Wie kann man Rosen vermehren?
Professionelle Züchter vermehren Rosen durch Veredelung – auch Okulation genannt. Dafür setzen sie im Frühsommer ein Auge der Edelsorte in die Sämlingsunterlage ein. Aus dieser wächst der Haupttrieb, aus welchem dann die Rose gezogen wird.
Veredelung ist eine recht sichere Methode, um Rosen zu vermehren. Allerdings ist sie aufwendiger: Du musst bereits im Vorjahr die Sämlinge pflanzen. Für die Technik brauchst du außerdem Erfahrung und Übung.
Einfacher ist es, Rosen durch Stecklinge zu vermehren. Allerdings funktioniert dies nicht bei allen Rosenarten gut.
Wildrosen kannst du durch Aussaat, Kletterrosen sowie Strauch- und Bodendeckerrosen hingegen auch durch Steckhölzer vermehren.
Rosen durch Aussaat vermehren

In den Hagebutten der Rosen befinden sich die Samen, die du zur Aussaat nutzen kannst.
Möchtest du Rosen über die Aussaat vermehren, säst du die geernteten Samen im Spätherbst aus. Die Samen entnimmst du aus den Hagebutten der Rose. Unter Umständen erhältst du dadurch eine neue Sorte: Beim Bestäuben besteht die Chance, dass sich unterschiedliche Sorten kreuzen. Dies lässt sich nur durch Stecklinge, Steckhölzer oder Veredelung verhindern.
Im Herbst pflückst du die reifen Hagebutten. Schneide sie anschließend auf und entnimm die Samen. Trage dafür Handschuhe, da die Hagebutten Hautreizungen auslösen können. Um die sehr feinen Samen besser greifen zu können, eignen sich Einmalhandschuhe.
Reibe die Samen mit einem Tuch ab. Danach lagerst du sie in einem Beutel mit feuchtem Kompost eine Woche in einem Zimmer. Im Anschluss legst du sie für sechs Wochen in den Kühlschrank. Nach dieser Zeit setzt du die Samen in eine Anzuchtschale mit sandiger Erde. Decke sie mit einer dünnen Substratschicht zu.
Im Winter kannst du die Schale auch an einen kühlen Ort stellen. Keimen die Samen, ziehst du sie an einen helleren und wärmeren Platz um. Bis die Samen keimen, vergehen oft mehrere Monate. Sobald die ersten richtigen Rosenblätter zu sehen sind, pikierst du die Jungpflanzen in kleine Töpfe.
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Rosen durch Steckhölzer vermehren
Langtriebige Kletterrosen sowie Strauchrosen und Bodendeckerrosen kannst du durch Steckhölzer vermehren. Dafür bietet sich der Spätherbst im Oktober und November an.
Schneide rund 20 cm lange Triebe mit einer sauberen Gartenschere ab. Sie sollten verholzt und bleistiftdick sein. Entferne alle Blätter. Stecke sie dort in den Garten, wo du sie auch später stehen haben möchtest.
Zur Anzucht benötigst du keine spezielle Erde, normale Gartenerde ist ausreichend. Magere diese zuvor mit etwas Sand ab, um das Wurzelwachstum zu fördern. Das obere Auge der Steckhölzer schaut nach dem Stecken noch aus der Erde. Setze die Hölzer in ihrer natürlichen Wuchsrichtung.
Zu Beginn musst du die Steckhölzer stets feucht halten. Dünger brauchen sie zunächst nicht. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Rosen nicht ausreichend Wurzeln bilden. Diese sind aber nötig, um aus der Erde selbst die benötigen Nährstoffe zu ziehen.
Im ersten Winter schützt du die Steckhölzer mit einem Vliestunnel vor der Kälte.

Langtriebige Sorten der Rosen vermehrst du mit Steckhölzern. Im Spätherbst ist die richtige Zeit dafür.
Rosen durch Veredelung vermehren
Um Rosen zu veredeln, braucht man etwas Erfahrung. Diese Methode ist daher eher etwas für Profis. Aber auch als Hobbygärtner hast du die Möglichkeit, auf diese Weise Rosen zu vermehren.
Edelrosen können nur durch Okulation auf einer Wildrosenunterlage vermehrt werden. Dafür setzt du die Triebknospe in eine starkwüchsige Wildrose ein. Neben Edelrosen lassen sich auch alle Zuchtsorten durch Veredelung vermehren.
„Rosa laxa“ dient in den meisten Fällen als Wildrosenunterlage. Für Stammrosen kommt meist eine langtriebige „Rosa canina“ zum Einsatz. Bei Stammrosen werden mehrere Augen in der gewünschten Höhe eingesetzt. Diese treiben ringsherum aus. Dabei bilden sie eine schöne Krone.
Achte bei allen veredelten Rosen auf Wildtriebe. Sie treiben aus der Unterlage aus. Dabei entziehen sie der Rose Energie, die sie für die Triebe der Edelrose benötigt. Entferne sie daher.
Rosen durch Stecklinge vermehren
Willst du Rosen durch Stecklinge vermehren, ist von Ende Mai bis Mitte Juni die richtige Zeit dafür. Dann sind die einjährigen Triebe gut verholzt.
In den nachfolgenden Schritten zeigen wir dir, wie du den Steckling pflanzt und deine Rosen so vermehrst.
Schritt für Schritt: Rosen durch Stecklinge vermehren
10 Schritte
1Anzuchtschale vorbereiten

Auf einen Blick
Schale mit Erde füllen
2Anzuchterde andrücken

Auf einen Blick
Substrat andrücken
3Triebe für die Stecklinge aussuchen

Auf einen Blick
Stecklinge auswählen
4Stecklinge zuschneiden

Auf einen Blick
Mitteleren Bereich zuschneiden
5Blätter entfernen

Auf einen Blick
Verdunstungsfläche minimieren
6Steckling in Bewurzelungspulver tauchen

Auf einen Blick
eintauchen in Bewurzelungspuder
7Stecklinge in die Erde setzen

Auf einen Blick
Stecklinge in die Erde stecken
8Stecklinge befeuchten

Auf einen Blick
Stecklinge besprühen
9Anzuchtschale abdecken

Auf einen Blick
Schale mit Haube abdecken
10Bewurzelte Stecklinge vereinzeln

Auf einen Blick
Pflanzen in Töpfe oder Beet setzen
Das brauchst du für dein Projekt
Anzuchtschale mit Haube
Anzuchterde
Rosenschere
Bewurzelungspulver
Wassersprüher
Du brauchst nicht zwingend ein Anzuchthaus, um Rosen durch Stecklinge zu vermehren. Pflanze sie nach dem Schneiden direkt an einen schattigen, geschützten Ort im Garten. Achte auf eine lockere, humusreiche Erde. Tauche die Stecklinge auch hier in Bewurzelungspulver, bevor du sie in die Erde setzt.
Hast du mehrere Rosensorten, markiere sie mit Etiketten. Gieße die Stecklinge gut an. Mit einem Folientunnel deckst du sie ab. Halte sie gleichmäßig feucht. Im nächsten Frühjahr treiben die Stecklinge aus. Entspitze dann die Triebe im Laufe der Saison mehrmals. Dadurch verzweigen sie sich besser. Bis zum Herbst haben sich ausreichend Wurzeln gebildet. Dies ist der richtige Zeitpunkt, um die jungen Rosen an den vorgesehenen Platz im Garten umzusiedeln.










