und Nährstoffen versorgt werden.
Für das spiralförmige, gemauerte Beet, das zur Mitte hin immer höher wird, solltest du dir einen trockenen und sonnigen Platz als Standort aussuchen. Markiere dann die spätere Form auf dem Boden, lege eine Drainageschicht mit Schotter an, setze die Trockenmauer und fülle die Spirale mit Gartenerde und Sand auf. Sorge am besten dafür, dass der obere Bereich der Spirale den höchsten Sandanteil hat – auf diese Weise schaffst du in unterschiedlichen Teilen der Spirale ideale Bedingungen für verschiedene Kräuter.
Wenn die Kräuterspirale fertig ist, gieße die Erde zunächst ohne Pflanzen an, damit sie absacken kann. Bepflanze anschließend den oberen Bereich mit mediterranen Kräutern wie Lavendel, Salbei, Thymian und Majoran. Kräuter wie Zitronenmelisse und Estragon, die es etwas feuchter und nährstoffreicher mögen, setzt du in den mittleren Teil ein. Am Ende der Spirale platzierst du beispielsweise Pfefferminze, Schnittlauch und Dill.
Beet mit Heilkräutern anlegen

Ebenso praktisch wie ein Beet oder Topf mit den klassischen Küchenkräutern kann ein Heilkräuterbeet sein. Gepflanzt werden können hier zum Beispiel Frauenmantel, Ringelblume, Kamille, Lavendel, Johanniskraut, Zitronenmelisse, Thymian, Rosmarin, Salbei, Knoblauch und Kapuzinerkresse.
Auch Heilkräuter mögen sonnige und meist trockene Standorte im Garten. Achte also beim Anlegen eines Heilkräuterbeets darauf, dass dort möglichst viel Sonne scheint und sich keine Staunässe bildet. Klassische Heilkräuterbeete sind in der Regel quadratisch, du kannst die Form deines Beets aber auch frei wählen. Viele Heilkräutersamen, wie die von Ringelblumen, Kapuzinerkresse und Kamille, kannst du ab April direkt ins Heilkräuterbeet aussäen. Beachte hierzu die angegeben Abstände und gieße zum Schluss das Saatgut ausgiebig an.
Tipp: Im Hintergrund fühlen sich Frauenmantel, Ringelblumen und Kamille wohl. In der Mitte vertragen sich Rosmarin, Lavendel, Johanniskraut und Zitronenmelisse gut und in den Vordergrund kannst du Thymian, Kapuzinerkresse sowie Salbei pflanzen.
Kräuter auf dem Balkon anpflanzen

Du brauchst nicht unbedingt einen Garten, um deine eigenen Küchen- oder Heilkräuter heranzuziehen: Da sie nicht viel Platz zum Wachsen benötigen, kannst du viele Kräuter nämlich auch im Topf oder Kasten auf deinem Balkon anpflanzen.
Besonders gut eignen sich für den Balkon die mediterranen Klassiker wie Rosmarin, Thymian oder Basilikum sowie heimische Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch. Auch duftende Kräuter wie Lavendel und Minze bieten sich an. Doch auch andere Kräuter fühlen sich selbst bei wenig Platz wohl.
Lasse deinen Geschmack entscheiden, aber achte auch auf den richtigen Standort für deine Kräuter – während nämlich mediterrane Kräuter richtige Sonnenanbeter sind und sich auf einem Südbalkon am wohlsten fühlen, sind Petersilie, Minze und Schnittlauch für einen Ost- oder Westbalkon besser geeignet.
Nachdem du deine Kräuter gekauft hast, solltest du sie aus ihren Plastiktöpfen in größere Gefäße setzen. Denn nur so haben die Wurzeln ausreichend Platz zum Wachsen. Wähle am besten Töpfe mit einem Durchmesser von 15 cm bis 20 cm oder einen Balkonkasten in Standardgröße.
Beim Material der Töpfe kannst du wieder nach Geschmack entscheiden. Während Plastiktöpfe zwar leicht, aber eher dicht und undurchlässig sind, lassen schwere Ton- oder Terrakottatöpfe Luft und Feuchtigkeit besser zirkulieren. Außerdem sind sie weitestgehend frostfest. Eine besonders große Menge Kräuter findet in einem selbstgebauten Pflanzregal Platz, in welchem du die Töpfe einfach neben- und übereinander anordnen kannst.
Hast du dich für ein Gefäß entschieden, legst du eine Drainageschicht an, damit die Wurzeln deiner Kräuter nicht dauerhaft im Wasser stehen. Diese Schicht kann zum Beispiel aus Kies oder Blähton bestehen und sollte circa 3 cm dick sein. Befülle dein Gefäß danach zu etwa einem Drittel mit Erde und platziere dann die Pflanze darauf. Anschließend füllst du es vollständig mit Erde auf, sodass der Ballen festsitzt.
Hinweis: Bei der Auswahl der Erde solltest du beachten, dass mediterrane Kräuter eher durchlässige und nicht zu nährstoffreiche Erde benötigen, in der das Wasser schnell abfließen kann. Mische dazu etwas Sand und Splitt in das Substrat. Kräuter wie Schnittlauch, Estragon und Melisse lieben dagegen einen feuchten und nährstoffreichen Boden. Gieße abschließend deine Pflanze ausgiebig, um ihr einen guten Start in ihrem neuen Zuhause zu ermöglichen.
Kräuter im Topf auf der Terrasse anpflanzen

Nach demselben Prinzip wie auf dem Balkon kannst du Kräuter auch in Töpfen auf der Terrasse anpflanzen. Auch hier ist es wichtig, ein Gefäß auszuwählen, aus welchem das überschüssige Wasser gut ablaufen kann und in dem keine Staunässe entsteht.
Im Herbst und Winter kannst du kälteunempfindliche Kräuter wie Bärlauch, Bohnenkraut, Dill, Kamille, Koriander, Majoran, Petersilie, Salbei, Thymian und Zitronenmelisse nach einem Rückschnitt im Herbst draußen im Garten stehen lassen. Empfindliche Kräuter wie Basilikum, Estragon, Lorbeer, Oregano, Pfefferminze, Rosmarin, buntblättriger Salbei und Schnittlauch überwintern dagegen am besten an einem frostfreien Ort – etwa auf der Fensterbank.









