
Leuchtmittel – Arten und Begriffe im Überblick
In diesem Ratgeber erhältst du eine Übersicht über unterschiedliche Leuchtmittelarten. Von Sockel über Lichtwirkung bis Lebensdauer zeigen wir dir, worauf es beim Kauf ankommt.
Begriffe in der Lichttechnik
Die Begriffe Lampe, Leuchte und Leuchtmittel klingen ähnlich, bezeichnen aber nicht unbedingt das Gleiche. In der Bedeutung gibt es durchaus Unterschiede. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe oft anders verwendet als in der Fachsprache.
Im Alltag meinen wir mit „Lampe“ und „Leuchte“ in der Regel den gesamten Einrichtungsgegenstand inklusive Lampenfassung, Lampensockel und Lampenschirm, also zum Beispiel die Deckenleuchte oder die Stehlampe.
In der Fachsprache sind „Lampe“ und „Leuchte“ keine Synonyme, „Lampe“ und „Leuchtmittel“ hingegen schon. Sowohl „Lampe“ als auch „Leuchtmittel“ meinen die Lichtquelle, die wir in die Fassung schrauben. Deshalb heißt es auch Energiesparlampe, Glühlampe oder LED-Leuchtmittel.
Leuchtmittel – Arten im Vergleich
Bis in die 2010er Jahre ist die Glühlampe in den meisten europäischen Haushalten das Leuchtmittel der Wahl gewesen. Stufenweise ist die Glühbirne jedoch vom Markt verschwunden. Das hat vor allem mit der Funktionsweise zu tun: Ein Großteil der aufgebrachten Energie wird bei der Glühlampe nicht in Licht, sondern in Wärme umgewandelt.
Die Folge: Die Glühbirne wird heiß und die Lichtausbeute ist vergleichsweise gering. Aufgrund der geringen Energieeffizienz gibt es in EU-Staaten und anderen Ländern inzwischen ein Herstellungs- und Verkaufsverbot.
Energieeffizientere Leuchtmittel sind mittlerweile an die Stelle der Glühlampe getreten. In privaten Räumen sind vor allem LED-Leuchtmittel und Energiesparlampen beliebt. Darüber hinaus gibt es Leuchtstoff- und Halogenlampen.
LED-Leuchtmittel
LED-Leuchtmittel mit unterschiedlichen Schraub- und Stecksockeln (Retrofit) ersetzen vielerorts die herkömmliche Glühlampe. Sie werden nicht so heiß und erreichen nach dem Einschalten sofort ihre volle Helligkeit. Der im direkten Vergleich höhere Kaufpreis macht sich auf Dauer durch geringere Betriebskosten bezahlt. Lichtquellen mit Leuchtdioden (light-emitting diodes), kurz LEDs, arbeiten sparsam, zeichnen sich durch eine lange Lebensdauer aus und enthalten kein Quecksilber.
Ein weiterer Vorteil ist, dass sie nicht so schnell kaputtgehen, da kein dünner Glühdraht enthalten ist, der brechen könnte. Wer aber auf das Design der Glühlampe nicht verzichten möchte, greift zu Leuchtmitteln im Retrostil mit LED-Leuchtfäden. Diese LED-Filament-Leuchtmittel erinnern optisch an die Glühbirne.

Energiesparlampe
Die Kompaktleuchtstofflampe mit gewendeltem Kopf ist vielerorts einfach als Energiesparlampe bekannt. Diesen Namen hat sie ihrer Energieeffizienz zu verdanken. Im Vergleich zur Glühbirne verbraucht eine Energiesparlampe bis zu 80 % weniger Strom und hält zudem länger.
In den Glasröhren fließt elektrischer Strom durch ein Gas, das dabei ionisiert wird und so Licht erzeugt. Ältere Modelle benötigen eine gewisse Anlaufzeit, bis sie ihre volle Helligkeit erreichen. Abhilfe schafft die Quickstart-Funktion. Um Flimmern vorzubeugen, verfügen viele Kompaktleuchtstofflampen über ein eingebautes elektronisches Vorschaltgerät.
Hinweis: Seit 1. September 2021 dürfen Kompaktleuchtstofflampen mit integriertem Vorschaltgerät in der EU nicht mehr hergestellt und verkauft werden. Der Grund: Geht eine Energiesparlampe kaputt, kann giftiges Quecksilber austreten. Aus demselben Grund ist auch die Umweltbilanz von Kompaktleuchtstofflampen schlechter als von LEDs. Defekte Leuchtmittel müssen als Sondermüll entsorgt werden.

Leuchtstofflampe
Die Leuchtstofflampen oder Leuchtstoffröhren sind häufig vom Arbeitsplatz, aus der Schule oder anderen öffentlichen Gebäuden bekannt, wo sie mit ihrer langen Lebensdauer punkten. Sie arbeiten außerdem um einiges wirtschaftlicher als herkömmliche Glühlampen, sind aber nicht so energieeffizient wie LED-Leuchtmittel.
Leuchtstofflampen sind von innen mit einem fluoreszierenden Leuchtstoff beschichtet. Die Gasfüllung besteht in der Regel aus Quecksilberdampf und Argon. Wie bei der Kompaktleuchtstofflampe verhindert auch bei der Leuchtstoffröhre ein eingebautes elektronisches Vorschaltgerät den unangenehmen Stroboskopeffekt.
Hinweis: Inzwischen sind in der EU nur noch Leuchtstofflampen mit Vorschaltgeräten der Energieeffizienzklasse A2 zugelassen. Defekte Leuchtstofflampen dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden, sondern gelten als Problemstoffe. Nutze deshalb entsprechende Annahme- oder Sammelstellen für die Entsorgung.

Halogenlampe
Man unterscheidet Niedervolt-Halogenlampen, bei denen ein eingebauter Transformator die Spannung auf 12 V reduziert, sowie Hochvolt-Halogenlampen für den Betrieb bei normaler Netzspannung von 230 V.
Im Prinzip erzeugt eine Halogenlampe auf ganz ähnliche Weise Licht wie eine herkömmliche Glühlampe. Sie erreicht aber bei gleichem Energieeinsatz eine vergleichsweise höhere Lichtausbeute.
Durch Strom wird ein Wolframdraht zum Glühen gebracht. Dank des eingebauten Quarzkolbens, der nur wenig Wärme abstrahlt, herrschen innerhalb der Halogenlampe höhere Temperaturen als in einer Glühbirne, wodurch die Lampe heller leuchtet. Die Füllgase, also die namensgebenden Halogene, sorgen wiederum dafür, dass der Draht länger hält.

Über Temperaturstrahler
Halogenlampen zählen genau wie Glühbirnen zu den Temperaturstrahlern, die während des Leuchtens heiß werden, wobei Halogenlampen einen höheren Wirkungsgrad aufweisen und somit effizienter sind. Trotzdem brauchen sie nahezu dreimal so viel Strom wie Energiesparlampen. Energiesparlampen laufen mit bis zu 10.000 Stunden und LEDs mit bis zu 25.000 Stunden den Halogenlampen mit lediglich 3.000 Stunden in Sachen Lebensdauer inzwischen den Rang ab.
Hinweis: Auch die meisten Halogenlampen gehören seit dem 1. September 2018 zu den Auslaufmodellen, wobei Restbestände noch verkauft werden dürfen. Hochvolt-Halogenlampen werden jedoch nicht mehr hergestellt, Niedervolt-Halogenlampen müssen mindestens die Effizienzklasse B erreichen. Nur klare Halogenlampen mit R7S- und G9-Sockel sowie mindestens Energieklasse C bleiben erhältlich, weil es hierfür noch keinen passenden Ersatz gibt.
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Wie finde ich das passende Leuchtmittel?
Um Licht zu erzeugen, müssen Sockel und Fassung zusammenpassen. Dabei ist mit dem Sockel das Gewinde am Leuchtmittel gemeint. Der Sockel wird in die Fassung der Leuchte geschraubt. Neben Sockelarten zum Schrauben gibt es auch Stiftsockel, wie sie einst typisch für Halogenlampen waren, Röhrensockel für Leuchtstofflampen sowie Steck- und Hülsensockel, die allesamt in die Fassung gesteckt werden.
Hierzulande handelt es sich in privaten Haushalten häufig um ein Edisongewinde E14 oder E27. Weitere geläufige Sockelarten sind G9, GU10, GU5.3 und G4. Dabei steht der Buchstabe für die Sockelart, zum Beispiel E für Edisongewinde. Die Zahl dahinter gibt den Durchmesser des Sockels in mm an. Bei einer Lampe mit der Kennzeichnung E27 misst der Sockel also 27 mm im Durchmesser.
Um Schäden an Leuchtmittel oder Leuchte zu vermeiden, achte stets darauf, Sockel und Fassung passgenau aufeinander abzustimmen. Die jeweilige Kennzeichnung an Leuchtmittel und Leuchte muss übereinstimmen.
Tipp: Auf der Verpackung, an der Fassung oder am Lampenschirm findest du normalerweise einen kleinen Aufkleber mit der entsprechenden Angabe.
Schraubsockel
Bereits zu Zeiten der Glühbirne war der Schraubsockel weit verbreitet. In der Fachsprache ist diese Sockelart auch als Edisonsockel mit der dazugehörigen Typbezeichnung E bekannt. Name und Abkürzung gehen auf den Erfinder Thomas Alva Edison zurück.
In Haushalten kommt hierzulande am häufigsten der Schraubsockel E27 zum Einsatz. Das Außengewinde, das 27 mm im Durchmesser misst, gilt als haushaltsübliche Standardgröße für die meisten Leuchten.
Die kleinere Variante, E14, findet vor allem bei dekorativen Leuchten wie zum Beispiel Tischleuchten Verwendung.
Im gewerblichen und industriellen Bereich, etwa in Stadien, auf Parkplätzen oder in der Straßenbeleuchtung, werden Lampen mit einem 40 mm großen Edisonsockel, E40, verwendet.

In den meisten Haushalten sind Lampensockel mit Edisongewinde zu finden.
Stift- und Stecksockel
Stift- beziehungsweise Stecksockel waren früher vor allem bei Halogenlampen üblich. Seit auch die meisten Halogenlampen zu den Auslaufmodellen gehören und schrittweise von LED-Lampen als Alternativen verdrängt werden, findest du heutzutage vor allem LED-Leuchtmittel mit Stift- oder Stecksockel.
Ursprünglich wurde dieser Lampensockel von George Westinghouse für die Weltausstellung von 1893 in Chicago entwickelt, um eine Alternative zum Edisonsockel zu präsentieren. Die übliche Typbezeichnung ist G oder GU. Das „G“ steht dabei für Glas, das Material, aus dem die Sockel bestehen, teils mit der Ergänzung „U“ für „U-shaped“ oder „u-förmig“. Die Stifte sind jeweils in den Glassockel eingeschmolzen.
Sockel des Typs G4 und GU4 waren bei Niedervolt-Halogenlampen im Bereich von 12 V üblich, die vor allem für Akzentbeleuchtung in Wohnräumen genutzt wurden. Die Zahl „4“ kennzeichnet dabei den Abstand von 4 mm zwischen den Stiften. Ähnliches gilt für Lampen des Typs GU6.35 beziehungsweise GY6.35, die häufig in Design-Leuchten zu finden sind.
Bei G5.3- bzw. GU5.3-Lampen beträgt der Abstand zwischen den Pins 5,3 mm. Diese Lampen kommen insbesondere bei Decken- sowie Einbaustrahlern zum Einsatz und verfügen meist über einen integrierten Reflektorschirm. Ähnliches gilt für GU10-Lampen.
Im Gegensatz zu anderen Stiftsockeln besitzen Lampen mit G9- oder GU9-Sockel keine Stifte, sondern u-förmige Drahtschlaufen mit einem Abstand von 9 mm. Auch diese Lampen findet man häufig in Design-Leuchten für die Akzentbeleuchtung. Für einige dieser Halogenlampen gibt es noch keinen passenden Ersatz, etwa für Backofenlampen, da LED-Lampen dieser Sockelart nicht genauso temperaturbeständig sind.

Der Stiftsockel wurde ursprünglich als Alternative zum Edisonsockel entwickelt.
Bajonettsockel
Der Bajonettsockel wird nach dem Erfinder Joseph Wilson Swan auch als Swansockel bezeichnet. Leuchtmittel mit Bajonettsockel werden nach dem gleichen Prinzip wie die Stichwaffe auf dem Gewehr fixiert werden. Durch Drehen rasten die Haltenasen des Sockels in den Nuten der Fassung ein.
Da sich der Bajonettverschluss auch durch Erschütterungen nicht ohne Weiteres löst, kommen solche Lampen vorzugsweise im Automobilbereich zur Anwendung. Kfz-Beleuchtung erkennst du an dem „A“ in der Typbezeichnung, zum Beispiel BA9s für Standlicht.
Hierzulande findet man Lampen mit Bajonettsockel vergleichsweise selten im Haushalt. In anderen europäischen Ländern wie Frankreich, Großbritannien und Irland sowie in den USA sind B15- und B22-Lampen hingegen recht verbreitet.

Lampen mit Bajonettsockel kommen häufig bei der Kfz-Beleuchtung zum Einsatz.
Wichtige Einheiten
Während wir früher beim Kauf von Glühbirnen vor allem auf die Wattzahl geachtet haben, sind heute andere Einheiten wichtig. Statt auf Watt liegt das Augenmerk auf Lumen, um herauszufinden, wie hell eine Lampe leuchtet. Was wir dabei umgangssprachlich „Helligkeit“ nennen, unterteilen Fachleute aber noch einmal.
Lumen (lm) ist die Einheit für den Lichtstrom und misst das von der Lampe ausgesendete Licht. Wie hell ein Objekt unter der Lampe erscheint, hängt aber auch von der Entfernung und dem Abstrahlwinkel beziehungsweise der Größe des Lichtkegels ab.
Beispiel: Eine Glühbirne mit 60 Watt kam früher auf 500 lm bis 800 lm. Wähle also heute ein Leuchtmittel mit diesen Werten, um etwa die gleiche Helligkeit zu erreichen.
Wie viel Licht aber letztlich auf einer Fläche ankommt, verrät die Beleuchtungsstärke, die in Lux (lx) angegeben wird. Dabei gilt: 1 lx entspricht 1 lm/m².
Beispiel: Zum Arbeiten am Schreibtisch sind 400 lx bis 800 lx empfehlenswert. Im Wohnzimmer empfinden die meisten Menschen rund 80 lx als angenehm. Im Schlafzimmer reichen in der Regel 45 lx, damit es gemütlich wirkt.
Entscheidend für die Lichtwirkung ist außerdem die Farbtemperatur, die in Kelvin (K) gemessen wird. Zu Hause sorgt warmweißes Licht für ein angenehmes Ambiente. Neutralweißes Licht empfiehlt sich für das konzentrierte Arbeiten am Schreibtisch. In vielen Industriehallen findet man tageslichtweiße Lichtquellen, die eher kühles Licht abgeben.
- 2.000 K bis 3.300 K: Warmweiß
- 3.300 K bis 5.300 K: Neutralweiß
- Mehr als 5.300 K: Tageslichtweiß
Ein weiterer wichtiger Wert ist der Farbwiedergabeindex Ra oder CRI. Auf einer Skala von 1 bis 100 besagt er, wie naturgetreu die Farben eines Objekts im Licht erscheinen. Der Höchstwert 100 orientiert sich am Sonnenlicht. Die meisten modernen Leuchtmittel für den Hausbedarf erreichen Werte von über 80. Insbesondere in der Galeriebeleuchtung und in Museen sowie im Lebensmittelhandel ist ein hoher Farbwiedergabeindex von Bedeutung.
Weitere Tipps für den Kauf von Leuchtmitteln

Damit du möglichst lange Freude an deinen Lampen hast, wirf beim Kauf auch einen Blick auf die Lebensdauer, die in Stunden angegeben wird. Ein weiterer Hinweis auf die Haltbarkeit ist die Schaltfestigkeit. Sie zeigt an, wie oft das betreffende Leuchtmittel ein- und ausgeschaltet werden kann.
So wie sich mit dem Lauf der Sonne im Tagesverlauf die Lichtintensität verändert, möchten auch wir zu Hause gerne anpassen, wie hell die Beleuchtung zu einem bestimmten Zeitpunkt ist. Für Leuchten mit eingebautem Dimmer solltest du ausschließlich dimmbare Leuchtmittel verwenden.
Für die Lichtsteuerung eignen sich außerdem Smart-Home-Lampen, die du mittels App ein- und ausschalten oder aber dimmen kannst. Einige Leuchtmittel gibt es zudem mit Farbwechselfunktion.







