
Salbei pflanzen – Tipps
Viele Arten der Gattung Salbei (Salvia) finden seit Jahrhunderten Verwendung als Gewürz- und Heilpflanzen. Im Garten bereitest du mit der Bienen- und Schmetterlingsweide auch Insekten eine Freude. Wir geben einen Überblick über die verschiedenen Arten und zeigen, wie du Salbei pflanzt und pflegst.
Woher kommt Salbei?
Mit Ausnahme von Antarktika und Australien ist Salbei heute auf nahezu jedem Kontingent verbreitet. Weltweit gehören rund 900 Arten zur Gattung des Salbeis (Salvia) innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Hierzulande ist vor allem der Echte Salbei (Salvia officinalis) als Gewürz- und Heilpflanze von Bedeutung. Ursprünglich stammt die Art aus dem Mittelmeerraum, wo sie bis heute in der mediterranen Küche verwendet wird.
Auf den Echten Salbei geht auch der Name der Pflanzengattung zurück, der sich vom lateinischen „salvus“ (gesund) beziehungsweise „salvare“ (heilen) ableitet und auf die Heilwirkung dieser Art anspielt. Während Salvia officinalis ein mehrjähriger Halbstrauch ist, gibt es auch einjährige und zweijährige Salbei-Arten. Einige davon werden nur als Zierpflanzen im Garten genutzt.
Wie sieht Salbei aus?
Salbei wächst buschig mit aufrechten Trieben und erreicht je nach Art und Sorte Wuchshöhen von 20 cm bis 120 cm. Dabei gibt es einjährige und zweijährige Arten sowie mehrjährige krautige Pflanzen, die im unteren Bereich mit der Zeit verholzen. Ein regelmäßiger Schnitt sorgt dafür, dass Salbei erneut austreibt.
Die Blätter sind langstielig und schmal bis lanzettlich in der Form. Die meist graugrünen Blätter fühlen sich filzig an und verströmen beim Zerreiben einen kampferartigen Duft. Ziersalbei mit panaschierten Blättern ist ein besonderer Blickfang im Staudenbeet.
Die nektarreichen Blütenrispen bilden eine wichtige Futterquelle für Bienen, Hummeln und andere Insekten im Garten. Die Blütezeit reicht von Mai bis September. Während der Echte Salbei violett blüht, reicht das Farbspektrum allgemein von Weiß über Rosa und Rot bis hin zu Blau.

Salbei blüht je nach Art und Sorte im Sommer in prächtigen Farben von Weiß über Rosa und Lila bis Blau.
Der richtige Standort und Boden
Salbei bevorzugt magere Böden und einen sonnigen Standort. Die Erde sollte durchlässig sein und nicht zu viel Stickstoff enthalten.
Du kannst Salbei auch im Topf oder Balkonkasten kultivieren. Hierfür eignet sich ein humusreiches Substrat wie zum Beispiel Kräutererde.
Salbei pflanzen
Der passende Zeitpunkt sowie die richtige Art der Pflanzung hängen von der Art und Sorte des Salbeis ab.
Echter Salbei (Salvia officinalis) lässt sich ab April im Frühbeet und ab Mai im Freiland aussäen. Später vereinzelst du die Jungpflanzen des Halbstrauchs auf einen Abstand von 30 cm bis 40 cm. Jungpflanzen kannst du im Frühjahr außerdem in deinem OBI Markt kaufen und zum Vermehren später teilen.
Für die Aussaat von Muskateller-Salbei (Salvia sclarea) solltest du bis zum Juli warten. Steppen-Salbei (Salvia nemorosa) kannst du wie andere Stauden auch von Frühjahr bis Herbst pflanzen.
Die passende Pflege
Bei mehrjährigen Salbei-Arten verholzen die älteren Triebe. Damit Echter Salbei nicht überaltert und kompakt weiterhin wächst, schneidest du ihn einmal im Jahr zurück. Ein geeigneter Zeitpunkt ist im Frühjahr, nach dem letzten Frost, ab etwa Mitte März. Achte darauf, nur belaubte Pflanzenteile mit der Gartenschere zu entfernen, damit der Salbei wieder zuverlässig austreibt.
Steppen-Salbei schneidest du ebenfalls im Frühjahr, bevor die Pflanze nach dem Winter frisch austreibt. Nach der Hauptblüte erfolgt im Spätsommer ein weiterer Schnitt. Nimm dabei zwei Drittel der Trieblängen ab und gieße den Salbei danach gut. Dadurch wird die Pflanze zum Remontieren angeregt und bildet mit etwas Glück im Frühherbst erneut Blüten. Durch Blaukorn erhält die Staude nützliche Nährstoffe.
Tipp: Wenn du die Staude etwa alle drei Jahre teilst, regst du zusätzlich die Blühfreude an.
Der zweijährige Muskateller-Salbei entwickelt im ersten Jahr kräftige Blätter und blüht im zweiten Jahr. Ein Rückschnitt ist nicht nötig. Im Frühjahr kannst du die Pflanze mit etwas stickstoffarmem Blühpflanzendünger versorgen.

Mehrjähriger Salbei lässt sich zum Vermehren teilen. Außerdem bleibt er so gesund und blühfreudig.
Winterschutz
Echter Salbei ist nur bedingt winterhart und kann in einem strengen Winter Kahlfröste erleiden. Mulche den Wurzelbereich der Pflanze deshalb sicherheitshalber dick mit Laub und decke die Krone der Pflanze mit einem durchlässigen Wintervlies ab.
Tipp: Ein magerer, lockerer Boden kommt Salbei auch im Winter zugute.
Ziersalbei ist in der Regel frostempfindlich. Nicht winterharte Exemplare gräbst du rechtzeitig vor dem ersten Frost aus, setzt sie in Kübel mit Pflanzerde und schneidest die Blütentriebe zurück. Ein Gewächshaus oder ein kühler Wintergarten eignet sich als Winterquartier.
Verwendung im Garten
Ob im Natur- oder Kräutergarten, als Kübelpflanze oder im Staudenbeet – es gibt viele Gestaltungsmöglichkeiten für blühenden Salbei im Garten. Geeignete Pflanzpartner sind beispielsweise:
Schafgarbe
Halbhohe Ziergräser
Rosen
Margeriten
Mit Terrakotta-Pflanzgefäßen kommt direkt mediterranes Flair im Garten auf. Der wärmeliebende Salbei eignet sich auch für eine Kräuterspirale.
An den Blüten des Salbeis erfreut sich im Sommer das menschliche Auge, der enthaltene Nektar macht die Pflanze zudem zur Bienen- und Schmetterlingsweide.
Sortentipps

Die Sorte „Alba“ bildet prächtige weiße Blütenstände.
Echter Salbei (Salvia officinalis) ist ein mehrjähriger Halbstrauch mit aromatischen Blättern. Er gilt als Heil- und Gewürzpflanze. Der beste Zeitpunkt zum Ernten ist kurz vor der Blüte. Die Blätter lassen sich nach der Ernte trocknen und auch einfrieren.
„Purpur-Salbei“ oder „Purpur-Gewürz-Salbei“ (Salvia officinalis Purpurascens) hat dunkelviolette Blätter mit einem grünen Schimmer.
Der in Südeuropa und Nordafrika beheimatete Silberblatt-Salbei (Salvia argentea) zeichnet sich, ähnlich wie Echter Salbei, durch flauschige, silbrig behaarte Blätter aus. Die Blütenstände sind aber weiß.
Als besonders sortenreich gilt der Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), der eine Wuchshöhe von etwa 50 cm erreicht. Von der ausdauernden Gartenstaude gibt es unter anderem die blau blühende Sorte „Blauhügel“, die rosa blühende Sorte „Amethyst“, die violettblau blühende Züchtung „Ostfriesland“ oder den weiß blühenden Salbei „Schneehügel“. Die Sorte „Berggarten“ wächst besonders kompakt mit breiten Blättern. „Alba“ hat weiße Blätter, „Rosea“ rosafarbene Blüten.
Hierzulande heimisch ist der Wiesen-Salbei (Salvia pratensis). Inzwischen findet man auch den aus Osteuropa stammenden Quirlblütigen Salbei (Salvia verticillata) auf Trockenwiesen und an Feldrändern. Klebriger Salbei (Salvia glutinosa) eignet sich für ein Schattenbeet. Dort sät er sich selbst aus.
Muskateller-Salbei (Salvia sclarea) entwickelt erst im zweiten Jahr einen rund 1 m hohen Blütenstand. Die vielen rosa-weißen Lippenblüten verströmen von Juli bis August einen intensiven Duft. Sofern die Standortbedingungen stimmen, kommt die zweijährige Pflanze immer wieder, denn Muskateller-Salbei sät sich selbst aus. Ein besonderer Hingucker: Die Sorte „Piemont“ hat violette Hüllblätter.
Der Ananas-Salbei (Salvia rutilans) ist ein Kleinstrauch, der bis zu 90 cm hoch und 60 cm breit wird. Im Hochsommer zeigen sich die roten langgezogenen Blüten. Die Blätter duften nach Ananas, wenn du sie zerreibst. Da Ananas-Salbei nicht winterhart ist, kultivierst du ihn am besten im Kübel.
Der einjährige Schopf-Salbei (Salvia viridis) schmückt sich mit seinen rosa bis violett gefärbten Hochblättern. Sie stellen die eigentlichen Blüten klar in den Schatten.
Johannisbeer-Salbei oder Myrten-Salbei (Salvia microphylla) ist immergrün und nicht winterhart. Die Pflanze wird bis zu 120 cm hoch und breit. Namensgebend ist der Duft der Blätter, die beim Zerreiben nach Schwarzen Johannisbeeren riechen.
Mehl-Salbei (Salvia farinacea) blüht über Monate hinweg leuchtend blau. Blaue Blüten zieren auch den Moor-Salbei (Salvia uliginosa) im Hochsommer. Er gedeiht an feuchten, sonnigen Standorten und gilt zum Saisonende als wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen.
Salbei vermehren

Salbei lässt sich mit Stecklingen vermehren. Die beste Zeit dafür ist das Frühjahr.
Steppen-Salbei kannst du im Frühjahr teilen oder Stecklinge davon nehmen. Auch beim Echten Salbei ist die Vermehrung über Stecklinge möglich.
Ein- und zweijährige Arten vermehrst du durch Aussaat im April. Diese Pflanzen säen sich aber auch selbst aus.
Krankheiten und Schädlinge
Ziersalbei wird nur selten von Schädlingen befallen. Hier und da entsteht Echter Mehltau am Steppen-Salbei. Vor allem, wenn die Pflanzen zu dicht stehen, kommt die Krankheit vor.
Muskateller- und Silberblatt-Salbei werden oft von Schnecken angefressen. Schütze sie vor allem im Frühjahr beim Austrieb vor den Tieren.









