
Decke tapezieren und streichen
Das Tapezieren und Streichen einer Decke ist etwas anspruchsvoller als die Arbeiten an einer Wand durchzuführen. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du deine Decke mit ein paar Hilfestellungen und Tipps dennoch optimal tapezieren und streichen kannst.
Alte Tapeten vor dem Tapezieren entfernen

Wenn du Glück hast, lässt sich die alte Tapete ganz einfach von Wand und Decke lösen. Wenn nicht, nutze einfach unsere Tipps.
Vor den Malerarbeiten lege den gesamten Zimmerboden mit Malervlies oder Abdeckfolie aus und klebe sensible Bereiche mit Malerkrepp ab.
Müssen noch Deckenlampen vor dem Tapezieren und Streichen entfernt werden, wird zunächst die korrekte Sicherung ausgeschaltet, gegen Wiedereinschalten gesichert und der Stromkreis auf Spannungslosigkeit geprüft. Dann können die Lampen abmontiert und die Leitungen richtig gesichert werden. Berücksichtige bitte, dass Arbeiten an der Elektroinstallation nur von ausgebildeten Fachleuten durchzuführen sind.
Jetzt kannst du die alte Tapete an der Decke mit einem Spachtel entfernen. Die Arbeit geht meist leichter von der Hand, wenn du die Tapete zunächst etwas anraust – zum Beispiel mit einer Nagelwalze oder einem Tapetenwolf – und mit etwas Spülwasser oder Tapetenlöser einstreichst. Lass die Mittel so lange einziehen bis die alte Tapete durchfeuchtet ist. Dann ziehst du sie direkt ab oder entfernst sie mit dem Spachtel.

Trage mit einer Farbrolle Tiefengrund auf die Decke auf, damit die Tapete später auch sicher hält.
Vor dem Tapezieren: Tiefengrund auftragen
Damit die neue Tapete gut haftet, behandelst du die Decke zunächst mit Tiefengrund. Dies ist vor allem bei sehr trockenen Oberflächen notwendig. Die Grundierung macht den Untergrund weniger saugfähig. Sowohl die Tapete als auch die Farbe kannst du dadurch leichter aufbringen. Außerdem lässt sich die Tapete bei der nächsten Renovierung leichter wieder ablösen.
Beim Auftragen der Grundierung kommt es darauf an, das richtige Maß zu finden. Verteile Tiefengrund großzügig und gleichmäßig, aber ohne, dass er von der Decke tropft. Wenn du merkst, dass die Grundierung sehr schnell in die Decke oder eine Wand einzieht, musst du eine zweite Lage Tiefengrund aufbringen, damit der Untergrund gesättigt ist.
Je nachdem, welches Produkt du verwendest, lässt du die Decke nach dem Streichen mit Tiefengrund zwischen vier und zehn Stunden lang trocknen. Halte hierbei die Vorgaben des Herstellers ein. So erzielst du beim späteren Tapezieren und Streichen der Decke das beste Ergebnis.
Tapeten falten und anbringen
Beim Tapezieren kommt es darauf an, die einzelnen Tapetenbahnen richtig zu falten. Klappe dazu das eine Ende der Bahn um zwei Drittel und das andere um ein Drittel um. Lege die umgeklappten Teile der Bahn jeweils aufeinander.
Achte darauf, dass jede Fläche der Tapetenbahn mit einer anderen bedeckt ist. Sonst trocknet während der 10 bis 15 Minuten Einweichzeit der Kleister bereits an einzelnen Stellen an. Dort haftet die Tapete dann nicht mehr.
Streiche die Falten der Tapetenbahn nach dem Einklappen nicht glatt. Sonst entstehen Knicke, die du später an der Decke siehst.
Setze die Tapetenbahnen anschließend an einer Ecke der Decke mit dem kürzeren eingeklappten Ende an und richte sie aus. Klappe das längere Ende um und drücke es an der Decke fest. Dies gelingt am besten mit einer Tapezierbürste.
Fürs Tapezieren von Decken kannst du Tapezierbürsten mit langem Stiel kaufen oder sie auf einem Teleskopstiel befestigen. Wenn du auf dem Zimmerboden stehst, hast du einen besseren Überblick über die Tapetenbahn und siehst leichter, wo Blasen entstanden sind.

Willst du die Decke erst tapezieren und dann streichen, achte darauf, dass die Tapetenbahnen gut mit Kleister eingestrichen sind. Sonst lösen sie sich.
Blasen in der Tapete ausbürsten
Ist zu viel Kleister auf der Tapete, entstehen Blasen. Kleinere Blasen verschwinden nach dem Trocknen von selbst. Sollten vereinzelt große Blasen übrig bleiben, kannst du diese mit einem Cuttermesser kreuzförmig einschneiden. Dadurch entweicht die eingeschlossene Luft. Nun weichst du die eingeschnittene Stelle mit etwas Kleber ein und drückst sie wieder an.
Große und besonders hartnäckige Luftblasen lassen sich mit Leimspritzen beseitigen. Dazu füllst du eine kleine Menge Kleister in eine herkömmliche Injektionsspritze und stichst die Nadelspitze in die Blase. Dann drückst du den Kleister vorsichtig so lange heraus, bis er sich gleichmäßig in der ganzen Blase verteilt hat. Bist du soweit fertig, wartest du die vom Hersteller vorgeschriebene Einwirkzeit ab und drückst die Tapete danach in Richtung des Einstichpunktes fest.
Vliestapete für Zimmerdecken
Immer mehr Hand- und Heimwerker tapezieren Decken mit Vliestapete. Dies ist eine attraktive Alternative zur Raufaser, die sich angenehm leicht verarbeiten lässt. Vliestapeten halten genauso lange wie qualitativ vergleichbare Raufasertapeten.
Ein Vorteil beim Tapezieren ist, dass der Kleister nicht auf der Tapete, sondern direkt auf die Decke aufgetragen wird. Dadurch sparst du dir einerseits die Einweichzeit. Andererseits musst du nicht mit einer durch den Kleister feuchten Tapete hantieren, die beim Trocknen wieder zusammenschrumpft. So lassen sich Vliestapeten viel angenehmer an der Decke anbringen.
Decken mit der richtigen Technik streichen
Bevor du die neue Tapete an der Decke mit Innenfarbe streichen kannst, musst du abwarten, bis sie vollständig trocken ist. Das geht schneller, wenn du den Raum nach dem Tapezieren gut lüftest. Auch beim Streichen der Decke lässt du die Fenster am besten offen.
Wenn auch die Wände im Raum einen neuen Anstrich bekommen, beginnst du dennoch mit dem Streichen der Zimmerdecke. Erst danach kommen die Wände an die Reihe. Farbspritzer lassen sich beim Streichen von Decken nämlich kaum verhindern.
Wenn du beim längeren Arbeiten über Kopf einen steifen Nacken und Rückenschmerzen bekommst, verwende eine Teleskopstange mit Farbroller zum Streichen.
Nun gilt es, die Decke in der richtigen Reihenfolge zu streichen. Du beginnst bei einer Decke – anders als an der Wand – mit den Feinarbeiten. Nimm also zuerst Ecken und Kanten in Angriff. Dazu wählst du eine kleinere Farbrolle oder einen Pinsel. So kannst du sauber und präzise arbeiten.
Im zweiten Schritt streichst du die Fläche der Decke mit einer größeren Farbrolle. Nimm dabei nicht zu viel Farbe auf. Denn diese lässt sich auf Raufasertapeten nur schwer gleichmäßig verteilen und zieht daher unschöne Schlieren. Rolle deine Farbrolle nach dem Eintauchen ein paar Mal auf einem Abstreifgitter aus und setze sie erst dann an der Decke an.
Tipp: Maler streichen Decken und Wände übrigens in M- oder W-förmigen Bewegungen. So vermeiden sie Unregelmäßigkeiten und unerwünschte Schatten.





