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Mehrere runde Gerbera-Blüten in Orange, Gelb und Violett.

Ihre auffallend farbenfrohen Blüten machen Gerbera zu einer beliebten Topf- und Gartenblume. Erfahre hier, wie du die ansehnliche Blume pflanzt und pflegst.

Woher kommt Gerbera?

Früher waren Gerbera auch als „Afrikanische Astern“ bekannt. Der niederländische Botaniker Jan Frederik Gronovius benannte die farbenfrohen Blühpflanzen nach seinem deutschen Kollegen Traugott Gerber. Kurz danach nahm sie Carl von Linné in die botanische Nomenklatur auf. So blieb der Name Gerbera für die Gattung erhalten.

Gerbera gehören zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Heimisch sind sie im Süden Afrikas, in Asien sowie auf Madagaskar. Unter den 30 heute bekannten Arten finden sich auch einige, die sich hierzulande im Topf als Zimmerpflanzen halten lassen. Bei ihnen handelt es sich allerdings nicht mehr um Wildformen: Alle heute als Schnittblumen oder Zimmerpflanzen erhältlichen Gerbera-Sorten sind Hybriden.

So sehen Gerbera aus

Blumenmeer aus gelb, rosa und rot blühenden Gerbera.

Gerbera blühen in unterschiedlichen Farben: manche in Weiß, andere in Gelb-, Orange- oder Rottönen.

Gerbera wachsen kompakt und haben einen standfesten Wuchs. Sie bilden lange Blütenstiele und sattgrüne, leicht behaarte Blätter. Die Pflanzen wachsen aus einem Rhizom, also einem flachen Wurzelgeflecht knapp unter der Erdoberfläche.

Leider sind die meisten Varianten hierzulande nicht winterhart. Deshalb lassen sie sich nur in mediterranem Klima über mehrere Jahre im Freien pflanzen. Die Neuzüchtung Gerbera Garvinea bildet hier jedoch eine Ausnahme: Sie hält im Freiland auch Temperaturen bis zu -5 °C aus.

Das Laub der Gerbera ist grundständig angeordnet, leicht behaart, länglich und verkehrt-eiförmig bis verkehrt-lanzettlich. Einige Gerbera haben auch rundliche Blätter mit welligen oder gesägten Rändern. Je nach Sorte sind die Blätter mal einfach, mal fiederlappig oder -spaltig. Sie sind satt dunkelgrün und fühlen sich pergamentartig an, manchmal auch ledrig.

Aus ihren Blattachseln treiben Gerbera je einen Blütenstand aus. Auf dem Stiel sitzt eine einzelne, große und samtig-weiche Körbchenblüte. Das Farbspektrum der margeritenähnlichen Blüten erstreckt sich von Weiß über Gelb bis zu Rosa, Orange und Rot. Nur blau oder violett blühen Gerbera-Züchtungen nicht. Es gibt auch zweifarbige, halbgefüllte und gefüllte Züchtungen.

Der richtige Standort für Gerbera

Gerbera mögen es hell. Sie stehen gerne in der vollen Morgen- oder Abendsonne. Idealerweise liegt die Temperatur an ihrem Standort dauerhaft bei rund 20 °C.

Auf Zugluft reagieren Gerbera hingegen empfindlich. Pflanze sie deshalb im Freien nur an einem warmen und geschützten Platz oder stell sie im Pflanztopf an eine ebensolche Stelle. Zusammen mit Orangenbäumchen oder Oleander verbreiten sie einen Hauch von Mittelmeer-Ambiente.

Im Winter holst du Gerbera an einen mäßig warmen Platz ins Haus. Die ideale Temperatur liegt zwischen 15 °C und 18 °C.

Pflege-Tipps für Gerbera

Gerbera im Blumentopf wird mit einer roten Gießkanne gegossen.

Gieße die Gerbera im Sommer häufig. Vermeide dabei aber unbedingt Staunässe.

Gerbera brauchen möglichst sandige, lockere und gut wasserdurchlässige Erde. Am besten vermischst du deshalb Kübelpflanzenerde mit Sand. Die Pflanze steht im Topf zwar gern feucht, mag aber keine Staunässe.

Gieße sie deshalb im Sommer öfter als im Winter. Mit gelegentlichem Befeuchten durch die Sprühflasche hältst du die Luftfeuchtigkeit so hoch, wie es Gerbera mögen. So beugst du außerdem Spinnmilben vor.

Gerbera blühen von April bis September. Versorge sie in dieser Zeit alle zwei Wochen mit etwas flüssigem Blumendünger. Wenn die Gerbera sich im Oktober in Winterruhe begibt, hörst du mit dem Düngen auf.

Ab Ende Oktober gönnst du der Gerbera eine Winterpause an einem hellen und kühlen Standort. Gieße sie in dieser Zeit nur sparsam. Du kannst sie zwar auch ganzjährig durchblühen lassen, allerdings schwächt das die Pflanze und sie verliert langfristig ihre Blühkraft.

Fühlen sich Gerbera wohl, sind sie sehr wuchsfreudig. Sobald ihr alter Topf zu stark durchwurzelt ist, setzt du die Pflanze nach dem Winter in ein größeres Gefäß. Mit einer Drainage am Topfboden verhinderst du Staunässe.

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Gerbera schneiden

Die Blätter der Gerbera schneidest du am besten nicht. Entferne aber regelmäßig abgeblühte Teile. Auch ihre Blütenstiele kannst du bisweilen abnehmen und zum Beispiel für einen Blumenstrauß verwenden.

Dazu drehst du sie im Uhrzeigersinn mit einem kräftigen Ruck aus der Blattrosette heraus. In der Vase halten sich geschnittene Gerbera übrigens besonders lang, wenn sie in wenig Wasser stehen und du dieses regelmäßig austauscht. Sonst faulen die Stängel schnell.

Wenn du die Stiele von Schnitt-Gerbera immer wieder neu anschneidest, bleibt die Blüte länger erhalten. Die passende Gartenschere dafür findest du im OBI Onlineshop.

Die beliebtesten Gerbera-Sorten

Runde, orangefarbene Blüte einer Gerbera in der Nahaufnahme.

Die großen Blüten der Gerbera sorgen für Farbe im Garten. Du hast die Wahl aus mehreren hundert Sorten.

Unter den 30 bekannten Gerbera-Arten gibt es mehrere hundert verschiedene Sorten. Diese sind meist durch Kreuzung von Gerbera jamesonii und Gerbera viridifolia entstanden. Experten unterscheiden Gerbera-Sorten anhand ihrer Größe.

Mini-Gerbera wie die pinke „Whisper“, die gelbe „Terra Chantie“ mit schwarzem Auge oder die reinweiße „Albin“ heißen auch Germini. Sie entwickeln 6 cm bis 8 cm große Blüten. Im Verhältnis zu den 13 cm messenden Blüten der normalen Gerbera ist das recht klein.

Gerbera-Hybriden der Riesen-Gruppe beeindrucken vor allem durch ihre Wuchshöhe von bis zu 15 cm und ihre großen, farbenprächtigen Blüten. Die gefüllte Gerbera pomponi „Blackpearl“ bildet weinrote Pomponblüten. Ein wuschelig-wildes Aussehen hat die ausgefranste „Orange Spider“.

Wenn du in einer warmen Region wohnst, in der zum Beispiel auch Wein angebaut wird, lassen sich die mäßig winterharten Gerbera der Garvinea-Sorten auch im Freien anpflanzen. Vor allem die Züchtungen der „Everlast“-Serie sind wetterfest – sie vertragen selbst kalte Tage im Frühjahr und früh einsetzende Kälte im Herbst.

Gerbera vermehren

Im Herbst oder Vorfrühling lässt sich Gerbera durch Aussaat vermehren. Die Samen verlieren jedoch schnell ihre Keimfähigkeit. Bewahre sie deshalb nicht zu lange auf.

Im Spätwinter vermehren sich Gerbera auch hervorragend nach einer Wurzelteilung älterer Exemplare. Dazu nimmst du die ganze Pflanze aus dem Topf und schneidest sie mittig auseinander.

Im Sommer bietet sich wiederum die Vermehrung mit Stecklingen an. Stelle sie einfach in ein Glas mit nur wenig Wasser. Hier bilden die Stecklinge recht schnell neue Wurzeln aus.

Mögliche Krankheiten und Schädlinge bei Gerbera

Weiße Fliege auf einer sattgrünen Blattoberfläche.

Schädlinge drohen der Gerbera vor allem, wenn sie schlecht steht. Die Weiße Fliege ist einer von mehreren Schädlingen, die die Pflanze befallen.

Gerbera sehen sich manchmal der sogenannten Gerberafäule ausgesetzt. Sie entsteht bei Staunässe oder übermäßigem Düngen. Die Pflanze beginnt dabei zu verrotten, ihre Blätter verfärben sich grau-braun bis blassgrün. Eine Rettung ist dann nicht mehr möglich.

Auch Mehltau, Spinnmilben, Weichhautmilben, Weiße Fliegen und Blattläuse suchen Gerbera mit Vorliebe heim. Das geschieht in der Regel allerdings nur, wenn die Pflanze an einem ungeeigneten Standort steht oder du sie nicht artgerecht pflegst.

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