
Schwarzer Holunder
Schwarzer Holunder ist dekorativ und eignet sich hervorragend für die Herstellung von selbst gemachten Sirup und Kuchen. Erfahre hier, wie du den Strauch richtig anpflanzt und pflegst.
Schwarzer Holunder als Kultur- und Heilpflanze
Seit Jahrhunderten gilt der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) als Kultur- und Heilpflanze. Seine Beeren senken Fieber, lösen Krämpfe und sollen das Blut reinigen. Der Strauch ist auch als Fliederbeere oder Holderbusch bekannt und gehört zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae).
Schwarzer Holunder wächst in ganz Europa und Asien. Dort findest du ihn an Waldrändern, in Hecken und im Unterholz.
So sieht Schwarzer Holunder aus

Schwarzer Holunder bildet im Frühsommer zahlreiche Blüten aus. Sie riechen süßlich.
Schwarzer Holunder wächst entweder als breiter Strauch oder als Baum mit kurzem Stamm. Die Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 7 m. Obstbauern verwenden den Schwarzen Holunder als einstämmiges Bäumchen. Auf einer Höhe von rund 1 m verzweigt sich die Krone. Daher benötigt der Holunder nicht viel Platz. Außerdem lässt sich der Wurzelbereich einfach pflegen.
Die Blätter des Schwarzen Holunders haben eine Länge von 10 cm bis 30 cm. Sie sind dunkelgrün und eiförmig bis spitz zulaufend. Einigen Schmetterlingsraupen dienen sie als Nahrung. Reibst du die Blätter zwischen den Fingern, geben sie einen unangenehmen Duft ab.
Im Frühsommer bildet die Pflanze Blüten. Diese sind flach und 10 cm bis 15 cm breit. Sie wachsen als schirmförmige Trugdolden. Die Blüten riechen süßlich, produzieren allerdings keinen Nektar. Stattdessen enthalten sie Pollen, die von Schwebfliegen und andere Insekten eingesammelt werden. Bienen steuern Schwarzen Holunder hingegen nur selten an.
Die Blüten wandeln sich bis zum Spätsommer in Fruchtstände – kleine Beeren mit schwarz-violetter Farbe. Botanisch korrekt handelt es sich bei den Beeren um Steinfrüchte. Sie enthalten Vitamin A, B und C sowie Kalium und Invertzucker.
Hinweis: Iss die Beeren des Schwarzen Holunders nicht direkt vom Strauch. Die Früchte enthalten das Antioxidans Sambucin sowie andere schwache Giftstoffe, die zu Problemen im Verdauungstrakt führen. Allerdings zersetzen sich die Substanzen, wenn du die Beeren erhitzt.
Der richtige Standort für Schwarzen Holunder
Schwarzer Holunder gilt als Ruderalpflanze. Das bedeutet, er wächst auf unbewachsenen Böden, die einen hohen Nährstoffgehalt haben – zum Beispiel in Kiesgruben, auf Kahlschlagflächen im Wald oder entlang von Entwässerungsgräben. Die Pflanze blüht selbst an schattigen Standorten. Dort bildet sie auch zuverlässig Früchte. Holunder breitet sich schnell aus. Dafür sorgen Vögel, die die Beeren fressen und die Samen über mehrere Kilometer verteilen.
Hohe Ansprüche an den Boden stellt Schwarzer Holunder nicht. Er muss allerdings mit genügend Feuchtigkeit versorgt sein, da seine flachen Wurzeln sonst austrocknen. Der ideale Untergrund für die Pflanze ist feucht, lehmig, humus- und kalkreich.
Schwarzen Holunder im Garten pflanzen

Dünge Schwarzen Holunder mit Hornspänen, Kompost oder organischem Volldünger. So entwickelt er sich schnell und gesund.
Pflanzt du Schwarzen Holunder in deinem Garten an, ist viel Dünger notwendig. Dazu verwendest du am besten reifen Kompost mit Hornspänen oder einen organischen Volldünger. Arbeite den Dünger in die Pflanzerde ein. Normalerweise wächst Schwarzer Holunder ohne Probleme an, sogar bei nackten Wurzeln.
Die ideale Pflanzzeit für den Holunder ist im Herbst oder im zeitigen Frühjahr. Ist deine Pflanze zu dieser Zeit schon ausgetrieben, musst du ihre Triebe stark zurückschneiden. Auf diese Weise verliert der Busch über seine Blätter weniger Wasser.
Schwarzen Holunder schneiden

Wenn du Schwarzen Holunder regelmäßig schneidest, trägt er mehr Früchte. Lichte die Pflanze daher regelmäßig aus.
Damit Holunder nicht so schnell altert, lichtest du ihn regelmäßig aus. Fortgeschrittenes Alter erkennst du daran, dass sich nur noch wenige Blüten bilden und weniger Beeren wachsen. Mit dem Schnitt wächst also auch der Fruchtertrag.
Im ersten Jahr wachsen am Strauch lange, unverzweigte Triebe. Im zweiten Jahr kommen zahlreiche Seitentriebe hinzu, die die Blüten und Früchte tragen. Kürze die abgetragenen Triebe nach der Ernte im Herbst stark ein und lass zehn bis zwölf kräftige Jungtriebe stehen. An diesen wachsen im neuen Jahr wieder Beeren.
Achte darauf, dass die Triebe dicht an der Basis austreiben. So werden alle gleichmäßig mit Nährstoffen und Wasser versorgt. Entferne im Frühling neue Triebe, die schwach entwickelt oder schlecht platziert sind.
Wie lässt sich Schwarzer Holunder verarbeiten?
Zum Verarbeiten in der Küche eignen sich die Blüten und Beeren des Schwarzen Holunders. Die Blüten verarbeitest du am besten ungewaschen. Dadurch bleibt ihr Aroma erhalten. Schüttle die Blüten gut aus. Dadurch entfernst du Insekten, die möglicherweise auf den Dolden sitzen. Die Holunderblüte verwendest du zum Beispiel für panierte Küchlein. Sie eignen sich auch zur Herstellung von Holunderblütensirup.
Reife Früchte erkennst du an ihrer blauschwarzen Farbe. Schneide zur Ernte die komplette Fruchtdolde ab. Danach entfernst du Beeren, die verdorben oder unreif sind. Mit einer Gabel löst du die Holunderbeeren von den Stielen. Aus ihnen machst du Gelee, Marmelade oder Saft. Willst du die Beeren einfrieren, legst du sie einfach an der Dolde hängend in den Gefrierschrank oder das Gefrierfach.

Schwarzer Holunder ist vielseitig einsetzbar. Aus den Beeren machst du beispielsweise Saft oder köstliche Marmelade.
Schwarzen Holunder vermehren
Schwarzer Holunder lässt sich recht unkompliziert vermehren. Dafür schneidest du einen einjährigen Trieb ab. Der bleistiftlange und blattlose Steckling hat am oberen und unteren Ende jeweils ein Knospenpaar.
Platziere das Steckholz an einen frostfreien Tag in der Erde. Ein Viertel des Stecklings schaut aus dem lockeren, nährstoffreichen Boden heraus. Im Frühjahr wachsen die Wurzeln und es bilden sich neue Triebe. Bis Ende Juni entspitzt du die neuen Austriebe, wodurch sie sich verzweigen. Nach einem Jahr hat der Strauch vier bis sechs Triebe mit einer Länge zwischen 30 cm und 50 cm.
Im Sommer vermehrst du Schwarzen Holunder mit leicht verholzten Stecklingen. Schneide sie aus den neuen Trieben. Anschließend fährst du so fort wie mit der Winter-Steckholz-Methode.
Mögliche Schädlinge bei Schwarzem Holunder
Holunder braucht Schutz vor Blattläusen und anderen saugenden Insekten, die es auf den Pflanzensaft des Strauchs abgesehen haben. Kontrolliere die Pflanze regelmäßig auf diese Schädlinge. Wühlmäuse treiben vor allem in Holunderplantagen ihr Unwesen, wo sie die Wurzeln anfressen.









