Ein Fliesenspiegel in der Küche dient hinter dem Herd und der Spüle als Spritzschutz und bewahrt somit die dahinterliegende Wand vor Verschmutzungen. Fliesen sind zudem ein Gestaltungselement und können die Optik deiner Kücheneinrichtung zusätzlich aufwerten. Hier erfährst du, welche Kacheln sich für einen Fliesenspiegel in der Küche eignen, wie du die Fliesen zuschneidest und anbringst.
Ein Fliesenspiegel bezeichnet an einer Wand angebrachte Fliesen. Fliesenspiegel sind vor allem in der Küche über dem Herd und der Spüle zu finden. Der Fliesenstreifen reicht nicht bis zum Boden, sondern endet meist hinter den Küchenschränken. Auch in modernen Bädern werden inzwischen häufig Fliesenspiegel angebracht, statt Wände vollständig zu fliesen.
Die unterschiedlichen zur Verfügung stehenden Materialien haben ihre Vor- und Nachteile. Nicht alle Fliesen eignen sich für einen Fliesenspiegel in der Küche.
Steingut:
Diese Fliesen sind glasiert und wasserundurchlässig. Sie lassen sich gut in einem Fliesenspiegel verarbeiten.
Feinsteinzeug:
Diese Fliesen können im Innen- und Außenbereich verlegt werden – also auch in einer außen liegenden Sommerküche. Sie sind frostresistent und sehr widerstandsfähig. Du darfst sie jedoch nicht mit Wachs oder Glanzreiniger behandeln.
Steinzeug:
Auch diese Fliesen sind ideal für den Innenbereich und sind in der Regel qualitativ hochwertig. Die Widerstandsfähigkeit ist etwas geringer als bei Feinsteinzeug-Fliesen.
Keramik:
Für einen Fliesenspiegel in der Küche ist Keramik ideal. Es ist wasser- und schmutzabweisend. Die Fliesen gibt es unglasiert oder glasiert. Die Farbgebung verschiedener Chargen kann leicht voneinander abweichen. Du solltest also beim Kauf darauf achten, Fliesen einer Charge zu kaufen, damit dein Fliesenspiegel in der Küche einheitlich aussieht.
Fayence:
Diese kunsthandwerklich hergestellte Keramik eignet sich ebenfalls für die Küche und das Bad. Es gibt diese in unzähligen Dekore, die vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten für deine Küche bieten. Die dünnen Fliesen sind jedoch bruchanfällig. Du solltest dies beim Kauf beachten und einige Fliesen mehr erwerben.
Porzellan:
Das Material eignet sich für stark beanspruchte Wände. Es ist unempfindlich gegen Flecken, kann auch mit chemischen Reinigungsmitteln behandelt werden und ist somit sehr pflegeleicht.
Terrakotta:
Fliesen aus Terrakotta sind aufgrund ihrer Porosität und eines hohen Pflegeaufwands für einen Fliesenspiegel in der Küche nicht geeignet. Stattdessen finden die Terrakotta-Kacheln häufig Verwendung als Bodenfliesen.
Der Vorteil eines Fliesenspiegels in der Küche: Es ist in der Regel eine überschaubare Fläche mit geraden Kanten. Daher ist ein solcher Spritzschutz mit etwas Geschick auch ohne professionellen Handwerker leicht anzubringen.
Bevor du mit dem Zuschneiden und Anbringen der Fliesen beginnst, solltest du einen Verlegeplan entwerfen, um den Bedarf an Fliesen zu ermitteln. Das gilt besonders, wenn du Fliesen zuschneiden musst, um Steckdosen oder Ecken zu meistern, oder du einen Fliesenspiegel mit einem bestimmten Muster anbringen möchtest.
Wie bereits erwähnt, solltest du einen präzisen Verlegeplan entwerfen, wenn du die Fliesen nach einem bestimmten Muster anbringen möchtest. So weißt du später jederzeit, wo du welche Fliese platzieren musst. Die bekanntesten Verlegemuster sind:
Je nach gewähltem Verlegemuster verändert sich die optische Wirkung des Fliesenspiegels. Um zu sehen, ob dir die Anordnung des Musters gefällt, kannst du die Fliesen vorher auf dem Boden zur Probe auslegen. Dann kannst du den Verlegeplan bei Bedarf noch anpassen.
Beim Erstellen deines Verlegeplans und der späteren Arbeit achtest du besonders auf die Symmetrie des Fliesenspiegels. Von Handwerkern wird hierzu in der Mitte der Wand das Lot angesetzt, um eine Vertikale zur Orientierung zu ziehen. Von dort aus beginnst auch du mit deiner Arbeit. Zudem ist es wichtig, dass die Anschnitte in den Ecken stets aus mindestens einer halben Fliese bestehen, um ein ruhiges Gesamtbild zu schaffen.
Um die richtige Menge an Fliesen zu bestellen, misst du die komplette Fläche aus. Dabei berücksichtigst du Fenster, Türen und Anschlüsse zunächst nicht.
Du solltest etwa zehn Prozent mehr Fliesen bestellen, als du ausgerechnet hast. Verschnitt und Bruch können immer auftreten. Zusätzliche Fliesen sind auch dann hilfreich, wenn in der Zukunft Schäden auftreten, die du ausbessern möchtest.
Deine Fliesen kannst du mit Fliesenlegerwerkzeug passend zuschneiden. Für einen akkuraten Zuschnitt eignen sich zum Beispiel:
Bist du noch ungeübt im Fliesenzuschnitt, empfiehlt sich die Nutzung eines Glasschneiders oder eines manuellen Fliesenschneiders. Für Steckdosen eignet sich eine Fliesenlochzange. Bei der Nutzung dieser Werkzeuge wird die Fliese auf der Oberseite angeritzt, sodass eine Sollbruchstelle entsteht. Dabei ist jedoch etwas Feingefühl gefragt: Übst du viel Druck auf die Fliese aus, zerbricht diese.
Die Sollbruchstelle brichst du anschließend kontrolliert mit einem Fliesenhammer, sodass eine gerade Bruchkante entsteht.
Für einen makellosen Eindruck deines Fliesenspiegels solltest du einheitliche und nicht zu große Fugengröße wählen. Je nach Fliesengröße empfehlen sich 2 mm bis 5 mm. Je gerader die Fliesenkante, desto kleiner kann die Fuge werden. Etwas größere Fugen kaschieren kleinere Fehler und eignen sich deshalb besonders für unebene Kanten. Um deine Fliesen einheitlich und gerade zu verfugen, kannst du ein Fugenkreuz zu Hilfe nehmen.
Wer nur eine kleine Nische in seiner Küche mit einem Fliesenspiegel versehen will, kommt um den Zuschnitt der Fliesen nicht herum. Es gibt aber einige Tricks, um die optische Wirkung zu verbessern:
1. Nutze in deiner Küchennische kleinere Wandfliesen, um besondere Akzente zu setzen.
2. Besitzt die Nische Ecken oder Vorsprünge, solltest du die zugeschnitten Fliesen an der Innenseite platzieren. Die vollständigen, ungeschnittenen Kacheln werden an die Außenkanten gesetzt.
3. Gerade Abschlüsse deiner Schienen kannst du mit Fliesenschienen erreichen. So wirkt deine Arbeit besonders präzise.
5 Schritte
Zunächst entfernst du den alten Fliesenspiegel und verspachtelst Risse und Löcher in der Wand. Nachdem die Spachtelmasse vollständig getrocknet ist, glättest du die Wand mit einer Schleifmaschine. Bei besonders unebenen Flächen solltest du zudem mit Ausgleichsmasse oder Gipskartonplatten arbeiten, um die Wand zu begradigen.
Zuerst klebst du deinen Arbeitsbereich ab, um den Boden zu schützen. Hierfür kannst du zum Beispiel eine Abdeckplane nutzen. Anschließend rührst du den Fliesenkleber an. Bei größeren Flächen solltest du nicht gleich den gesamten Kleber verarbeiten. Besser ist es, den Kleber für kleinere Flächen jeweils neu anzumischen und sofort zu verbrauchen.
Den Kleber bringst du mit einer Kelle auf der Wand auf und kämmst ihn mit einem Zahnspachtel durch. Je größer du die Fliesen gewählt hast, desto gröber sollte die Zahnung sein. Für 30 cm x 60 cm große Fliesen wählst du beispielsweise eine 8er-Zahnung.
An der ersten Fliesenreihe richten sich alle späteren Reihen aus. Daher solltest du hier besonders präzise arbeiten. Jede Fliese umfasst du mit Fliesenkreuzen und richtest die folgende Fliese daran aus.
Die Fliesenkreuze entfernst du erst, wenn der Kleber durchgetrocknet ist.
Ist der Kleber getrocknet, entfernst du die Fugenkreuze und rührst den Fugenmörtel an. Streiche diesen mit einem Fugengummi in die Zwischenräume. Abschließend entfernst du überschüssigen Mörtel entfernst du mit diagonalen Streichbewegungen.
Der Fugenmörtel benötigt etwa 15 Minuten, um vollständig zu trocknen. Danach kannst du die Reste auf den Fliesen mit der angerauten Seite eines feuchten Schwamms abwischen. Trockne die Fliesen anschließend mit einem weichen Tuch. Als letzten Arbeitsschritt verfugst du die Übergänge und Ecken mit Silikon.
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